Fenster zur Ewigkeit ... 1
Famadihana .. sagen sie fröhlich .. So so !
So ungefähr Omi ausbuddeln .. ein Freudenfest.
Klar ,da komm ich mit.
Das ganze Dorf ist versammelt und in Partystimmung .Gefällt mir !
Sie schubsen mich ganz nach vorne
,damit auch alles mitkriege.
Na ,so eilig habe ich's eigentlich nicht in Richtung Friedhof aber was soll's !
Die wichtigsten halten 'ne Rede auf Merino ( verstehe kein Wort ) und anschliessend stramm stehen
für die Nationalhymne.
Eins
hab mit gekriegt dafür brauchen sie eine Bewilligung wegen Ausübung heidnischer Gebräuche und so.
Definition heidnisch = alle die nicht so blöd sind und Kirchensteuer bezahlen.
Ein Mitglied der königlichen Familie ist auch
dabei ( rotes Perret).
Ritt durch 2 Welten .. Teil 2
Sie zeigt mir ein Foto von ihrem "Hannoveraner" . Spricht mit einem Hauch von
Zärtlichkeit seinen Namen aus.Ganz anders als "nasser Sack"! Autsch !
Bin ich etwa eifersüchtig? Auf 'n Pferd? Tauschen ? Mal sehen .
Da kann man
im Stall oder auf der Koppel rumstehen bis die Schöne Zeit für mich hat.
Ein Stück Zucker ab und zu und jedesmal in Panik geraten wenn der Pferdearzt kommt,dass
er mir was abschneiden könnte? Nee nicht wirklich !
Nasser
Sack ganz o.k. und alles bleibt wo es ist.
Wir geben die Zügel frei und die Pferde legen los.Im Galopp ist das wie ein schnelles
über dem Boden gleiten.Fast wie fliegen.
Zurück in meiner Welt.
Schöne Erinnerungen zu
Besuch ,kamen vorbei wie alte Freunde um mal schnell zu Hallo sagen.
Ritt durch 2 Welten .. Teil 1
… im Trab führen wir die Pferde Richtung Dorfausgang.
Sie kennen das, ihre Anspannung steigt, sie tänzeln aufgeregt, kurzer Zügel hilft . Das freie Feld in Sicht. Gleich geht die Post ab!
Sie benutzen hier englische Sättel .Kurze Steigbügel kurze Zügel . Nicht so wie in Mexiko ,wo ich es von den Vaqueros ( Kuhhirten) gelernt habe. Lange freie Zügel an einer Hand geführt, ein lederbesetzter Holzsattel mit langen Steigbügel. Leichter Druck mit den Knien und ein sanfter Zug mit den Zügeln sind die Kommandos an die domestizierten Mustangs.
Aber das ist jetzt weit weg und der Warmblüter lernt schnell.
«Was ist das denn für ein Stil ?» runzelt die Stirn . «Vaquero» Er versteht nur Bahnhof. «Mexiko»
Aha ! .
Chiapas :
« Nun häng doch nicht wie ‘n nasser Sack im Sattel ! Du reitest wie ein Mex !»
Ja meine schöne Teutonin . Alles was du sagst.! «Ich habe eins zu Hause «Hannoveraner»
weisst du !» Sie perfekt im Sattel schaut mich strafend an : «Mach doch die Steigbügel kürzer ,Knie hoch haaacch ! Und hör auf zu Grinsen das ist ja nicht zum Aushalten!»
Hierarchischer Abstieg nasser Sack ,jetzt Chihuahua.
Ich reite versetzt hinter ihr und betrachte sie ( zurück zum nassen Sack .. bloss nicht Chihuahua).
Sie macht alles perfekt und geniesst es. Ich auch ! Frauen und Pferde … ganz speziell.
Reine Spekulation( nie gefragt… blöde Frage Nummer 16 ) :
Ist es dieser Kontakt zu diesem starken Tier? Man spürt jede Bewegung , jedes Zittern ,einfach alles .
Das beherrschen und leiten dieser geballten Muskelkraft? Das Berühren und das Dominieren dieser Urkräfte .. ohne Risiko?
Was auch immer ,sie tut gerne was sie gerade tut . Nicht mal im Schlaf sieht sie so entspannt aus.
Sie sieht noch viel femininer aus, wenn sie sich sicher fühlt! Hoffentlich hält sich das …..
Ab und zu kommt sie zurück und dreht den Kopf. Der nasse Sack ist noch hier .. keine Sorge!
... die andere Sicht
Wir lenken die Pferde durch den Markt zum Stall zurück.
Am Markt vorbei....fast vorbei.
"Combat de coqs" sucht meine Anerkennung und weisst auf eine
Menschentraube hin.Ungefragt lenkt er sein Pferd dahin und ich folge ihm.
Ich
habe mich anfangs über die grösse der Hähne hier gewundert.Sie sind riesig.
Stolze ,schöne Tiere. Furchterregende Klauen ,die einen Pudel in Stücke reissen könnten.
Selbst Katzen gehen ihnen aus dem Weg. Zum Kampf abgerichtet
sind/werden sie.Das ist hier alles.
Ich bin mitten drin.Der Ringmeister oder was auch immer .. Hält 'ne Art Ansprache.
Die beiden Kontrahenten werden stolz von ihren Besitzern präsentiert.
Wetten werden angenommen,Gedränge,es
riecht wie es eben riecht wenn viele Leute auf einem Haufen
zusammenkommen.
Der Kampf beginnt. Die Hähne ,noch mit den Händen festgehalten werden mit den Köpfen voran aneinander gehalten und
mit leichtem Nicken zu Schnabelhieben
provoziert.
Das ist das Fanal der Auseinandersetzung. Die Hähne werden nun auf den Boden gesetzt und gegeneinader geschubst.
Der endgültige Auslöser. Ein erster Schlagabtausch mittels ihren Schnäbel . Dann umkreisen sie
sich mit zuckenden Köpfen
und aufgeblusterten Halsfedern und immer wieder vereinzelte Attacken mit den Schnäbel."Wie zwei Boxer" schiesst es
mir durch den Kopf.Aber stolz schreitend wie Matadore bei der Corrida.
Ich kann mich einer
gewissen Faszination nicht entziehen.Aus Gewohnheit lasse ich mich treiben.
Die Attacken mit Schnäbel und Krallen erfolgen ganz plötzlich und endet genau so schnell.
Und immer wieder dieses lauernde Umkreisen,das Warten auf die Schwäche
des Anderen.
Zwischendurch Pausen ( es gibt offenbar Runden mit festen Zeiten) werden rasch die Wunden gepflegt die Tiere
von Besitzern und Zuschauer begutachtet.
Der schwarze Hahn im Vordergrund wird den Kampf nicht überleben. Das passiert
aber nicht immer.
Er will noch 2 Kämpfe sehen . Setzt Geld ,fachsimpelt ,feuert an und zeigt sich enttäuscht falls sein Favorit unterliegt.
Ich steige wieder aufs Pferd . "Gut gelaufen?" Jahaa so so und wiegt den Kopf.
Keine Reue,kein
Bedauern oder schlechtes Gewissen . Er ist er ..
Im Galopp nach Hause ? Grins ...