6. Feb, 2019

Angerichtet

Liebe Eidgenossen , das hat sich alles so zu getragen wie geschrieben. Gott ( nein ,  kein Sozi ) sei mein Zeuge. Den der liebe Gott sieht alles, weiss alles .. ( hört sich eigentlich doch etwas Sozi an..oder Pressefritze ) Ach , lassen wir das. Das Vorwort folgt aus Zeitgründen  später..!

"Da haben sie sich aber was Schlimmes eingebrockt, Herr Brater", die Untersuchungsbeamtin wirft dem Angesprochenen einen kurzen Blick zu und wendet sich wieder dem Stapel Papiere zu welche auf kleinen Häufchen gut sortiert vor ihr liegen.
Der Angesprochene schweigt und blickt auf die Stapel.
Sie sieht wieder auf und bemerkt Braters Aufmerksamkeit den Papieren gegenüber.
"Ja mein Lieber", macht eine kurze Pause, nickt ernst und der ausgetreckte Finger auf die kleinen Stapel gerichtet wie ein Duelldegen auf einen imaginären Gegner. "Wissen sie was das ist ?"
Brater glaubt ein Seufzen zu hören und zieht die Mundwinkel hoch, "Sie haben die Altpapiersammlung versäumt?"

"Sehr witzig", zischend und ihre Mimik verfinstert sich.
"Das hier ..", sie deutet auf die Schriftstücke vor ihr liegen," ist das Protokoll der Ortspolizei."
"Hier..",sie deutet auf den Stapel rechts," ist ihre Vergangenheit."
"Meine Vergangenheit?", Brater halb amüsiert," ich bin nicht vorbestraft."
"Nicht vorbestraft, aber nicht vorbelastet", die Untersuchungsbeamtin mit fast melodiösem Klang in ihrer Stimme.
"Und was für Lasten .. stehen da drin , die mir wie es scheint vorgeworfen werden", Brater blickt auf den Stapel und neigt etwas den Kopf zur Seite als wollte er dessen Masse abschätzen.
Die Untersuchungsbeamtin legt ihre schmale Hand auf den Stapel als wollte sie einen Zugriff Braters verhindern.
Sie sieht in an," Es war eben angesichts des Vorfalls wichtig für mich ihre Persönlichkeit einzuschätzen."
"Mit diesem Bündel Papier ?", sichtlich amüsiert.
Sie seufzt beinahe,"Das sind amtliche Dokumente."
Brater schweigt und mustert sie verwundert.
"Sie wurden in der Vergangenheit zum Beispiel schon etliche Male angezeigt", sie blickt an und scheint eine Reaktion zu suchen. Bei Brater tut sich aber wenig . Er hebt nur etwas seine Augenbrauen.
Sie nestelt im Stapel der Vergangenheit und sortiert 2 Schriftstücke aus und schwenkt sie kurz siegessicher wie ein Sportler seine Medallie vor Braters Nase.
"Erinnern sie sich an Herr Schlotter ?", sie scheint ihn mit ihrem Blick festzunageln.
Brater grinst," Dieses Arschloch?" Die Untersuchungsbeamtin verzieht ihr Gesicht als wäre sie mit ihren Designerschuhen in einen Hundehaufen getreten.
"Benehmen sie sich ,bitte", in harschem Ton und beugt sich etwas in Braters Richtung.
"Das ist exakt der definierte Ausdruck worauf die beiden Anzeigen von Herr Schlotter basieren."
Braters Grinsen wird noch breiter, "Komisch ich wusste bis jetzt gar nichts davon!"
"Natürlich nicht", eher gelangweilt," die Anzeigen wurden nicht weiterverfolgt."
"Die mochten diesen Knacki wohl nicht unterstützen", kurzer Lacher von Brater hinterher.
"Herr Schlotter hatte zum damaligen Zeitpunkt seine Strafe abgebüsst und galt seitens der Behörde vollständig resozialisiert und seine gesellschaftliche Wiedereingliederung durch medizinisch, psychologische Gutachten garantiert", zitiert die Untersuchungsrichterin.
Brater Kiefer klappt wieder hoch."Was für eine schöne lange Ansprache und ohne einen Atemzug zwischendurch",Brater anerkennend.
Brater etwas ahnend  fährt fort bevor sie reagieren kann," Und mit diesem Jagdschein ausgerüstet hat er also versucht mich zu verknacken." "Ich hätte ...",hält inne.
"Was hätten sie...?" die Untersuchungsbeamtin hat einen Kugelschreiber in die Hand genommen und beginnt zu notieren. "Was bitte hätten sie den gemacht?", lauernd .
"Wer ich?",Brater heiser.
"Wer denn sonst ..", ihre Stimme klingt sanft aber barsch.
Brater wundert sich noch wie man so was hinkriegt. Zieht schliesslich etwas die Schultern hoch, "Kann mich nicht erinnern."

"An die Schimpftiraden gegen Herrn Schlotter auch nicht?", nun klingt es etwas spöttisch.
"Doch, doch daran kann ich mich sogar noch genau erinnern", Brater ungerührt.
"Ihr Bericht hier ist nämlich nicht ganz korrekt",Brater hebt das Kinn in Richtung der Papiere.
"Meinen sie?", ihre Haltung ähnelt der einer lauernden Katze.
"Ja inkorrekt", Brater macht eine kurze Pause beugt sich über das Schriftstück," der nette Verfasser des 2. Berichts hat nämlich vergessen, dass sich Schlotter in einem fremden Gebäude aufhielt zu welchem er eigentlich keinen Zutritt hatte."
Sie blättert kurz gedankenverloren in den Berichten," beide Berichte wurden vom selben Beamten aufgenommen." Sie blickt dabei wieder auf. Brater erwidert ihren Blick. Zu seiner Enttäuschung ist keine Reaktion erkennbar.Es scheint bei seinem Gegenüber offenbar üblich zu sein ,dass wildfremde Leute im Haus abhängen. Wahrscheinlich wohnt sie in einer Kneipe, resultiert Brater und sucht nach neuen Argumenten.
"Sie sind sie noch bei uns?", ihre Stimme holt ihn zurück.
Räuspert sich kurz, "Wir können Herrn Schlotter gerne zu einer Anhörung vorladen.Ich wäre gespannt was er dazu zu sagen hat."
Sie wirkt nun verärgert, "Das hat mit dieser Sache überhaupt nichts zu tun."
"Ach ja ?",Brater siegessicher .
"Nicht in der Beurteilung des Sachverhaltes dieses Falles", erklärt sie im bedeutend ruhigerem Ton.
"Ach ja, ausserdem sitzt unser guter, rehabilitierter Schlotter schon wieder in Untersuchungshaft", Brater spöttisch.
"Tut er nicht !", kommt es zurück. Der Satz zischt scharf wie ein Pistolenschuss durch den Raum.
"Nicht ?", Brater verwundert," aber der wurde doch vorgestern verhaftet..?"
"Aber jetzt ist er wieder auf freiem Fuss", Brater glaubt etwas triumphierendes in ihrem Blick zu erkennen.
"Einfach so?",würgt Brater hervor.
"Bis die Untersuchung abgeschlossen ist, gilt die Unschuldsvermutung", Brater wundert sich ,dass ihr strenger Blick kein Unbehagen bei ihm auslöst.
"Sie wissen was das bedeutet?"
Brater rückt sich etwas bequemer zurecht," Römisches Recht?"
"Sehr richtig." Brater ist einen kurzen Moment versucht zu fragen, ob dies Bonuspunkte gibt.
"Hat der ein Glück", entfährt es ihm.
"Glück?", sie scheint auf eine Erklärung zu warten.
"Ja, die Praxis dieses Begriffes wurde mir mal im Schweizer Fernsehen vorgeführt", Braters Ton wirkt bewusst sarkastisch.

"Brater?" Der Angesprochene wendet seinen Blick kurz etwas gelangweilt wirkend von der Wand ab.
"Brater ,du solltest dieser Situation schon mit etwas mehr Ernst begegnen", Brater glaubt einen Seufzer zu hören.
"Ist ihnen nicht gut?" Brater aufrichtig besorgt.
"Nein", Amboss wirkt jetzt verärgert, "ich bin völlig gesund und treibe Sport. Erst neulich hat mein Arzt ... ".
"Ja schon gut." Brater unterstreicht seinen Zwischenruf mit einer Handbewegung quer über seine Brust,"so genau wollte ich es gar nicht wissen."
Amboss scheint irgendwo stecken geblieben zu sein.
Brater zieht kurz etwas Luft ein," ihr Gesicht wirkte etwas fahl. Deshalb habe ich gefragt."
Brater betrachtet nochmals kurz die Wand, schüttelt den Kopf und wendet sich Amboss zu.
Amboss scheint die Ruhe von Brater zu Ärgern. Fast feindselig mustert er seine Haltung im kleinen Polsterstuhl. Viel zu salopp, eher wie jemand, der einem Fussballspiel beiwohnt.
"Wir sind immer noch im Büro des Untersuchungsrichters", schnaubt Amboss.
Missmutig stellt er aber fest ,dass dieser Ausspruch keinerlei Wirkung auf Braters Sitzhaltung hat. Dieser betrachtet ihn ungeniert als ob er Affen in einem Käfig beim Spielen zu schauen würde.
"Brater", Amboss Stimme wirkt dramatischer,"Brater ..."
Immer noch keine Reaktion. Gleichmütig, eher gelangweilt starrt in Brater weiterhin an als würde er die Nachrichten des Schweizer Fernsehens ansehen.
"Brater.... , sie stecken bis zum Hals in Schwierigkeiten." Amboss scheint schon mit einem Anflug von Verzweiflung fest zustellen, dass er auch diese Granate ins Leere gefeuert hat.
"Haben sie den keine Angst?", Amboss ruhiger.
Brater sieht ihn immer mit stoischer Ruhe an.
"Wissen sie", Brater räckelt sich etwas zurecht,"das mit dem Angst machen ist fast so wie mit den Masern. Irgendwann ist man dagegen immun."
"Wie soll ich das verstehen ?" Amboss etwas erstaunt wirkend. Oder neugierig ?

"Werter Amboss", Brater blickt kurz demonstrativ zur Bürotür des Untersuchungsrichterin," sie leben doch auch im Kanton Zürich?"
Sichtlich amüsiert über Amboss verdutztes Gesicht," Unserem gün, sozialistisch dominierten Paradies?"
"Ich verstehe immer noch nicht was sie meinen", nun lächelnd und lehnt sich zurück.
Brater scheint kurz nachzudenken, "nun , ja in ihrer Klasse gibt es wahrscheinlich keinerlei Austausch mit dem niederen Volk. Daher kann ich ihr Unverständnis nachvollziehen."
Amboss Unterkiefer bewegt sich aber Brater deutet ihm an zu schweigen.
"Es ist sicher nicht generell für die Schweiz gültig aber symptomatisch für die linken Kreise und ihre Mündel oder Anhängsel"
"Anhängsel ? Mündel ?"
" Na ,ja Menschenrechtler ,unsere dahinserbelnden Medien, militante  Weltverbesserer wie Umweltschützer , Tierfreunde, evangelische Kirche usw. "
"Gruppierungen denen bei solchen Machtverschiebungen nach links plötzlich erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt wird und eben auch Teilhabe an den neuen  Machtverhältnissen."
Amboss runzelt die Stirn, "Und was hat das mit Drohungen zu tun ?"
"Heute ist doch ein gewöhnlicher Montag", Brater macht eine Pause,"nicht wahr?"
"Wenn sie das sagen", Amboss sichtlich amüsiert.
Brater ignoriert die Bemerkung ,"Ich bin heute um ca. Sechs Uhr losgefahren."
"Um sechs genau?", Amboss spitzt die Lippen.
"So genau weiss ich das nicht, aber wenn sie das so wichtig für sie ist bin ich sicher ,dass sie die genaue Uhrzeit auf dem lokalen Polizeiposten nachfragen können",Brater etwas genervt wegen der Unterbrechung.
"Meistens genehmige ich mir auf dem Weg dahin noch einen Kaffee."
"Auf kurzen Stück vom Parkplatz zum Kaffee, erhielt ich vom örtlichen Tierschutzbeauftragten aus dem 1.Stock eines Hauses schon mal die ersten Drohungen für das Töten von Fischen",Brater blickt kurz auf und grinst, "ich war am Sonntag fischen, müssen sie wissen."
"Und woher wissen sie das?"
"Nun Radio "Grüner Furz" schickt mir jeweils Reporter oder Millieuangehörige hinterher zur Beobachtung."
"Und was erhoffen sich diese Leute dabei? Amboss grinst.
"Um mir was anzudrehen, werter Amboss", Brater mustert ihn kurz.
"Was dieser komische Verein übrigens schon öfters versucht hat, ohne Erfolg bisher."
Brater erwartet keine Reaktion von ihm, zeigt auf den Stapel Papier welcher er von der Untersuchungsrichterin erhielt,"steht bestimmt da drin."
Amboss wirft kurz einen Blick zum Stapel und lächelt.
"Später im Cafe bestelle ich mir das Übliche und in den meisten Fällen sitzt oder steht bereits ein weiterer Held aus dieser Szene. Meistens ein Angehöriger der lokalen Polizei von Bubendorf, ein Lehrer oder Gemeindemitarbeiter oder eine gegenwärtiger oder ehemaliger "Besucher" des Pfarrhauses vom gleichen Kaff."
"Besucher ?"
"Na ja da ist dieser verrückte Messias vom "Grünen Furz. Zumindest hat er sich in diesem Sender mal über mich beschweren dürfen."
"Das ist ja krass",Amboss, "ich bezweifle ob so was legal ist."
Brater winkt ab," Halb so wild, die Einschaltsqoute leigt bei cirka 3 - 8 %."
"Und was war der Anlass seiner Beschwerde?"
Brater amüsiert, " Er gab sich gerne als Frauenheld."
"Man hat es in der Schweiz als Homosexueller wahrscheinlich nicht leicht und schon gar nicht in einem Kaff wo Millieutypen im Stadtrat sitzen."
Amboss nickt nachdenklich .
"Sein Outing die Vorliebe für Jungs hat ihm glaub ich ziemlich zu schaffen gemacht."
Amboss Augenbrauen schnellen hoch, "Er hatte sich also nicht ganz freiwillig geoutet?"
Brater grinst:"Ich war bin unschuldig. Ich habe ihn erst nach der Sender- Hetze "Santa Anal" genannt."
"Sehr feinfühlig", Amboss ironisch.
Brater plötzlich lebhaft geworden beugt sich über den Stapel, "Warte mal, das müsste doch die 21. oder 27. Anzeige sein."
"He , Hände weg", Amboss barsch, "das sind vertrauliche Unterlagen."

"Ich schätze jede dritte Seite schüttelte er seinen Kopf", Brater betrachtet "seinen Anwalt" leicht amüsiert
während dieser in seinen , Braters Akten blättert.
Ein ziemlich grosser Stapel, findet Brater aber kaum interessiert.
Seine Sinne richten sich auf die neue Situation aus und zu seinem Erstaunen fällt ihm das äusserst leicht.
Nicht "ich bin unschuldig" nach seinem Gerechtigkeitssinn, sondern "wie komm' ich hier wieder raus" nach seinem Selbsterhaltungstrieb rückt in den Vordergrund.
"Na ,grosser Meister?", Brater ungeduldig und betrachtet kurz das allgegenwärtige Amtsstuben-Porträt der grossen Vorsitzenden," was gefunden?"
"Was soll diese läppische Titulierung ...", zischt der Angesprochene ohne seinen Kopf zu heben.
"Da haben wir ja ganz schöne Geschichten beisammen",jetzt blickt er auf nickend mit ernster Miene.
Brater blickt kurz mit hämischer Miene auf den Stapel," reichts etwa für die Todesstrafe?"
"Dir könnte das Witzchen machen noch vergehen wenn du nicht aufpasst", sein Blick wirkt drohend.
"Was denn?" Brater gut gelaunt,"der Galgen oder Guillotine etwa?"
Verärgert über die verfehlte Wirkung,"wirst schon noch sehen."
"Mein lieber Heribert", mit nachsichtiger Stimme,"du sollst mir helfen da raus zu rudern und nicht rumgeifern wie ein drittklassiger Dorfzuhälter oder grüner Politker.
"Wie?",der Angesprochene irritiert.
Brater holt etwas Luft, "Mein lieber Heribert, es ist füher Nachmittag und ich lebe hier."
"Versteh ich nicht", der Anwalt zögernd.
"Ganz einfach, mein lieber Heribert",Brater zuckt leicht mit den Schultern.
"Es ist früher Nachmittag und ich habe schon etwa drei - oder vier mal gehört ,dass ich erschossen, zum ewigen Fegefeuer, das Haus niedergebrannt oder sonst wie "dran" komme." Braters Stimme klingt gelangweilt.
Der Anwalt klappt leicht den Kiefer herunter ,Brater hat keine Lust darüber zu diskutiern.
"Die Schreiber ,dieser Strafanzeigen und Berichte", nickt mit dem Kopf zum Stapel hin," hast du denn keine Lehrer , Dorfpolizisten, Medienleute oder sonst wie Linke in deinem Bekanntenkreis?"
"Ich bin Mitglied der Sozialdemokratischen Partei!" Hört sich an wie Protest und Brater schnappt nach kurz nach Luft.
Blickt ihn an und überlegt und grinst.
Der Anwalt versucht offenbar noch diesen Stimmungsumschwung deuten.  
"Na, wenn das so ist und sie sind verheiratet fragen sie doch ihre Frau!", Brater fast seufzend.
Blickt ihn an und überlegt und grinst.
Der Anwalt versucht offenbar noch diesen Stimmungsumschwung deuten.
"Was wollen sie damit andeuten?", kommt es fast keifend zurück.
Brater betrachtet ihn .Der Anwalt wirkt genervt.
"Mein lieber Heribert, wir leben in einer "Angstkultur!"
"Oder noch besser.. eine Angstmacherkultur oder "Versuche Angst zu machen -Kultur!"
"Und weshalb soll ich da meine Frau fragen ?", der Anwalt und blickt zur Tür,"ich bin nicht verheiratet."
Brater folgt kurz seinem Blick zur Türe und wendet sich dann wieder ihm zu, "In diesen Kreisen wird diese Kultur in der Familie/Ehe zur hohen Kunst stilisiert." Brater mustert nochmals die Tür und sieht anschliessend auf die Tischplatte.
"Familie und Ehe bliden die Grundstufe einer staatlichen Gemeinschaft, nicht wahr?" Brater wartet die Antwort des Anwalts nicht ab, " sie äussern die Zustände in ihrem privaten Bereich sofort wenn sie ihre gewohnten Umgebungen verlassen. Das heisst sie fallen sofort auf wenn sie den öffentlichen Raum betreten."
"Ihr Frauenhass ist nicht zu übersehen und schon gar nicht zu überhören."
"Und wie hört sich das an?", der Anwalt etwas verwundert.
Brater zuckt kurz mit den Schultern, " Schalte zum Beispiel einen Schweizer Radio -oder Fernsehsender ein ."
Der Anwalt schweigt .
"Was meinst du ... Trudy !"
"Sag mir alles .... Trudy !
"Hast so sonst schon mal irgendwo auf der Welt gehört ?"

"Hat sie sich verändert?", Brater aufrichtig interessiert und sein Blick wandert kurz zur Türe.
Der Anwalt hebt leicht Kopf. Er wirkt etwas nervös oder überrascht. Für einen Moment zumindest.
"Wir hatten an derselben Fakultät studiert.Daher kennen wir uns", jetzt wirkt er verärgert und weckt damit Braters Neugier . Nach der Vorführung auf der Schlachtbank könnte etwas Zerstreuung nicht schaden.
"War sie reizend als junge Frau?", es sollten keine Nadelstiche sein , falls ... !
"Hmmm, ja!", vertieft sich wieder in den Stapel.
"Und? Mochten sie sie ? Waren sie in sie verliebt?", Brater legt schnell nach bevor er nach einer seiner Jugendsünden greifen kann.
"Was ? Wieso?", fast etwas zu laut.
"Ich meine, waren sie lange zusammen?", Brater versucht am Drücker bleiben.
"Was soll das? Was geht sie das an?", seine Stimme fällt fast ins Zischen.
"Über Ex en  sollte man nur unter Männern sprechen", Brater etwas amüsiert.
"Nein ,nein.. wir kannten uns nur..", er sieht verärgert aus, "sie sollten sich eher um ihre aktuelle Situation kümmern anstatt in meinem Privatleben herum zu wühlen!"
"Also war nix ..", seine Stimme klingt enttäuscht.
"Nur ein wenig verliebt vielleicht?",Brater betrachtet amüsiert wie sich seine Gesichtszüge verdüstern.
"Ich meine sie ist nicht mein Typ aber doch auf ihre Art attraktiv, nicht wahr?"
Der Anwalt blickt genervt zur Tür. "Ja ist sie! Und sie hatte ab dem dritten Semester die Fachrichtung geändert und einen neuen Freund , glaub ich", stösst die Luft aus den Lungen gut hörbar einem Seufzer gleich.
Brater vermeided es in dauernd anzusehen um ihn nicht völlig zu verärgern.
Er brauchte diese kleine Pause um sein eigenes kochendes Temperament herunter zu fahren.
Ob es gut ist wenn er einen kühlen Kopf bekommt und dafür seinen auf Hochdruck jage lassen wir noch dahin gestellt.
"Woran hat's ihrer Meinung gelegen?", Brater ruhig.
"Was ? Ach, interessiert mich doch nicht", rückt sich auf dem Stuhl zurecht. Seine kurzen Blicke wirken misstrauisch oder feindselig.
"Das glaub ich nicht" , kurz mehr zu sich selbst.
"So, sie sind ja ein so Oberschlauer. Was meinen Sie ? Soll ich vielleicht jetzt zu ihr hingehen und sie nach dem Grund, dass sie sich für diesen anderen entschieden hat fragen?", er starrt in an.
"Nein ..", kommt es schneidend zurück, "das wäre auch nach 10 Sekunden eine Schnapsidee."
"Ich meine , sie erfüllen doch alle Voraussetzungen ,wie es in euren postfeudalistischen Kreisen erwartet wird?"
"Post .. ääh, wie meinen sie ?", er wirkt plötzlich wach.
"Na, linken oder sozialistischen Kreisen", erklärt Brater

"Ihr merkt das wohl schon gar nicht mehr,was", Brater amüsiert.
Der Anwalt schweigt .
"Die da .. ",Brater grinst," ihr redet über uns wie die USA. Ihr redet über uns als wären wir kleine Kinder oder eure .. "Lebenspartnerinnen ."
Brater dreht den Kopf, "Oder was meinst du Trudy?"
Einen Spalt weit öffnet der Anwalt seine Lippen.
Brater ignoriert ihn,"Die niederen sozialen Schichten , die niederen weiss-ich-was-sonst-noch." Brater mustert ihn scharf,"Na dämmerts?" "Man muss noch nicht mal genau hinhören."
Brater blickt ihn an," Ihr redet wie typische Feudalherrscher aus dem Mittelalter."
"Irgend so 'n Provinzfürst hat nicht anders über seine Leibeigenen gesprochen als ihr oder eure Presse es tut."

"Na, gut",der Anwalt milde,"die Ausdrucksweise der Presse ist manchmal etwas schlecht gewählt aber .." "Eurer Presse, mein Freund", fällt Brater ein ,"und es sind die Aussagen eurer Leute ,die da abgedruckt werden."
"Sie sollten vielleicht etwas genauer hinhören",mein werter Brater," die Sozialisten und Grünen meinen es doch nur gut mit Euch."
Brater spürt förmlich einen kalten den Rücken runter rieseln.
"Doch, doch da muss man beipflichten",Brater nickt und  starrt kurz auf die Tischplatte.
Er hebt den Kopf,"Ich habe meiner Meinung nach sogar sehr gut aufgepasst."
"Das ist sehr lobenswert", der Anwalt im väterlichem Tone.
"Und deshalb bin ich der Ansicht, dass ich die Linke in keiner Weise als demokratische Parteien bezeichnen kann."
"Das sieht die Öffentlichkeit aber anders", die Stimme des Anwalts hebt sich, "erst kürzlich hat der "Tagesberichter" eine Studie veröffentlicht , die bewiesen hat ,dass die Linken die demokratischsten Politker in der aktuellen Legislatur Periode sind."
Er beugt sich vor,"Sie sollten etwas mehr lesen ,Brater!"
"Und weniger nachdenken ?", erwidert Brater spöttisch.

"Eine Studie also!", sinniert Brater,"praktisch, dass die immer im richtigen Moment auftauchen, nicht wahr?"
Der Anwalt wiegt den Kopf.
"..und vom Tagesberichter",Braters Stimme füllt sich mit Spott.
"Der Bericht stammt von einem unabhängigen Institut", der Anwalt etwas ungeduldig.
"Wer hat denn diese Studie in Auftrag gegeben?", Brater.
Der Anwalt unwirsch,"Weiss ich nicht." "Ist das so wichtig?"
"Bleiben wir beim Konzern des "Tagesberichters" für Erste", Brater
"Glauben sie denen etwa nicht?" lauernd der Anwalt,"auch das Fernsehen hat ..."
"Nicht ein Wort", Brater schnell und betrachtet das Gesicht des Anwalts.
Zu seiner Enttäuschung ändern sie sich aber nicht.
"Wir spechen hier von diesem einen "Tagesberichter"?"Brater klopft mit den Fingern auf den Tisch.
"Ich meine, der gleiche "Tagesberichter" ,der Adolf Hitler in den dreissiger Jahren eine ganze Titelseite überlassen und ihn als kommende politische Grösse für Europa angepriessen hat?"
"Der selbe "Tagesberichter" welcher noch in den späten Siebziger ein Pink Floyd - Konzert als entartete Kunst bezeichnet hat ?"
"Die selbe Pressegruppe , die den Grünen ein Krieger-Gen diagnostiziert hat?"
"Diesen Tagesberichter" meinen sie?"
"Niemand ist ohne Vergangenheit, nicht mal sie", der Anwalt leise und schielt auf den Stapel vor sich .
"Mag sein", Brater etwas laut, "aber ich war nicht feige oder Faschist."

Brater sieht den wieder den Anwalt an und tut so als würde er dessen Blicke zur Tür nicht bemerken.
Fremde Angelegenheit sind sonst nicht sein Bier ,aber die Ablenkung vom Thema hat ihn erheitert.
"Ist es schlimmer ,wenn man so viel zu bieten hat und doch verschmäht wird?", Brater schnell.
Der Anwalt sieht auf ,"Wie bitte ?"
"Mein lieber Heribert, du hast ‘n Armani -Anzug ,verdienst dreihundert die Stunde, studiert ,kultiviert und frisch rasiert ... eine Schweigermama - Traum", mehr ein höhnisches Grunzen am Schluss des Satzes.
"Ach meinen Sie ?", der Anwalt trocken.
"Ja, denke ich wirklich",Brater diesmal ohne spöttischen Unterton.
"Du hast alle Voraussetzungen, wie in den möhrischen Kreisen erwartet wird."
"Du verdienst ordentlich Schotter. Du bist gesund das garantiert regelmässigen Nachschub an Bio-Gemüse und garantiert gesunde weisse Kinder und deren Erziehung oder Vorbereitung für die nächste Führungsschicht um die Welt zu retten und den Strassenkehrer das BMW fahren zu verbieten."
Der Anwalt starrt Brater an .
Brater ignoriert ihn," ... aber nein , sie wollte nicht."
"Was ist schiefgelaufen..?", Braters Stirne füllt sich mit Falten wie ein Acker nach der Ernte.
"Hmm .. ,hast du nicht jeden morgen mit dem Satz ,"rettet die Welt" begonnen?"
"Hast du nicht täglich über Trump, die Niederen oder die Reichen gelästert?"
Braters Redeschwall stockt kurz. Ein leises Pfeiffen zischt durch seine Lippen,"Herbert ,mein lieber alter Schwede... hast du etwa einen jüdischen Diamantenhändler oder gar einen albanischen BMW - Schrauber im Stammbaum?"

"Habe ich nicht deutlich gesagt, dass diese Unterlagen vertraulich sind?", faucht Amboss beim Eintreten.
Brater legt die Blätter wieder in die Mappe zurück.
"Das ist eigentlich mein Leben", brummt dieser.
"Schon faszinierend , was der Staat da alles notiert", zuckt etwas mit Schultern.
Amboss hält die Geste für eine Entschuldigung.
"Sie haben trotzdem kein Anrecht auf eine Einsicht darauf!", Amboss barsch.
"Von den meisten Strafanzeigen wusste ich gar nichts!", Brater amüsiert.
Amboss wirkt etwas irritiert über die sichtbare Häme in Braters Gesicht und bevor ihm eine Antwort einfiel,
fährt Brater im spöttischen Tone fort,"..und vor allem, wofür man alles angezeigt werden kann."
Schnaubend betrachtet Brater das Gesicht von Amboss.
"Ich würde das nicht so einfach auf die leichte Schulter nehmen , wenn ich sie wäre.", Amboss spitz und klopft
auf den Stapel, "ganz schön viel für ein normales Leben."

"Das findet sie also lustig?", Amboss nahm das Blatt welches Brater als Letztes in Händen hatte und schwenkt es wie eine Revolutionsfahne vor Braters Nase.
"Ich finde das hat Witz!", Brater nickt grinsend.
Amboss blickt auf die Unterlage und blickt auf ,"Das ist keine Anzeige, sondern eine Anfrage zur Überprüfung ob
dieser Vorfall als Betrugsfall geahndet werden kann."
"Ich dachte, ihr Anwälte wisst immer alles", Brater .
"Fast alles.", Amboss bissig, " Das hätte aber auch ins Auge gehen können."
"Für mich?", Brater verwundert und hebt sich aus dem Sessel um über den Rand des Dokumentes zu blicken.
Amboss zieht es verärgert zurück.
"Verstehe ich jetzt auch nicht so ganz", Amboss mehr zu sich selbst.
"Dieser Sender "Grüner Furz" wollte von ihnen die unberechtigt bezogenen Prämien zurück?", Amboss ungläubig.
"Zu Unrecht ist gut", prustet Brater belustigt, "sie haben diese Meldeprämie selbst angeboten."
"Meldeprämie?"
Brater rutscht auf dem Sessel etwas näher an den Schreibtisch.

"Seit etwa 25 Jahren hat dieser Sender jedem eine Prämie versprochen, der ihnen meinen Aufenthalt meldet",
Brater lehnt sich genüsslich zurück. "Alles klar?"
Amboss starrt ihn an, "Sie haben ...?"
"Natürlich nicht persönlich", holt Brater aus, "geteilt auf sicher ist besser als solo Lotto."
Amboss regt sich nicht und Brater fährt fort, "Wissen sie, wir haben uns nachhaltig bedient, nicht zu gierig.
So richtig auf grün, nicht wahr?"
"Tatsächlich", Amboss gleichmütig.
"Doch, doch ! Haben sie schon mal 'ne Kuh gemolken?" Brater hebt die Augenbrauen.
"Ich lasse mich gerne belehren", Amboss scheinbar gelangweilt.
"Wissen sie , wenn sie das Tier zu grob behandeln oder zu eifrig vorgehen wird die Kuh nervös oder verängstigt und
die Quelle versiegt." "Echt ganz einfach!"

8. Sep, 2017

Notizen

Muss ein tolles Erlebnis sein. Die Aufmerksamkeit tausender Zuschauer auf sich konzentriert.
Auf den Fotos vom Chat kommt das nicht so gut rüber. Es sind nur kleine Ausschnitte. Bruchstücke
aber keine Scherben. Den Scherbenhaufen hatten sie zurückgelassen als sie den Ort verliessen.
Jetzt kehren sie als Sieger zurück. So gefällt es mir und so wollten sie es sicher auch.
Und ich? Investitionen und Profit? Keine Ahnung. Vielleicht das Gefühl Recht behalten zu haben?
Es war nicht um Umsonst. Jedenfalls ist nichts den Bach runter gegangen.
Dasselbe Gefühl wenn "meine Afrikaner" fröhlich von ihren Plänen und Erfolgen berichten.
Es ist nichts  Grossartiges. Kleine Schritte eben.
Nicht jeder wird ein grosser Fussballer oder Geiger. Da ein kleiner Laden oder anderswo ein paar Töpfe an der Strasse können am richtigen Ort kleine Wunder bewirken. Vor allem einen vollen Magen und etwas Selbstachtung. Das muss reichen. Aber kein Profit für mit klingender Münze.  
Mein Profit wird der kommende Samstag auf der Couch mit der Bundesliga sein und wenn das Telefon klingelt wird das hoffentlich ein Kunde und keine EX sein. Sonst wird nie was mit höheren Zielen und so.
Einem Ferrari die Reifen qualmen lassen oder einen Marlin an den Hacken zu kriegen.

Fröhliche Wheinachten

Weihnachten hat was mit Religion zu tun. Religion basiert  auf dem Buch der Liebe.
So wird die Bibel auch genannt. Das Fest der Freude und der Liebe zu Ehren des Messias.
Dies alles ist nicht immer so offensichtlich weil gerade in
Heimatland die Statistik in der Kriminalität jeglichem Couleur in dieser Zeit sprunghaft ansteigt.
Man könnte glauben , dass die Bibel kaum noch gelesen oder verstanden wird.
Vor allem nicht von Christen.
Ich bin Atheist aus Überzeugung. Ich feiere Weihnachten weil es sich ebenso anbietet.
Das Fest der Liebe zelebriere ich ansonsten das ganze Jahr. Je hübscher desto lieber oder was auch immer.
Die Bibel habe ich nur deshalb gelesen weil damals nach einem kleinen Zwischenfall nichts anderes
angeboten wurde . Ganz durchgelesen habe sie allerdings nicht. Ich kam bis zum Buch der Könige dann war
die Arreststrafe abgesessen.
Ich bin sozusagen autodidaktisch erleuchtet. Irgendwie cool. Eine Hilfe fürs Leben soll sie sein.
Die Antwort auf alle Fragen.
Also eine Frage habe ich bereits geklärt:
Gott schuf den Menschen ( Moment mal den Mann! Zuerst! ) nach seinem Ebenbild. Aus Erde, Lehm, Staub
und etwas Spucke.
Aus der Rippe des Mannes wurde schliesslich noch die Frau gemacht.
Damit wäre eine wichtigsten existentiellen Sinnesfragen geklärt.
Warum Männer wie Scheisse stinken und Frauen gut riechen.
Alles klar!
Dann nichts wie ran an den Truthahn.

2. Jul, 2017

Gute Nacht Herr Kohl (Teil 1)

Seltsam sie waren in meinem Leben so präsent wie kein anderer Politiker. Ich bin aus dem
Nachbarland aus dem Süden. Unsere Sprache, unsere Mentalität ähneln sich sehr.
Ähneln aber damit hat's sich schon.
Hier meine Heimat. Ruhig, satt mit Vollbeschäftigung. Dort ihr Deutschland. Ja , es ist ganz
gewiss ihr Land. Das haben sie auch mit lauter Stimme verkündet. So laut, dass die kleine
Schweizer Presse sofort Gefahr gewittert hat. Bisher hatte Ronald Reagan den Spitzenplatz
unserer Buhmann Parade. Da kamen sie gerade zur rechten Zeit. Gross und raumgreifend zweifelten sie hörbar genau wie Reagan an der bestehenden europäischen Ordnung. Ich weiss nicht wie sie zu ihm standen. Die sogenannte öffentliche Meinung hatte ihn von Anfang an im Visier.
Ein Schauspieler, ein zweitklassiger Schauspieler ( das betonten sie gerne) fragte sich
laut warum haben wir Angst vor denen ( dem Sovjet). Visionär nannte euch und Sie erst recht niemand. Der Vergleich mit einer deutschen Dogge lag diesen "Intellektuellen" schon näher.
Ein paar Jahre vor ihrer Wahl war ich in Westberlin und habe zum ersten Mal die Mauer mit
eigenen Augen gesehen.
"Deutsche Demokratische Republik" stand auf dem Schild. Es wird von Schusswaffe Gebrauch
gemacht.
Eine Demokratie hinter Mauern? Es hatte was von einem Gefängnis. Stacheldraht, Selbstschussanlagen und schwer bewaffnete Wächter. Unheimlich. Wer bitte wollte da schon einbrechen.
Einbrechen in ein Gefängnis ? Wer sollte schon so dämlich sein.
Wer tauscht schon Farbfernseher, Urlaub in Spanien und saftige Steaks mit pampigen Bananen?
Ich weiss nicht wie sie das erste Mal den Anblick der Mauer empfunden haben. Bei mir formte sich die Basis meines politischen Bewusstsein neu.
Wie konnte jemand wie unsere Linke und deren Presse ob dieser doch recht massigen Tatsache von einem Arbeiterparadies schwärmen?

Laut und deutlich haben sie die Wiedervereinigung gefordert und diese "Grenze" gebrandmarkt.
Mir hat das imponiert. Ein bürgerlicher Ruhestörer. Ein würdiger Titel.
Die Linke solidarisch mit ihren Gesinnungsgenossen im grössten Volksgefängnis Europas wollten
uns vor braunen Geistern warnen.
Oder etwas ängstlicher: Nicht so laut Herr Kohl.
Es galt und gilt in den linken Kreisen als Schick gegen Überflieger zu lästern.
Das ist viel bequemer als selbst Grosses zu leisten.
Der Cowboy und die Dogge. Nicht zu vergessen die eiserne Lady.
Ein sozialistischer Super Gau. Stark selbstbewusst und keine Konsequenzen scheuend.

Wie die Blutegel hing unsere Presse an ihren Lippen und dürstete nach ihrem Blut.
Jedes Wort von ihnen haben diese "Intellektuellen" von ihnen mit unseren blassen Figuren aus
dem Bundeshaus gewogen. Blass weil, kleine Aufgaben erfordern keine grossen Geister.
Ich nannte sie immer etwas spöttisch die Sparschweinchen Hirten.
Keiner von ihnen hatte bemerkt wie sie beharrlich an ihren Visionen arbeiteten.
Oder wollte es keiner wahrhaben?
Alle meine Geliebten mochten sie nicht. Es gab immer lange Diskussionen falls das Thema
"Bundeskanzler" mal gestreift wurde. Teils fast mit missionarischem Eifer wurde da manchmal
Überzeugungsarbeit geleistet.
Irgendjemand muss ihn aber gewählt haben? Habe ich mich gefragt. Meine Augen hafteten dabei einen Moment auf Anna's Hintern zwischen den Kissen.
Irgendwo in diesem Land gab es Wähler die zu ihnen aufgeschaut haben. Die ihren Visionen folgten.
Und warum hat das die Presse nicht bemerkt? Warum wurde das nie vorher gewürdigt?
Zugegeben ich fand die Antwort nicht auf Anna's entzückendem Hintern. Anna war wie viele
aus ihren Kreisen nicht bereit über ihren Schatten springen zu können.
Ein geteiltes Land, ein geteilter Kontinent durch Mauern und Stacheldraht war einfacher zu
akzeptieren als dagegen anzurennen. Man kann sich dabei eine blutige Nase holen oder noch schlimmer eine Katastrophe ungeahnten Ausmasses heraufbeschwören.
Sie waren nicht einer der ihren. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass das Bürgertum und Konsum die grössere Gefahr als 20 russische Panzerdivisionen bedeuteten.
Obwohl gerade die Existenz dieser Kreise mit ihren alternativen Nischen nur der Dynamik der Wirtschaftskraft des verachteten Bürgertums verdankte.
Viele dieser kreativen Geister stammten selbst aus guten Bürgerfamilien wie meine süsse Anna und es  weckte in mir der Verdacht, dass sie früher oder später den Tisch mit den silbernen Löffeln wieder aufsuchen werden. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nennen wir sie Rebellion mit Reissleine.
Sie, Herr Kohl hatten nur einen Sitz. Den höchsten zwar aber auch vor dem höchsten Abgrund.
Hatten sie eigentlich einen Fallschirm?
Für das was sie vorhatten, hätte ich mir in jedem Fall einen besorgt und ihn regelmässig getestet.

Aber Bürger Kohl hatte scheinbar keine Höhenangst. Verhöhnt und angefeindet von den Genossen
beidseits der Mauer verfolgten sie ihre revolutionären Ziele. Ein freies Europa. Freie Menschen.
Keine Mauern. War das für ihre Feinde zu viel ?
Ihre Feinde wussten wohl nicht, dass der von ihnen so verhöhnte Bürger selbst revolutionäre Wurzeln hat. Das Wort Bürger erweckte einst Angst und Argwohn bei den Mächtigen in der Epoche der Aufklärung. Der Freigeist des Bürgers hatte schliesslich die totalitären Systeme gestürzt.
Bürger steht schlicht und einfach für Freiheit. Gedankenfreiheit, Religionsfreiheit und..und
All das steht für den Bürger. Der Bürger ist der Revolutionär der Freiheit.
Bei ihren Feinden den Genossen herrschte und herrscht kollektives Gedankengut. Mit Betonung auf herrschen. Das Kollektiv verlangt nach Gleichschaltung, nach Gleichschritt.
Jemand der die Freiheit liebt marschiert nicht gern. Er tanzt lieber.
Der Sozialismus ist die Revolution einer Minderheit.

15. Jun, 2017

Nimms locker Frau Wang

Ich bin früh raus heute Morgen. Es ist jetzt schon wieder brütend heiss.
Etwas Bargeld brauche ich und die einzige Bank die hier Traveller Checks
tauscht ist gerammelt voll. Hmmm jetzt ein Kaffee wäre nicht schlecht.
Die Busfahrt gestern Nacht hatte es in sich. Klatschnass bin ich aus
der Mühle gekrochen und hatte mir eine billige Absteige gesucht. 10 Dollar
die Nacht mit Dusche. Nicht schlecht. Es ist sauber und der Ventilator
an der Decke sorgte für etwas Kühlung. Eigentlich komme ich mit jeder
Temperatur zwischen - 20 und + 40 Grad zu recht.
Aber nun stehe ich in einer übervollen Halle und warte bis ich an der
Reihe bin. Vielleicht in einer Stunde. Vielleicht.. ? Was auch immer,
weder der Lärm noch die Hitze sind fördernd für die gute Laune.
Die Tafel mit den "aktuellen" Tageskursen wirken verbraucht. Ich hatte
mich auf dem Weg hierher etwas über die Wechselkurse erkundigt.
Der Barbier tauscht fast 20% höher als die Bank. Allerdings nur Cash.
Mein Bargeld ist für Notsituationen gedacht. Hier gibt's ne Bank die
Bares für Travellers rausrückt. Also kein Bedarf für den Schwarzmarkt.
"Bist du Amerikaner?", ich war woanders und ich bin mir nicht sicher ob
ich damit gemeint war. Ich hebe meinen Blick von meinen Travellers.
Ihr Gesicht ist fast zu nah. Sie ist etwa ein Kopf kleiner. Ihre schwarzen
kurzen Locken passen eigentlich nicht zu ihren asiatischen Zügen. Ich hätte sie
für eine Mexikanerin gehalten ohne ihren schneeweisen Teints. Wie hat sie das
bloss hingekriegt. Dieser sengenden Sonne auszuweichen.
Noch etwas schlaftrunken schüttle ich meinen Kopf. Ich habe keine Lust auf
eine Unterhaltung. Sie scheint davon kaum Notiz zunehmen.

Hätten wir uns auf der Strasse gekreuzt, ich hätte sie wahrscheinlich nicht
weiter beachtet. Sie ist nicht hässlich aber sie hat diese "ich bin verheiratet"- Aura.
Oder was auch immer. Aber nun steht sie vor mir in der Reihe und labbert mich voll
wegen der Wechselkurse. Ihre Augen bewegen sich lebhaft während sie spricht. Wie bei einer
Katze folgen sie jeder meiner Bewegungen. Ihr Gesicht ist glatt und gleichmässig. Trotzdem wirkt sie gereift. Sie muss wohl schon um die Dreissig sein. Ihre schmalen Lippen öffnen sich
nur ein wenig. Trotzdem ist ihre Stimme laut und klar. Es entstehen nicht einmal
die berühmten Grübchen im Mundwinkel während sie spricht.  
Sie stockt plötzlich und wischt sich mit der freien Hand eine Strähne aus der Stirn.
Eine Geste eher aus Verlegenheit. Ihr Gesichtsausdruck hat sich verändert.
"Alles in Ordnung, meine Englischkenntnisse sind etwas beschissen."
Ihr kurzer Lacher dauert nur einen Wimpernschlag.

************************************

Na wer sagt's denn. Ich sitze vor einem Teller mit geröstetem Speck, Spiegeleiern und
braunem Toast. Der Wechselkurs für die Travellerchecks war nah an der Kriminalitätsgrenze
aber ich habe genug Pesos für die nächsten Tage.
Ich sollte einfach nicht unter die Leute gehen bevor ich in Stimmung bin und mit jedem
Bissen hebt sich diese nun. Die beiden Mexikanerinnen am Nebentisch stellen sich als
Studentinnen vor. Lehrerinnen wollen sie werden. Im Moment bringen sie mir gerade Spanisch
bei. Ich muss sagen sie haben viel Talent. Für weibliche Lebhaftigkeit bin ich jetzt bestens
in Form. Sie schwärmen vom angesagten Klub hier ihm Ort und bedauern dessen horrenden Preise.
Da kann geholfen werden. Sie müssen etwa 3 -4 Jahre jünger sein als ich.
Aber warum verhärten sich jetzt ihre Gesichtszüge auf einmal?
Ich folge ihren Blicken. Sie steht ein Stück hinter mir. Sie sieht irgendwie finster aus
mit ihrem tief in die Stirn gezogenen Sonnenhut.
'Hey wartet das ist nicht meine Frau', hätte ich gerne gerufen. Aber es ist zu spät .
Kichernd verabschieden sich die beiden Schönheiten.
Ich drehe mich nach ihr um. Die Rolle als Spielverderberin scheint sie nicht zu stören.
O.k. Sind ganz süss ihre Lachfältchen. Aber damit hätte sie mich auch nächste Woche be-
suchen können. Ehrenwort. Mit gebrochener Seele setze ich mein breitestes Sonntagsgrinsen
ins Gesicht und zeige auf einen Stuhl an meinen Tisch,"Für sie reserviert."
Obwohl sie immer noch lächelt scheint sie verwirrt."Kaffee? Frühstück?" "Probieren sie mal
den Speck hier",ich halte ihr eine gefüllte Gabel hin.

Obwohl immer noch lächelnd scheint sie verwirrt."Kaffee? Frühstück?" "Probieren sie mal
den Speck hier",ich halte ihr eine gefüllte Gabel hin.
Sie wendet ihren Kopf in Richtung Eingang durch den meine neuen Bekanntschaften verschwunden
sind. "Viele kommen wegen der Frauen hierher. Waren sie schon mal in Tijuana?" Ich nehme die
gefüllte Gabel in den Mund und schüttle den Kopf. Für die Beiden wäre ich auch in die Hölle
gereist. Aber was soll's. Vor allem .. warum habe ich jetzt plötzlich ein schlechtes Gewissen?
Ich schlucke die grosse Portion hinunter. "Was wünschen sie?"
Sie blickt verwirrt auf und ich zeige auf den Wirt, der sich neben uns aufgebaut hat.
Sie blickt etwas angewidert auf meinen Teller und schüttelt den Kopf.
Natürlich will der Kneipenbesitzer etwas verdienen heute Morgen. Ich bestelle einen Orangensaftn und etwas Früchte.
"Was hat er gesagt?" Auf ihrer Stirn bilden sich einige Falten.
"Er wollte wissen ob es schwierig ist mit einer Vegetarierin verheiratet zu sein."
Ihre Laune scheint sich zu bessern. Ihr Lachen ist  sogar ansteckend. "Der denkt...", sie
lacht laut und hell. "Keine Sorge , ihre Mutter erfährt nichts davon."
Der Saft und die Früchte scheinen ihr aber doch zu schmecken.
"Würden sie mich zum Barbier begleiten?", ihre Frage durchschneidet die Stimmung wie ein
Messer. Ich versichere ihr meine Begleitung.
"Eigentlich ist das illegal, nicht wahr?", ernst und leise. Ich verkneife mir einen Lacher.
"Als Ehemann übernehme ich die volle Verantwortung." Sie sieht irgendwie gut aus wenn sie
fröhlich ist.

***************************************************

"Was??" Der Barbier und ich schrecken auf. Sie drängt sich an mir vorbei.
Ich glaube wir beide haben sie angestarrt als sähen wir einen Alien.
Sie verzieht etwas ihre Mundwinkel, "Worüber sprecht ihr?"
Ihre braunen Augen erforschen mein Gesicht. "Tja ,wir
unterhalten uns etwas. Das ist bei einem guten Geschäft so üblich."
Sie verschränkt ihre Arme und hebt eine Augenbraue. Ich weiss nicht. Aber
ihre Art hat plötzlich etwas Lauerndes. Als hätte sie zwei Kinder bei
irgendeiner Dummheit erwischt.
"Ist es üblich sich dabei über "meinen zu kleinen Hintern" zu unterhalten?"
Ein kurzer Schmerz durchzuckte meine Unterlippe. Es verhindert bei mir
wenigstens einen Lacher. "Sie sprechen Spanisch?"
Ich versuche wenigstens etwas erstaunt zu erscheinen. Sie schüttelt den
Kopf, "Nur ein paar Brocken. Aber "topo pequeno" habe ich vor 2 Tagen
schon mal gehört." Sie erklärt das mit einem Pokergesicht.
"Sie haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Frau Wang."
Es sollte nicht ironisch wirken. Sie zuckt kurz
zusammen und blickt zur Seite. "Ich bin Buchhalterin aus Chicago."
Wenigstens lächelt sie jetzt.
"Warum nennen sie mich Novia?" Diese Frau ist aber wirklich auf Zack,
das muss man ihr lassen. "Keine Ahnung, der Barbier hat sie als meine
Novia bezeichnet." Sie blickt ihn an. "Ich würde jetzt ganz
gern den Wechselkurs wissen." Meine Antwort scheint sie etwas zu Ärgern.
"Ihr habt die ganze Zeit nur über meinen Hintern getratscht? Obwohl ..?"
Sie kneift die Lippen zusammen und kramt ein paar Dollarscheine hervor
und streckt dem amüsiert grinsenden Barbier das Bündel hin.
"Mexikaner sind Philosophen in Bezug der Beschreibung der weiblichen Reize."
Sie blickt mich erst verunsichert an. "Sie sehen auch aus als würden sie
sich ausschliesslich in Museen rumtreiben", ihr
Ton ist schärfer. Ich blicke kurz in das Grinsen des Barbiers, verkneife
es aber zurückzugrinsen, "Hmm, gelegentlich unter Vollnarkose.
Ich plädiere für mich selbst auf nicht schuldig. Ich weiss
nicht ob das in einer Katastrophe mündet. Ich beschliesse die Situation
den Temperamenten zu überlassen. "Das sollten sie aber einmal unter Bewusstsein tun."
Sie hebt ihre Brauen.
"Gut , dann werde ich heute Nachmittag die Maya Ruinen besuchen!"
Da gibt es viele Bäume und man kann in deren Schatten wunderbar abhängen.
"Wirklich?" Ihr kleines Gesicht wirkt plötzlich entspannt.
Sie will da auch hin, das wird mir sofort klar. Sie blättert die Geldscheine durch.
Ich beobachte sie dabei. Kleine feingliedrige Hände. Schnell und geschickt.
Wache und grosse Augen. Kleine, kurze Grübchen hinter den Mundwinkeln. Jemand der viel lächelt.
So glaube ich jedenfalls. Alles in allem nicht unsympathisch. Sie hebt kurz den Kopf
während sie die Pesos in ihre Tasche stopft.
"Kaffee ? Oder wollen sie sich mit ihrem Philosophen weiter über die Anatomie unterhalten?"
Ein Blick ins Ladeninnere sagt mir, dass der Barbier heute noch andere wichtige Dinge zu erledigen hat.
Er hat sich, ein Lied summend, in einen seiner Stühle gesetzt und blättert in einer Zeitung.
Nun auf Philosophie habe ich heute Morgen auch keinen Bock mehr. Ich drehe mich zur Tür.
"Ich kenne ein nettes Café hier in der ... ?" "Nein , du bist eingeladen. Hans ? Nicht wahr?"  
Es war keine Bitte. "Worüber amüsierst du dich?" Ich wende meinen Kopf weg vom Barbierladen.
Ich wiege etwas den Kopf, "Ich habe weniger Mühe mit Fremdsprachen
wenn ich einfach drauflos Quatsche."
Sie sieht zu mir hoch, "Sehr erfolgreich sogar wie mir scheint." Das ist ironisch!
"Du kannst immerhin schon die ganze weibliche Anatomie beschreiben."
"Hmmm beinahe." Süsse du hast das so gewollt.
Langweilig scheint sie auch nicht zu sein. Ich kannte bisher keine Amerikanerinnen oder Chinesinnen.
Und schon gar nicht amerikanische Chinesinnen. Diese Ironie und spontane Humor, dieses
Temperament ähnelt aber auch Anna oder .. na ja.  Anna ist aus Bochum.
Anna ist in Deutschland geblieben.
Nun wenn sich eine Türe öffnet, frage nicht was dahinter ist. Gehe einfach durch.
Ich habe soeben alles abgeschüttelt. Ohne Ballast ist das nämlich einfacher. Unendlich leicht.
"Du wirkst so abwesend?"
Ich bin wieder da, "Ich.. !" Ihr Blick prüfend.
"Ich bin sehr neuguerig ...."
"Und ?"
"Und ich tratsche gerne .. und ich hasse Museen."
"Falls du mal eine Heiratsannonce schreibst, lasse dir unbedingt etwas Besseres einfallen."
"Stark behaart, grosse Bizeps und einen massigen Kopf."
Sie spitzt die Lippen, "Sehr beeindruckend. Wer soll das sein?"
"Er heisst KING KONG glaub ich."
Sie dreht kurz den Kopf weg.
**********************************************

"Und trotz allem hältst du die Ehe als ideale Voraussetzung des Zusammenlebens
für Mann und Frau?"
"Wieso trotzdem?" Sie lehnt sich zurück.
"Verstehe ich nicht." Ich wollte das Thema Beziehungen vermeiden.
Ich bin für drei Monate unterwegs.
Zu meinem Vergnügen. Grösstenteils wenigstens.
"Was verstehst du nicht?" Sie findet das lustig.
"Na ja .. ich meine, bist du nicht enttäuscht?" Wie weit darf ich gehen?
Was ist verletzlich und was nicht. Es ist einfach zu dünnes Eis.
Süsse warum interessierst du dich nicht für Fussball.
"Sehe ich etwa so aus?" Flötet sie (Sie meint nicht den Fussball). Ihre Art ähnelt
der einer lauernden Katze die eben etwas zum Spielen entdeckt hat.
Nebenbei, sie erweckt tatsächlich nicht den Eindruck einer weggeschubsten Heulsuse.
Hat sie vielleicht? Ich unterlasse es zu Fragen. Die Vorstellung ,
dass sie den Tritt gegeben hat gefällt mir besser. Es würde irgendwie zu ihr passen.
"Was amüsiert dich?" Keine Pause.
"Hast du die Typen vergiftet oder sie mit Bluthunden vom Hof gejagt?"
Ein kurzer Lacher, "Wir sind zivilisiert. Wir töten uns mit Anwälten."
"Hmm sehr amerikanisch." Lächelnd empfängt sie meine Anerkennung.
Meine Eltern waren letztendlich 60 Jahre verheiratet.
Scheidung hat in meiner bisherigen Umgebung etwas mit Versagen zu tun.
Ein Trümmerhaufen nach erfolgter Abwehrschlacht mit wimmernden Gestalten im Regen.
Ich betrachte sie. Nein ,sie nicht! Ganz bestimmt nicht! Meine Vorstellung von gewissen
Werten, wie ich sie von zu Hause kenne bedürfen offensichtlich einer Restauration.
Vielleicht sollten sie auch da bleiben wo ich sie her habe. Ein schönes Bild.
Aber nicht für die Welt.
"Was geht in deinem Kopf vor? Bist du schockiert?" Die Frage scheint nicht ernst gemeint
zu sein.
"Ich glaube ich will dich heiraten oder so etwas wie du."
"Du .. bist zu jung!" Prustet sie kichernd

*********************************************************

Wo das Leben mich hinführt? Das weiss ich nicht. Ich glaube so genau will ich es auch
nicht wissen. Jedenfalls jetzt gerade nicht. Ich bin hier weil ich 4 Monate unbezahlten
Urlaub genommen habe. Ich bin hier weil ich in Oaxaca in den Bus nach
San Cristobal de las Casas gestiegen bin. (Dort werde ich noch öfters zurückkehren.)
Noch eine Busfahrt weiter nach Palenque. Guatemala ist zum Greifen nah.
Und auch jetzt trotte ich einfach einen Weg entlang. Genauer ich sitze hinten auf der
Ladefläche eines Pickups. Der Fahrer kennt sich aus. Ich gucke mir ein wenig die
Gegend an. Die Strasse ist schlecht und jedes Schlagloch katapultiert mich jedes Mal
beinahe über die Seitenwände. Hier fährt man schnell auch wenn es nicht ratsam ist.
Durchs Rückfenster wirft mir Esther, so nennt sich Frau Wang ab und zu einen scheinbar
besorgten Blick zu. Ich bin noch da meine Gute! Nur mein Allerwertester scheint sich
mit jedem Hopser der Magengegend zu nähern.
Die Frauen durften in der Fahrzeugkabine Platz nehmen. Ich und ein paar Peones
hinten drauf. So viele wie möglich und noch einmal so viele dazu. Ein ganz normales Mass für
die Beladung der Fahrzeuge hierzulande. Busse inklusive. Wenn man sich daran gewöhnt hat
fällt man ab und zu sogar in einen tiefen Schlummer und verschläft einen Teil der Reise.
Heute will ich allerdings nur zu einer Rancho ausserhalb der Stadt. Ich habe Pferde gemietet.
Trotz meiner Überzeugung, dass sie noch nie ein Pferd auch nur aus der Nähe gesehen hat ist sie mitgekommen. Von den beiden Holländerinnen weiss ich, dass sie mit Pferden umgehen können. Wir waren kurz in San Cristobal zusammen. Von Esther nahm ich eher an, dass sich diesen Tag mit etwas anderem beschäftigen wird. Museen besuchen, nach Hause telefonieren oder ..?
Ein prüfender Blick, kein Nasenrümpfen und ein spontanes Ja. "Du kannst reiten?"
Sie hob nur kurz eine Augenbraue. Eigentlich sollte ich verärgert sein. Ich wollte mit dem Gaul ein wenig durch die Gegend toben. Aber jetzt mache mir jetzt schon Vorwürfe, dass ihr etwas zustossen könnte.Ich sehe sie kurz an. Die Frauen unterhalten sich sehr lebhaft. Ich notiere ihre entspannte Miene. Zwei kleine Falten die sich von den Nasenflügeln bis zum Mundwinkel hinunterziehen. Wenn sie mit mir spricht erscheinen sie nicht so weich. Etwas angespannter. Eher streng.  Ich glaube,  ich bin in diesem Moment etwas neidisch. Der Peone grinst und entblösst seine grossen Zähne.
Ein echtes Pferdegebiss. "Deine Novia oder Ehefrau?" Ich zögere, "Novia!" Er nickt.
"Du liebst sie?" Er brüllt um das Heulen des Motors und das Geklapper der morschen Karosserie zu übertönen. Ich betrachte sie nochmals kurz durch das Rückfenster, "Ja ,sie ist bezaubernd wenn sie glücklich ist." Er nickt lächelnd.
Alleine herumreisen hat schon seine Vorteile. Man bricht auf wenn man Lust dazu hat oder bleibt weil es einem gerade so gefällt. Mein Gebäck ist klein. Nur das Allernötigste in einem Rucksack.
Schnell gepackt und ebenso schnell wieder ausgeräumt. Sorglos ohne Plan oder Fragen. Irgendwie die Gesellschaft anderer zu geniessen und wieder ausklinken. Keine Bindung und keine Verantwortung.
Diese Zeit wollte ich eigentlich nur für mich. Keine Nähe keine Schmerzen? Ich bin überzeugt, dass ich damit zurechtkomme. Oder war ich es wirklich? Ich schliesse die Augen und stelle mir vor, dass ich morgen früh in den nächsten Bus einsteigen werde. Es schmerzt. Ich verdränge die Vorstellung bevor es mir die Kehle zuschnürt. Diese Veränderung hatte ich nicht erwartet.  Ich blicke nochmals durchs Rückfenster. Sie winkt. Sie wirkt ausgelassen. Mit einer Hand halte ich mich am Wagendach fest und mit der Anderen winke ich zurück. Ja meine Süsse du hast mich erwischt!
Sie kneift  etwas ihre Augen zusammen. Logisch versteht sie nichts.
Das nächste Schlagloch beendet diese einseitige Konversation und ich lande auf einem Sack voll Mais oder was auch immer. Der Besitzer schimpft drauf los. "Isch nix verstäähn!" Mir egal.

Nachdenken  oder besser ich habe es wenigstens versucht.. ;-)

Wie weit verändert sich mein Leben? Es ist früher Morgen und ich sitze in einem kleinen Cafe. Ich mag das. Es ist so ein letztes Dösen in den Morgen. Alles was nachher kommt ist noch einmal weit weg. Hat sie viel verändert? Ich bin mir nicht sicher. Der Sex mit ihr ist sehr aufregend. Aber das wirkt sich nicht weit in den Alltag hinein. Oder doch? Etwas von ihrer Blume habe ich  mit ins Cafe genommen. Wie ein kostbarer Diamant sorgsam behütet hebe ich sie auf. Das muss reichen.

Sie schläft noch. Mit einem missmutigen Brummen hatte sie sich zwischen die Kissen zurückgezogen. Meine Hände denen sie sich noch vor ein paar Stunden mit wohligen Seufzern entgegenstreckte hatte sie weggestossen.
Es war ziemlich deutlich. Wenn man nicht wirklich über Beziehungen nachdenken will genügt wohl die Definition : Männer möchten immer, Frauen möchten wann sie wollen. Mit dieser Erkenntnis sollte man eigentlich klar kommen. Ich schätze mal 90% aller Situationen lassen sich damit erklären. Zumindest lässt es mich mit einer gewissen Gelassenheit mit den meisten Situationen umzugehen.
Gelassenheit? Patentrezepte? Ich werde keine Kriege gegen meine Geliebten führen.
Und was weiss ich jetzt? Eigentlich nichts! Auch gut. Dann brauche ich auch keine Schemen oder klugen Weisheiten. Und die Fakten ?
Bei Frauen ist alles anders und keine ist gleich. Ein Individuum also! Hier stehe ich, hier
bin ich und das will ich sein.
Wenn ich das für mich beanspruche muss ich das auch meiner Geliebten zugestehen. Ob das funktioniert?
Immer ? Ich glaube nicht das Patentrezepte und Gelassenheit wirklich hilfreich sind. Im Gegenteil. Rezepte und einstudiertes Verhalten sind wie eben geschrieben nach einem Muster aufgebaut und  somit nachvollziehbar. Durchschaubar .. !
Wenn man über Beziehungen nachdenkt führt das zwangsläufig zu Gefechten!
Gibt es in diesem Kaff eigentlich keine Sportzeitung?

Was ist schön .. ohne nachzudenken ?

Jeden Morgen wenn möglich, stürmt sie zur nächsten Fernsprechzelle. Mit TELMEX kann von jedem Münzautomaten einmal um den Globus telefonieren. Sie ruft ihre Kinder an. Das ist das Wichtigste für sie. Jedenfalls morgens. Manchmal auch abends. Ihre Tante passt auf ihre Kleinen auf.
Manchmal wenn ich mich in Sichtweite befinde, winkt sie kurz während sie was ihr so wichtig ist mit lebhaften Gesten durchs Mikrofon haucht. Hauchen deshalb weil ihr Mandarin sich so anhört.
Mitgehört und nichts verstanden habe ich mal auf der Busstation. Sie bestand darauf, dass ich in der Nähe bleibe. Busstationen sind hier etwas lebhaft und unbeaufsichtigte Habe bekommt rasch lange Beine.
Aber sonst entferne ich mich. Hinsehen mag ich trotzdem hin und wieder. Weil ich ihren Ausdruck während des Telefonierens mag. Ist sie eine sanfte Mutter?
Meist hat sie ihren Blick gesenkt und ihre Stimme hat etwas Weiches und Sanftes. Selbst in den zärtlichsten Momenten zwischen uns erreicht es diese Intensität nicht einmal annähernd.
Nun ja , wenn ich wirklich darüber nachdenken würde könnte ich vielleicht neidisch  oder
sonst was werden.
Zwei Kinder hat sie. Hatte sie mir mal erzählt. Nicht weil ich gefragt hatte. Es zu verschweigen
hätte ohnehin nichts genützt. Die Schwangerschaften hatten ihrem Bauch ziemlich übel mitgespielt.
Und es stört sie. Wenn sie sich nackt aufrichtet zieht sie mit den Händen etwas die Bauchdecke glatt. Ich sehe dabei meist auf ihre Brüste. An diesen hat sie offenbar nichts auszusetzen.
Zumindest versteckt sie sie nicht.
Aber auch darüber denke ich nicht nach. Lieben ohne aber.
Leidenschaft ohne aber. Alles ohne aber. Einfach makellos. Ist doch gar nicht schwer .. oder?
Schwer zu kriegen ist hier nur eine anständige Sportzeitung.

Sie wirkt etwas nachdenklich während sie sich mit ruhigen Schritten nähert. Heute hat sie dieses gewisse Lächeln aufgesetzt. Zumindest scheint sie nichts Schweres zu beschäftigen.
Ihr Gang ist leicht sie schwenkt ihren rechten freien Arm etwas. Mit der linken hält sie die Träger ihrer Tasche umklammert. Sie ist zurück. Winkt das Angebot nach einem Kaffee ab.
Sie hat noch nicht losgelassen. Also beschäftigt sie doch etwas. Mein "alles in Ordnung?"
quittiert sie müde wirkend mit wiegendem Kopf. Ihr Blick streift kurz über den schwindenden Rest meines Frühstücks. Sie mag keine Rühreier, keine Frijolles,  keinen Kaffee, keinen .. ,keinen ... .
Als hätte sie etwas vergessen kramt sie in ihrer Tasche. Ein grosser Teil nimmt Material für die Körperpflege ein. Es ist nun mal wichtig für sie. Bei mir endet sie an der Türe zum Badezimmer oder am Lavabo in der Toilette. Sonst? Na gut! Ich hatte neulich mal einen Zahnstocher dabei.
Ein Universalwerkzeug keine Frage. Man kann damit den Dreck unter den Fingernägeln entfernen, in den Zwischenräumen der Zähne nach den Resten des Frühstücksspecks suchen, sich damit an zugänglichen und unzugänglichen Stellen kratzen. Die Aufzählung ist zufällig und nicht bindend an die
Reihenfolge der Anwendung. Ganz praktisch die Dinger !
Das Rührei ist innen noch feucht und der Speck kross. Mit Wonne mische ich Beides auf meine Gabelund schwenke das Gemisch noch etwas in Mayonnaise bevor ich meinen Gaumen damit verwöhne . Mit etwas Spott quittiere ich dabei ihren etwas angewiderten Gesichtsausdruck. Doch die Ablenkung naht. Ihre Suche in den dunklen Tiefen ihrer Tasche war erfolgreich. Ihre Hände tauchen nun in immer schneller werdendem Rhythmus aus der Tasche auf. Sie umklammern das Gefundene wie eine Beute.
Sie hat zarte schöne kleine Hände. Ihre ebenfalls kleinen Finger wirken zerbrechlich.
Die gesuchten Utensilien nach einem mir unbekannten Muster auf dem Tisch ausgebreitet.
Sie kontrolliert den Inhalt von zwei kleinen Tuben und stellt sie anschliessend
ebenfalls auf den Tisch. Mit der gleichen Anmut und dem Selbstverständnis einer Katze die ihre Pfoten leckt beginnt sie mit der Pflege ihrer schon erwähnten schönen Hände. Kein Geräusch ist zu hören während die Creme über die Haut ihres Handrückens gleitet. Die Haut ist glatt und schimmert.
Sie betrachtet die Fingernägel. Hebt die Hand etwas höher. Findet bestimmt eine Ungereimtheit. Etwas zum Korrigieren. Versunken abwesend mit den konzentriert wirkenden Gesichtszügen eines routinierten Handwerkers werden alle störenden Unebenheiten ausgebessert, erneut begutachtet und wenn nötig nochmals nachgebessert. Entspannt sie dabei?
Was habe ich eigentlich gemacht bevor sie da war?

"Eine Insel!", es klang etwas spöttisch von ihr.
"Ich mochte diese kleine Insel, weisst du."
Ich mochte diese kleine Insel wirklich. Sie gewährte mir eine ruhige, glückliche Jugendzeit,
gute Ernährung und eine gute Schulbildung. Man sollte so etwas nicht gering einstufen.  
"Welche Personen haben dich ich in den Medien am meisten beeindruckt?" Sie liegt weiterhin mit
geschlossenen Augen da und ich bin mir nicht sicher ob sie das Gespräch auch wirklich interessiert.
"Martin Luther King, Muhammad Ali und John F Kennedy waren bei uns als Kinder sehr populär."
Sie öffnet die Augen, " Politiker und Sportler?"
"Hmmm, vor allem Muhammad Ali war auf dem Pausenplatz ein Riesenhammer. Meist kurz vor den Kämpfen."
"Ein schwarzer Boxer?" Sie richtet sich halb auf und sieht mich an.
"Dasselbe haben uns die Lehrer auch gefragt", ich suche ihr Gesicht nach Reaktionen ab.
Ihre Miene verfinstert sich etwas, "So war das nicht gemeint."
Mist das wollte ich nun wirklich nicht.
"Er war unser Idol oder wie er sich selbst nannte, der Grösste"
"Warum ?"
"Ich weiss es nicht genau. Seine sportlichen Leistungen natürlich. Aber da war noch etwas anderes."
Sie bewegte ihre Lippen aber ich war noch in Fahrt. "Zorn ohne Hass."
"Zorn ohne Hass?" echot sie etwas ungläubig.
"Ja, Zorn ohne Hass auch bei Martin Luther King. Das hat mich sehr beeindruckt oder ich habe sie
dafür sogar bewundert." Sie hat den Blick gesenkt. Ich bin von dem was ich eben gesagt habe
überzeugt und es ist mir egal ob mich mit dieser Äusserung gerade lächerlich gemacht habe.
"Ihre Reden oder Äusserungen sind zornig aber nicht mit Hass erfüllt wie bei Malcom X."
"Ich finde das ist eine typische amerikanische Eigenschaft", hacke ich nach weil sie noch immer
nachzudenken scheint.
"Das hat deine Sicht über uns geprägt?", sie sieht mich an wie eine Lehrerin die eine meiner
Prüfungen beurteilt.

"Und wann hast du dich in mich verliebt?", sie fixiert mich wie eine Katze ihr Spielzeug
vor dem Sprung. Meine Stimmung ist dafür noch nicht genug in Form. Ich überlege ob das gut ist
wenn unterschiedliche Temperamente gemeinsam frühstücken. Ein Blick in ihre braunen Augen
sagt mir aber, dass es ihr ungeheuer wichtig ist. Ich trage in meinen Gedanken die letzten
Stunden. Angefüllt von ihrem Geruch. Ihrem Stöhnen und das gleiten meiner Lippen auf ihrer glatten Haut. Es fällt mir schwer das alles einfach so abzuschneiden.
Dabei so scheint mir war es letzte Nacht so viel einfacher. Sex macht alles einfacher?
Jedenfalls nicht danach. Danach ist sie wieder das was sie ist. Kaum hat sie ihren Orgasmus
mit einem Seufzer ausgehaucht. Sie stösst meine Hand von ihren noch immer pochenden
Schamlippen weg. Wie eine lästige Fliege. Sie hat genug.
Jetzt ist sie besorgt, dass noch mehr Körperflüssigkeiten auf das ohnehin
schon halb durchnässte Lacken gelangen könnte und legt ihre Hand über ihre Vagina.
Sie verschliesst sie um das  bereits wieder ausströmende Ejakulat zurückzuhalten. Mit
einem verlegen wirkenden Lächeln verschwindet sie ins Bad. Bei diesem Anblick liebe ich
sie ganz sicher. Obwohl ich mir wünsche, dass sie bei mir liegenbleiben würde.
Zuerst waschen. Alles andere danach. Sie ist einfach so.
Die Antwort "ab wann" ist damit aber nicht beantwortet.
Sie ist einfach in mein Leben eingetreten. Sie hat nicht mal geklopft. Daran musste ich mich
gewöhnen. Das war der Moment. Ich habe sie ohne Fragen zu stellen hereingebeten.


Die Haare gekämmt und ein T Shirt übergestreift kommt sie zurück.
Zerwühlt hat sie mir eigentlich besser gefallen. Nun sie legt Wert
auf ihre gepflegte Erscheinung. In jeder Lebenslage. Das  T Shirt
bedeckt sie bis zur Hälfte ihrer Hüften. Die Hotelbadetücher sind
zu knapp um sich darin einzuhüllen selbst für sie. Durch das
TShirt sind Schwangerschaftsstreifen sind und einige andere
Unregelmässigkeiten sind bedeckt. Eigentlich bedeckt sie etwas was
sie nicht zu verstecken braucht. Sie fühlt sich aber sicherer so.
Sie bewegt sich anders. Vor dem Spiegel im Zimmer dreht sie sich kurz.
Hebt etwas das TShirt an. Sie ist nicht stark behaart aber unterhalb
des Hügels scheint eine besonders widerspenstige Partie zu wachsen.
Sie versucht sie erst glatt zu streichen. Sie atmet kurz heftig ein.
Ein Zeichen des Unmuts weil sich das kleine Büschel sofort nach dem
darüberstreichen wieder aufrichtet. Ich drehe meinen Kopf zur Wand.
Ich bin sicher, dass sie mich durch den Siegel sehen kann. Aber sie
ist nicht wirklich sauer. Mit einem kurzen Lacher und einer kleinen
Schere in der Hand verschwindet sie erneut im Badezimmer. An vielen
kleinen Geheimnissen lässt sich mich nach und nach teilhaben. Aber
nicht bei allen.
Als die Türe sich wieder öffnet ist sie ihrer Wiederherstellung der
gewohnten Ordnung etwas näher gerückt. Genaugenommen steht sie jetzt
vor dem Bett in welchem ich es mir schön gemütlich
gemacht habe. Ich strecke eine Hand einladend nach ihr aus. Sie wehrt
ab und ihr Blick hat wenig mit Romantik zu tun. Ich sehe mich um aber
entdecke keine Unregelmässigkeiten.
Mit dem Zeigefinger und Daumen greift sie nach dem durchnässten
Lacken das ich in weiser Voraussicht zukünftiger Konflikte
beiseitegeschoben habe. Was nun?
Mit einem kräftigen Ruck zieht sie es ganz vom Bett herunter.
Mit etwas gerümpfter Nase breitet sie es vor dem Fenster aus. Erst
jetzt sehe ich ,dass sie auch noch einen nassen Lappen in der rechten
Hand hält und damit über einen Teil des Lackens streifft.
"Du hast gesagt es wäre farb- und geruchlos" , erwidert sie auf
meine Betrachtung.
Ich geb's auf, "Du kannst ja sagen ich wär's gewesen."

***********

Besides, I  reworke texts and translate into the English.
As usual, is the slave work.
Here a small taste. Hope you like it

 World leave me alone. It is too early.
I see them only by a fog. I hear
they only blurred. Do not come to close!
Not before I had a cup of smoking
Coffee had cost. In spite of the soft bed feels
I all bones. The bus ride yesterday night had
it in himself. I am drenched from vintage
2. Class mill crept. A lodging asks.
Not too far away and cheap. I chose that
Luxury variation. 10 dollars the night with shower.
An exception. My stay is for 4 months to
planned to half a year. This crosses mine
Budget one. 5 dollars is ordinarily the limit.
1 dollar per meal and three dollars for cigarettes.
"Trampas", Muchillero, a tramp. Title of mine
Locals lent. I introduce in spite of all
luxurious life. I find this, in any case.
The "2 to 5-dollar houses" are more pleasant
as her external appearance. Food at the market
heavenly. The Mamasitas cook here around the bet.
The quality of her cookeries speaks here fast
around and it is visible far away. Because where to itself one
big human grape collects, food is good there.
The side lanes and the markets have themselves to me as something
Confidant stamped. As i had grown up here! This
if one could believe. My existence has itself bit by bit
mixed with this scenery. I have the colours of her
Surroundings accepted. I feel invisible and it
has been easy for me astonishingly. Silent Wings!
But now I have a 10-dollar room with ventilating fan and
Shower. I am a king for a night! Or for two?
King is also quite cool. I believe, I become this a little
in the length move. Here and now! The surroundings in that
I had felt very well and certainly, must wait a little bit.
Temporarily!
In the Mexican banks it is not quiet. The main hall
if is one single sound body. The buzz corresponds to it
of the markets.It is a surging cloud from which one no word
can understand.

Sie hasst es wenn ich im Zimmer rauche. Ich lehne mich weit aus dem
Fenster und geniesse jeden Zug. Die Zigarette danach ist mit nichts
zu vergleichen. Ein Blick über die Schulter zurück ins Zimmer.
Es ist nicht viel von ihr zu sehen. Ihr Haarschopf auf dem Kissen.
Das Gesicht halb in die Innenseite der Beuge des Ellbogens gepresst. Sie
schläft mit Vorliebe auf dem Bauch. Halb zusammengerollt.
"Du strampelst manchmal mit den Füssen." Sie sieht mich befremdet an.
Als ich hätte ich ihr Bankkonto geknackt.
Du bist meine Geliebte. Ich spreche es nur in Gedanken aus. Ihre
gleichmässigen  Atemzüge möchte ich nicht stören.
Ganz sicher ist sie das. Geliebte ist besser als Freundin und starre
in den finsteren Hinterhof des Hotels.
In Englisch ausgesprochen hat das eine romantische Bedeutung. Sie lächelte
glücklich so genannt zu werden. Die deutsche Geliebte hat noch immer
etwas anrüchiges. Man bevorzugt Freundin. Das ist Hoffähig.
Lover steht dir besser meine schlafende Schönheit. Weil an das raschelnde
Lacken auf deiner Haut erinnert. An deine Blume ,wenn wir erschöpft
nebeneinander  oder in den Armen liegen und darauf warten , dass sich
unsere Körper etwas abkühlen.  

******************************************************************* MISKITO

"Es ist so schwer, weisst du", sie macht eine Pause.
Sie macht an ihren Haaren herum. Eine schwere schwarze Mähne.
Wie fast alle Frauen hier. Die Spitzen streifen mein Gesicht.
Ich ziehe den Schwall des kurzen Luftzuges ein. Lavendel oder
irgendein anderer schwerer Blumenduft. Üppig und schwer wie alles hier.
Üppig und schwer passend zum Klima. Diese feuchte Hitze ,die alles
zu erdrücken scheint. Den Organismus dazu zwingt einen Gang runter zuschalten.
Schon in der drückenden Hitze im Innern der Bar hatte sie mir von ihrem schweren Leben
erzählt. Ich hatte halbwegs zugehört und zwischendurch den Schweiss aus dem
Gesicht gedrückt. "Warum riechst du nur schweissgebadet so gut?"
Ein leichtes Zucken aus ihrem schmalen Körper und der abrupte Unterbruch ihres
Redeschwalls ist ihre Antwort.
Es ist so als hätte uns jemand in eine schmierige Flüssigkeit getaucht.
Hier ist Liebe machen eine sehr klebrige Angelegenheit.
Sie scheint meine Feststellungen zu amüsieren. Der sonst beständige Druck
ihrer kleinen Brüste vibriert etwas.
Sie wirkt überhaupt nicht wie eine Rama.
Rama Frauen neigen eher zur Üppigkeit. Oder stämmig vielleicht !
Breite Hüften und grosse Brüste. Gut gerüstet für das harte Leben das sie erwartet.
Arbeiten auf den Feldern und Kinder versorgen bei über dreissig Grad und fast 100%
Luftfeuchtigkeit.
Sie ist spindeldürr. Eine fast knochige Figur. Ihre Rippen fühlen sich fast wie ein
stumpfes Sägeblatt an unter der glatten Haut. Sie klemmt ihren Arm dagegen. "Es kitzelt",
kichernd.
Ihre Stimme mochte ich von Anfang an und ihre schmalen Augen.
Es sind wache lebhafte Blicke die daraus entspringen. Passend zu ihrem lebhaften
 Naturell das eine Unterhaltung leicht machte.
Um diese Zeit will niemand mehr Früchte oder geröstete Heuschrecken verkaufen.
Das wusste ich.  
Sie war nicht besonders hungrig. Sie nahm sich etwas aus meinem Teller.
"So wenig?" Sie nickte nur lächelnd.
Ihr Kleid wirkte schäbig und roch nach Seife und kaltem Wasser.
Kurz nestelte sie etwas daran herum. Ich wandte meinen Blick wieder ab.
Es schien sie zu stören. Sie hatte sich sicher viel Zeit genommen um schön zu sein.
"Willst du heute meine schöne Frau sein?" Sie sieht kurz zur Tischkante und lächelte.
Sie hatte ihren dichten schwarzen Haarschopf mit einem Gummizug nach hinten gebändigt.
Dessen Sitz sie immer wieder zwischendurch mit ihren dünnen Finger kontrollierte
und ihn erst mit einem wilden Schütteln in meinem Zimmer wieder aus seinem
Halt befreite.
"Für dich!" Schien ihr Lächeln zu bedeuten.

23. Apr, 2017

Heimatland .. eine Erzählung

Der Untersuchungsrichter stützt seine Ellbogen auf. "Muss ausgerechnet ich dafür
zuständig sein?" Mehr zu sich selbst. Er sieht sich um. Dieses Büro hat er erst
vor Kurzem bezogen. Seine Karriere verlief bis jetzt so schnörkellos und berechenbar
pünktlich wie die Abfahrtszeiten der Eisenbahn in Heimatland. Heimatland, dessen
Bürger er ist. Korrekt, mustergültig, sauber und zuverlässig. Er stammt aus einer
guten Familie. Das Geld seines Vaters ermöglichte ihm eine erstklassige Ausbildung.
Gute Schulen in Heimatland und ein Aufenthalt ihn Amerika. Einfach perfekt. Nie ist
er mit dem Schmutz  der Strasse in Berührung gekommen. Mit diesem Schmutz soll
er sich nur beruflich befassen. Gewöhnlichen Schmutz wohlverstanden. Diebe und Mörder
verurteilen. Nichts weiter. Diebe und Mörder stammen ja alle aus Serpinia. Das ist man
sich hier sicher. Heimatländer sind von Natur aus keine Verbrecher. Eine wissenschaftliche
Tatsache. Das steht sogar in der Zeitung. Auch das Fernsehen und Radio berichten darüber.
"Seien sie unbesorgt." Der Sprecher ist mittleren Alters. Lässig die Beine übereinander-
geschlagen sitzt er in einem der beiden Stühle vor dem Pult des Untersuchungsrichters.
"Es wird keine Untersuchung stattfinden." Sein Lächeln gewinnend und entspannt. Selbst
die Herren von der Presse werden schweigen. Nicht wahr Herr Redakteur?" Der Sprecher
hat sich seinem Sitznachbar zugewendet. "Unsere Presse ist unser zuverlässigster
Freund. Nicht wahr?" Dem Untersuchungsrichter schien das eher drohend als bittend.
Das darauffolgende eifrige Nicken des Redakteurs bestätigt seine Ahnung noch .
Er mustert ihn kurz interessiert. Er blieb dabei ernst um nicht hämisch auf ihn zu wirken.
Trotzdem spiegelt sich in dessen Gesicht eine seltsame Mischung zwischen Unterwürfig -
keit und Trotz. Er sitzt etwas nach hinten gebeugt um seinen  gut sichtbaren Bauchansatz zu kompensieren obwohl selbst seine weiten Hemden die unerwünschte Leibesfülle nicht
mehr verbergen können. Seine langen zurückgekämmten Haare sollten wohl Jugendlichkeit
ausstrahlen. Alles in allem keine imposante Erscheinung. Schon gar nicht nach dieser
Szene.
Etwas irritiert schüttelt er zum Abschied die Hände des Untersuchungsrichters und des Sprechers. Aber die Anweisung des Sprechers ist sehr deutlich, dass seine Anwesenheit nicht weiter erforderlich wäre. Der Untersuchungsrichter stockt mit geöffnetem Mund. Der Sprecher hebt kurz die Hand und wirft einen kurzen Blick zur Türe.
"Glauben sie der hält dicht?",flüstert der Untersuchungsrichter.
"Seien sie unbesorgt,er hört uns bestimmt nicht mehr", antwortet der Sprecher mit einem kurzen Lacher. "Keine Sorge, er schweigt. In seinem Interesse."
Untersuchungsrichter: "Er hat mit diesem Fall zu tun?"
Sprecher: "Nein, nein das nicht!"
Der Untersuchungsrichter scheint nachdenklich.
Sprecher: "Er wurde mit einer Minderjährigen erwischt und zwei kleine Drogendelikte."
Der Untersuchungsrichter runzelt die Stirn.
Sprecher: "Eine Hand wäscht die andere. Dreck am Stecken oder kaufen. So einfach ist das."
Der Sprecher lehnt sich mit einem geniesserischen Seufzer zurück.
Der Untersuchungsrichter tut so als betrachtet er seine Fingernägel.
Heimlich mustert er sein Gegenüber. Ein rüstiger 60-er. Korrekt gekleidet. Ein freundliches Allerweltsgesicht. Nur sein teurer Anzug und die Rolex an seinem Handgelenk deuten auf seinen Wohlstand hin.
Sein Vater hatte ihn empfohlen. "Ein gewiefter Fuchs mit guten Beziehungen zur Wirtschaft und zur Regierung von Heimatland. Jemand den man ruft, wenn es gilt Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen.
Genau zu einer dieser Schwierigkeiten muss er jetzt zurückkehren.
Ausgerechnet ihn muss es treffen. Er wollte diesen Fall nicht bearbeiten. Seine dienstälteren Kollegen hatten es abgelehnt. Wohlwissend, dass Skandale in Heimatland wie ein Mackel an allen Beteilligten hängenbleiben. Ich will nicht zur UNO oder zum Internationalen Gerichtshof versetzt werden, hadert er mit sich selbst. Gut bezahlt, aus den Augen und aus dem Sinne. Nein danke dafür habe ich mich nicht abgerackert.

"Sie bilden eine Untersuchungskomission." Der Untersuchungsrichter schreckt hoch wie aus dem Schlaf gerissen. Er starrt den Sprecher hilflos an,"Was wird als Ergebnis erwartet?"
Der Sprecher räckelt sich wohlig im Sessel, "Sie lernen schnell. Das gefällt mir."
Ein flüchtiges Lächeln huscht über das Gesicht des Untersuchungsrichters,"An der UNI nannten wir das die hasenbergerische Lösung!" Der Sprecher grinst,"Ach sie meinen unseren ehemaligen, stammelnden Transportminister. " Er lehnt sich nach vorne," Ja , diese Art Untersuchung meinte ich."
Untersuchungsrichter: "Hmm , ich denke da an die Zeitspanne von 3 - 4 Jahren. Glauben sie das reicht aus?"
Sprecher abwägend:"Na, na nicht gleich übertreiben. Zwei Jahre werden reichen."
"Glauben sie?", der Untersuchungsrichter nippt an seiner Kaffeetasse.
Setzt sie wieder ab und wirft einen Blick auf das Bild seiner Familie auf seinem Schreibtisch. "Die haben Knaben und Mädchen .. ich meine."
Der Sprecher lehnt sich zurück und zieht die Unterlippe etwas nach unten, "Die beiden schwierigsten Fälle sind ohnehin gesundheitlich schwer angeschlagen. Der Pfaffe hat bereits dreissig Kilo Übergewicht und sein Freund bringt die geringste Aufregung auf den Friedhof." Der Sprecher hält inne."Mit etwas Glück regelt die Natur unsere Probleme."

Schnauze Genosse .....

Neudorf ist keine grosse Stadt. Sie verkörpert äusserlich das was von

Heimatland erwartet wird. Saubere Bürgersteige, viele

Einfamilienhäuser die etwas Wohlstand wiederspiegeln, kleine

Handwerksbetriebe und eine grosse Fabrik. Aber auch hier wird mit dem

Feuer der Leidenschaft grosse Politik gemacht. Gut fünfzehn Parteien

buhlen um die Gunst der Bürger von Neudorf.
Es ist ein schöner Frühlingsabend. Die Leute geniessen den ersten

lauen Abend. Auf den Balkonen rauchen die Grillmaschinen um die

Wette, die Dorfjugend spielt Fussball oder probiert die neuesten

musikalischen und sportlichen  Produkte aus dem gelobten Land.
Nur für einen verwegenen Haufen wird es ernst zu dieser Stunde.
Die Jahresversammlung der Bezirksleitung Neotrotzkisten ist angesagt.
Schwere Niederlagen musste sie in den letzten Jahren einstecken und hilflos zusehen wie selbst die Jugend sich ihrem verhassten Gegner der heimatländischen Volkspartei zuwandte. Wie jedes Jahr wird auch an diesem Abend eine Antwort von der Bezirksleitung erwartet.

Genosse Meister ist ein typischer Vertreter dieser Spezies, die das Fundament der Partei begründen. Meist lebenslängliches Mitglied und mit allen Regeln der Parteileitung vertraut. Durch Ausdauer und Beständigkeit eines Uhrwerks für das Heimatland so berühmt ist, wurde er vor Jahren zum Bezirksleiter der Neotrotzkisten gewählt. Umsichtig und ränkeschmiedend hat er sich all die Jahre an diesen Posten geklammert. Zuerst mit etwas Hoffnung auf eine weiterführende Karriere nach der Hauptstadt nach ein paar gescheiterten Versuche blieb er das was er am Besten kann. Ein Verwalter des Zustandes seines Bezirks.
"Nicht schon wieder", seufzt Hufschmied sich an
Tischbein zuwendend. Der Klassenfeind ist an
der Reihe. Genosse Hufschmied erwartet die jährlich
wiederkehrende Hasstirade von Meister über den
Klassenfeind Amerika. Was jetzt folgt kennt er
schon auswendig. Eine Folge von geringschätzigen
Bemerkungen, Feststellungen und negativen Schlagzeilen.
Wie ein Prophet des Untergangs warnt er wortreich vor den
Laster und Knechtschaft des Kapitalismus. Hufschmied lehnt
sich zurück. Einerseits hält er dieses Verhalten für
krankhaft anderseits hofft er den Genossen Meister zu ärgern.
Durch sein Zurücklehnen wird das Logo "Born in the USA" auf
seinem TShirt gut sichtbar. Hämisch stellt er fest das Genosse
Meister beim Hinsehen sogar kurz den Faden verliert.
"Ich frage euch was hat dieses kulturlose Land des Verbrechens
für die arbeitenden Massen schon geleistet?" Meister hält inne.
"Ihre Arbeiter fahren mit schicken Pickups rum?", ruft Tischbein
in die Stille. Genosse Meister wird fast grün im Gesicht.
"Aber sie haben keine Krankenkasse?", im mahnenden Ton die Antwort.
"Die kann bei uns sowieso fast kein Schwein mehr bezahlen", wieder
Tischbein und Hufschmied klopft ihm anerkennend auf die Schulter.
Zu Meisters Missbehagen stimmt nun eine beträchtliche Anzahl der Anwesenden in das Gejohle, wie er es wahrnimmt ein.
"Dieses Gomorrha des Kapitalismus schlittert unauhaltsam in
Untergang", Genosse Meister versucht den Lärm zu übertönen.
"Das bestätigen namhafte Analysten", den letzten Satz schnauft
er am Rande der Erschöpfung.
"Wie heissen die denn?", Hufschmied wortgewaltig.
Genosse Meister wirkt verdutzt."Was, bitte?"
"Na die namhaften Analysten?"
Genosse Meister schiessen förmlich Blitze aus den Augen.
"Ein Land das zweitklassige Schauspieler zu ihrem Präsidenten
wählt ist zwielfellos verloren und eine kulturelle Wüste."
Genosse Meister nickt vielsagend in die Runde.
"Unsere Politiker sind nicht mal viertklassige Schauspieler",
das Ende des Satzes geht im allgemeinen Gelächter unter.
Meisters Hoffnung die Wortführung wieder zu übernehmen ist
zerschlagen. Diese Proleten! Auf der Provinzversammlung wäre
so etwas nicht passiert. Es sind eben Proleten. Undankbare
Proleten.
"Von Kultur kann ich mir nicht mal ein Sack Nüsse kaufen",
Tischbein an seine Sitznachbarn.
"Die Nüsse im Opernhaus sind aber gar nicht so übel", wirft
Hufschmied dazwischen.
Tischbein: "Du? Du warst in der Oper?"
Hufschmied: "Hmmm, auf Einladung der Provinzleitung. So 'ne Art
Pflege zur Basis mit kulturellem Hintergrund .. oder so was?"
Hufschmied: "Da gab's sogar welche mit Schokoguss."
Tischbein: "Was?"
Hufschmied: "Na Nüsse, du Waldheini!"
Tischbein verzieht seine Lippen: "Ist ja allerhand."
Hufschmid: "Ja,ja handgemacht mit speziell dafür abgestimmter
Schokolade. Zwanzig Stutz das Säcklein."
Tischbaum interessiert: "So gut wie die von Izmail auf dem
Fussballplatz?"
Hufschmid's Antwort wird von der Stimme Meisters abgeblockt.
"Darf man Fragen wovon die Diskussion unserer Genossen handelt?"
"Kultur!!" brüllen Tischbein und Hifschmied fast im Chor.
Meister richtet sich wieder auf und klopft mit einem Bleistift
ans Glas.
"Liebe Genossen, so geht das nicht. Da wo ich herkomme nennt man
dieses ständige dazwischen Gequtsche einen Saustall."
"Und da wo ich herkomme, nennt man das Demokratie." Lautes
Gelächter. Ich glaube das war Tischbeins Stimme.

Der Tod der Forelle .......

Krach ist neu hier. Dem Studium entsprungen und frisch gebackener
Novize bei der Staatsanwaltschaft in Neustadt.
Einführend muss erklärt werden, dass in Neustadt seit Jahrzehnten
die Neotrotzkisten oder Genetischen als politische Verantwortung
der Justiz zeichnen. Für diese Menschenfreunde typisch entstand in

all diesen Jahren ein komplexes Geflecht von Vorschriften und

Gesetzen,die etwa dem Chaos meiner Küche am Freitagabend entspricht.
Unübersichtlich, übelriechend und grauenvoll. Ich bin Single und
darf auf Verständnis hoffen. Dort wo aber die Gemeinschaft hart
arbeitender Menschen berührt wird, kann ein unüberschaubares
Labyrinth von paragraphischen Stolperfallen ganz erstaunliche bis

dramatische Eruptionen im sonst ruhigen Leben in Heimatland

erzeugen.
"Eine Taskforce?" Krach erstaunt. Er wiegt die Akte in den Händen.
Blickt seinen Vorgesetzten zweifelnd an.
"Ich meine die Forelle ist tot. Nicht wahr?" Sein Vorgesetzter beugt
sich über die Arbeitsfläche. Nickt," .. eindeutig tot, mein Bester."
"Ungefähr seit zwei Jahren tot. So hat es der Täter selbst

beschrieben auf seiner Homepage." Krach sieht verwirrt wie sein

Vorgesetzter sich wieder in den Sessel zurücklehnt.
"Und diese Leute auf der Liste sind meine Task Force?", unterbricht
Krach die Stille. Seine Stimme wirkt wie jemand der um seine Fassung
ringt. Sein Vorgesetzter lehnt sich wieder vor. Das sichtliche
Unbehagen seines Untergebenen scheint ihn zu stören, "Paul, ich darf
dich doch so nennen solange wir unter uns sind?" Krach entspannt

sich,"Ja Onkel, natürlich."
"Gut Paul dann hör mir mal bitte zu." Er wiegt sich etwas in seinem Sessel.
"Die Sache ist die, irgendjemand hat diesen Artikel im Internet
gelesen und ist nun der Meinung, dass diese abgebildete Forelle brutal zu Tode gekommen ist. Klar?" Paul nickt.
Dieser irgendjemand will eine Verurteilung dieser seiner Meinung nach strafbaren Handlung." Paul sieht auf die Liste. Seine Miene
hat sich leicht erhellt. "Ein Forensiker, zwei Mitarbeiter der
Mordkommission und weitere ..." Er stockt,"Ich meine, den Beamten
aus dem Forst - und Jagdministerium kann ich ja noch verstehen.
Der versteht wahrscheinlich etwas vom Fischen. Aber alle .." Er schüttelt kurz den Kopf.

Krach mustert die beiden Männer. Unverkennbar Jagd- und Forstbeamte vermerkt er für sich selbst. Ihre khakifarbene Kleidung riecht nach
Wald und Erde. Paul hat ihnen am Telefon nur so wenig wie nötig
erklärt. Jetzt stehen sie bei ihm auf der Matte und platzen vor
Neugier. Paul bedankt sich für ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit
und reicht ihnen fast beiläufig eine Kopie der Homepage.
"Boaaah , was für ein Mordsbrummer." Der Ältere der Beiden sieht
ihn mit strahlendem Lächeln an. "Gratuliere wo haben sie den die
erwischt?"
Krachs Kiefer klappt nach unten,"nein, nein ich äh... Ich fische
nicht. Dieser Fisch ist Gegenstand einer Untersuchung." Die
Beiden tauschen kurz Blicke. "Oder besser der visuelle Zustand
auf dem Bild." Krach fühlt sich noch unbehaglicher als er in die
verdutzten Gesichter der Beiden sieht.

"Zustand, hmm", der ältere nachdenklich,"ich würde sagen
die ist Tod."
"Das weiss ich auch"Paul ungeduldig."Herr Habenbeck ich muss
die Gründe der Todesursache dieses Fisches abklären."
"Regenbogenforelle",fällt ihm der Angesprochene ins Wort, "das
ist eine Regenbogenforelle. Ein besonders schönes und grosses
Exemplar." Der Jüngere drängt sich vor und versucht einen Blick
über Habenbecks Schulter auf das Dokument zu erhalten.
"Mann oh Mann, der Drill hat bestimmt Spass gemacht", entfährt
es ihm. "Wo hat er sie bloss gefangen?" Die Frage war halb
an Krach und Habenbeck zugleich gerichtet. Bevor Krach
noch reagieren kann zeigt Hagenbeck auf das Dokument.
"Wusste ich es doch. Das ist der Alpensee." Habenbeck
triumphierend."Siehst du er stand wahrscheinlich am hinteren
Zufluss. Gute Stelle." Habenbeck verzieht etwas die Unterlippe.
Der Jüngere nickt nur."Da war ich letzten Herbst mit meinem
Sohn. Ein schönes Wochenende war das." Seine Augen beginnen
seltsam zu leuchten. Missmutig sieht Paul wie Hagenbeck seine
Hände etwas auseinanderhält. "Ich sage dir das waren fast alles
Vierziger."Der Jüngere klopft ihm begeistert auf die Schulter.

"Hey Medizinmann, was machst du denn hier?",Habenbeck grinst
den Angesprochenen freundlich an.Der Angesprochene dreht sich
und streckt ihm die Hand zur Begrüssung entgegen."Ich wurde
auserwählt!", fast feierlich. "Das Vieh ist aber schon seit
zwei Jahren tot", erklärt Habenbeck belustigt.
"Du kommst zu spät."Der Veterinär verzieht etwas
die Mundwinkel,"Ich soll den Fisch ja auch nicht wieder
zum Leben erwecken, sondern seine Todesumstände bewerten.
Die postume Wiederbelebung ist eher das Gebiet eines gewissen
Jesus aus Nazareth." Habenbeck amüsiert,"Wusste gar nicht...!"
"Blasphemie ..!,die Stimme hallt im Korridor wieder. Habenbecks
Kopf schnellt Richtung der mutmasslichen Quelle. Ein leises
Knacken seines Genicks ist zu hören. Die beleibte Gestalt
nähert sich rotgesichtig und kurzatmig vom Treppenhaus.
"Das ist Blasphemie",fast einem Röcheln gleich. Schnaufend
wie eine Dampflokomotive kommt der Sprecher vor der Gruppe
zum stehen. "Herr Pfarrer Kanzel sie hier?" Habenbeck mehr
amüsiert als verwundert."War die Forelle etwa evangelisch?"
Ein kurzes Gelächter.

"Ich protestiere gegen solche gotteslästerlichen Äusserungen."
Habenbeck erschien es so als ob ein leichter Donner diesen Satz
begleiten."Er hat doch nur ein Witzchen gemacht Herr Pfarrer",
greift der Veterinär beschwichtigend ein. "Über Gott macht man
keine Witze. Über Gott mit mangelndem Respekt zu sprechen
führt zum Untergang des christlichen Abendlandes." Die
Lautstärke seiner Stimme erreicht ihren Höhepunkt beim
Wort "Untergang". Die Passanten im Korridor bleiben verdutzt
stehen und richten ihre Aufmerksamkeit auf den Priester.
Die plötzliche Stille wirkt sehr unbehaglich und unheimlich.
"Ich bin in meiner Eigenschaft als Vertreter der Zwinginschen
Evangelischen Kirche und des Christlich Ethnischen Biologischen
Vereins, dessen Vorsteher ich bin vor diesen
Untersuchungsausschuss geladen worden um über dieses brutale
Zurschaustellung physischer Brutalität zu richten." Nur die
die schwere Atmung des Priesters ist zu hören. Dessen schneidende
Stimme bewirkte, dass sich kleine Kinder an ihre Mütter schmiegen
und die Erwachsenen irritiert betroffen vor sich hinstarren.
"Hallelujah.." Die Quelle des Rufes war nicht zu orten.
Die eben noch erstarrten Menschen stimmten anfangs verhalten
später fast wie eine Befreiung anmutendes Gelächter ein.
"Wer war das!" Das Brüllen des Priesters geht ihm Gelächter
unter.

Paul bedauert seine Entscheidung, dass sich jeder kurz
vorstellen solle. Trotz der geringen Anzahl der ernannten
Mitglieder des Ausschusses hat diese Förmlichkeit eine
gefühlte Ewigkeit gedauert. Auf Kosten der Aufmerksamkeit
einiger der Beteiligten welche die nicht enden wollenden
Vorstellungsansprachen zur privaten Unterhaltung zu nutzen
scheinen. Missmutig sieht Paul wie der Veterinär und die beiden
Jagd - und Forstbeamten ihre Köpfe über einen Gegenstand
zusammenstecken und sich offenbar wenn auch im Flüsterton
glänzend zu amüsieren scheinen.
Paul räuspert sich laut,"Darf ich fragen ob der Inhalt ihrer Unterhaltung sich um den Anlass dieser Zusammenkunft handelt,
meine Herren?" Die Angesprochenen blicken auf,"Nein, nein der
Herr Doktor hat uns nur seine neuesten Fliegenmuster gezeigt."
Habenbeck zeigt auf einen kaum sichtbaren Gegenstand zwischen
den Fingern des Veterinärs. "Fliegenmuster?",Paul etwas
irritiert. "Hmmm..",Stuhlbein der Jüngere der beiden
Forstbeamten euphorisch,"unser Doktor ist ein wahrer Künstler."
Holt Luft und," Sehen sie sich mal dieses Imitat der Maifliege
an, ich ...." "Bitte meine Herren richten sie jetzt ihre
Aufmerksamkeit auf den Anlass wessen wir hier sind." Im festen
Ton und lässt seine Augen kurz auf jedem n der Runde ruhen.
Zufrieden lehnt sich Krach zurück. "Hat jemand vorab eine
Eingabe oder einen Antrag diesem Ausschuss vorzutragen?"

"Ich beantrage eine Verlegung dieses Ausschusses in ein Gebäude
mit funktionierendem Aufzug oder in ein Raum im Erdgeschoss", Kanzel
ist mit überraschender Geschmeidigkeit von seinem Sessel hochge-
schossen. Eine kurze lähmend wirkende Stille hat sich im Raum
ausgebreitet. Krach nach einem unsicher wirkenden Blick in die
Runde,"Der Aufzug ist defekt?"
"Da hängt ein Schild mit der Aufschrift "in Revision" dran", alle wenden
sich zum Sprechenden hin. Es ist Natter der Bezirkspolizeichef."Ich habe es
selbst gesehen", fährt dieser fort und nickt etwas bedeutend.
"Ein Wunder!",flüstert der Veterinär," die sehen doch sonst nie was."  
"Das habe ich gehört!", keifft dieser in Richtung des Veterinärs.
"Dafür funktioniert sein Gehör um so besser", Habenbeck noch etwas
leiser. Krach mischt sich ein,"Meine Herren ich bitte sie, diese
Reperatur wird ja nicht ewig dauern und da wir schon mal hier sind
brauchen wir ja nicht mehr die Treppe hoch zu steigen. Ich denke
wir können mit der Sitzung fortfahren."
"Das werden wir nicht",von Rüger beleidigt. "Sie leiten wohl zum ersten
Mal so einen Ausschuss, junger Mann." Krach umklammert verunsichert
ein Bündel Papiere. "Ich verstehe ihre Aufregung nicht Herr von Rüger?"
Von Rüger schlägt die Faust auf den Tisch,"Sie verstehen nicht? Unerhört!"
"Herr von Rüger meint die für solche Anlässe üblichen Bedingungen, Herr
Krach", der Redakteur im beschwichtigendem Ton.
Krach etwas irritiert, "Was für übliche Bedingungen meinen Sie?"
"na hören sie mal", der Redakteur jetzt im väterlichen Ton, "die
Verpflegung während der Sitzungspausen, neue Kugelschreiber von der
Klausen Papeterie und so weiter." Etwas wie ein Seufzer entfährt ihm.
"Daran haben sie wohl nicht gedacht?", von Rüger vorwurfsvoll.
"Wir haben eine ausgezeichnete Kantine im zweiten .."
"Kantine ??", Kleingeld faucht dieses Wort als müsste er sich übergeben.
"Herr Kleingeld, es war ihre Gewerkschaft die unsere Kantine lobenswert
in der "60 Stunden" erwähnt hat.
Kleingeld starrt ihn entgeistert an,"Sie erwarten doch nicht etwa, dass
sich dieser Ausschuss unter die Niedrigen mischt und mit denen belegte
Brötchen futtert?" Er wendet sich an die Anwesenden,"Einfach unglaublich!"
Schreit beinahe." Strömer hält seine Hände gefaltet vor seine Lippen.
"Wir dürfen Herrn Krach wegen seiner Unwissenheit verurteilen. Ich schlage
vor, wir vertagen die Sitzung auf den nächsten Termin und geben unserem
werten Herrn Krach die Gelegenheit seine Fehler gut zu machen."
"Ich schliesse mich diesem Vorschlag an", von Rüger hat sich erhoben,
"allerdings unter schärfstem Protest."
Krach sieht den Gehenden verwirrt nach. Das Raunen links von ihm lenkt ihn ab.
Habenbeck, sein Assistent und der Veterinär sind offenbar wieder in ihre
Fliegen vertieft. Habenbeck blickt auf und senkt seinen Blick auf die
Schale vor sich," Also ich fand die Nüsschen nicht schlecht."
Krach zieht etwas den Unterkiefer nach unten.
"Machen sie sich nichts draus Herr Krach", der Veterinär fast fröhlich.
"Fragen sie ihre Sekretärin. Analiese, nicht wahr?" Krach nickt.
Der Veterinär grinst zufrieden, "Die ist ein alter Hase hier. Die weiss
Bescheid."

Paul sitzt mit missmutiger Miene am Frühstückstisch."Scheiss
Dienstag",nur ein Brummen zwischen zwei Schlucken.
"Was??", Emmas Kopf erscheint am Türrahmen. "Darling hast du
was gesagt?" Er mochte ihren angelsächsischen Akzent noch
immer. Seine Laune hebt sich auch schlagartig an.
"Nichts, ich habe nur "Scheiss-Dienstag gebrummt."
Sie huscht neben ihn."Und warum hast du das gesagt ääh gebrummt?"
"Weil heute Scheiss-Dienstag ist, deshalb." Seine schlechte
Laune ist beinahe weg. "Ruf doch an und melde dich krank."
Sie streicht im über die Stirn. Er dreht den Kopf nach ihrer
Hand als wollte er damit die Geste verlängern.
"Kann nicht. Die Forellen Task Force tagt heute." Er starrt zum
Fenster. Er fühlt ihre Hand auf seiner Schulter,"Ach diese
Sache mit diesem Fischer." "Hmmm..!"
Ihr Schweigen deutet ihm an, dass sie ihn beobachtet. Er starrt
weiter auf das Fenster.
"Das bedrückt dich wohl sehr, Darling." Sie spricht leise und
reibt mit der Handfläche an seiner Schulter.
"Eigentlich nicht!" Er will auch nicht darüber sprechen.
"Bist du sicher?" Flötet Emma. Das tat sie immer
wenn sie sich sicher war, dass sie etwas Unausgesprochenes schon
wusste. Paul ist hellwach."Wie meinst du das?"
"Du hast Alpträume, my dear. Wegen dieses Fischers?"
Paul schüttelt den Kopf,"bestimmt nicht wegen des Fischers.
Wie kommst du nur auf so was?"
"Du hast gestern Nacht geschrien."Ihr Blick wirkt besorgt. Sie
legt den Kopf etwas schief während sie ihn betrachtet.
"Geschrien? Paul ist wirklich überrascht und denkt angestrengt
nach."Wirklich?"
Sie nickt,"Ich will nicht zur UNO!" hast du geschrien.
Paul schreckt auf und sieht sich um."Und warum schreist du jetzt?"
"Ich habe dich doch nur nachgemacht, my dear."
"Ich kann mich an nichts erinnern", Paul aufrichtig.
"Viele Menschen können sich an Alpträume nicht erinnern", Emma
im sanftem Ton.
Schweigen. Sie streicht ihm über den Hinterkopf und betrachtet
ihn."Vielleicht sollten wir einfach alles Stehen und Liegenlassen und

in den Urlaub fahren.
"Geht nicht, zu viele Termine." Eher einem Seufzer gleich.
"Du könntest dir ja ein Burn Out diagnostizieren lassen."
"Ein Burn Out?"
"Warum nicht?" Sie sieht kurz zum Fenster und wendet sich ihm wieder
zu," 2 Monate Südfrankreich. Tagsüber töpfern wir hässliche
Blumenvasen und Aschenbecher und abends vor Sonnenuntergang gehen
wir Ziegen streicheln." Sie blickt in Pauls ungläubiges Gesicht.
"Das erhöht die Qualität des Ziegenkäses." Sie brustet kurz.
"Und wenn das uns zu langweilig wird flitzen wir nach St. Tropez
und feiern wilde Parties.
Paul schüttelt lächelnd den Kopf. "Alles auf Beamten - Krankenkasse", witzelt sie weiter. Paul steht mit einem kurzen Lacher auf.
"Ich sage es dir wenn ich reif für Abwechslung bin."
Sie stellt sich vor ihn hin.

"Ich könnte meine Brüste vergrössern lassen  zur Abwechslung."
Ihre Stimme wirkt plötzlich süss lasziv. Paul versucht es zu
ignorieren und sieht sich demonstrativ nach seiner Tasche um.
"Wie kommst du jetzt darauf?"
Sie umfasst seine Hände. Er spürt wie sich ihre Brüste auf seiner
Handfläche anheben. Seine Lenden machen sich unkontrolliert
selbstständig.
"Schatz es ist schon halb acht durch." Sie schweigt und senkt nur etwas den
Kopf. Paul drängt sich sanft an ihr vorbei.
Er holt kurz tief Luft durch die offene Türe. Mit einem kurzen
Blick nach unten vergewissert er sich, ob nichts zu sehen sei.
Er dreht den Kopf und lächelt ihr zu . Das Kinderfahrrad
übersieht er dabei. Mit knapper Not hält er die Balance.
Ob die Aufregung des verhinderten Sturzes oder die abklingende Erregung seinen Puls rasen lässt kann er nicht sagen.
Noch stolpernd schaut er sich nochmal zu ihr um.
Sie hat sich an den Türrahmen geschmiegt und hält sich die
vor den Mund.

"Werte Anneliese, die Angelgenheit ist dringend", Paul versucht sich in
Diplomatie. Die Angesprochene ist seine  Assistentin, nicht Sekretärin
diesen Ausdruck mochte er nicht. Einfach nicht zeitgemäs.
"Den Ausdruck kenne ich Herr Doktor", sie mustert ihn besorgt. Diese
mütterlichen Züge mochte Paul allerdings nicht besonders.
"Alarmstufe rot!" Gut gelaunt blickt sie vom Monitor auf. "Ist es schlimm?
Terroristen? Die Mafia?" Paul bemüht sich eine eisige Miene zu bewahren.
"Ach die Untersuchungskommission, meinen Sie?" trällert sie fröhlich.
Sie steht auf und wendet sich einem Tisch an der Wand ihres Raumes zu.
Einladend breitet sie einen Arm aus,"Kommen sie , ich habe dafür schon
die richtigen Mittel bereitgestellt." Paul stutzt,"Sie wissen davon?"
Sie winkt ab."Sowas spricht sich schneller rum als ein Steppenbrand."
"Eine ersehnte Abwechslung im alltäglichen Kantinentratsch. Sonst tratschen
wir dort doch nur über Diebe,Mörder und Kinderschänder." "Nicht wahr?"
Paul hofft, dass seine Verunsicherung nicht bemerkt wird. aber dem ist nicht so
und er fragt sich erneut nach welchen Masstäben hier Mitarbeiter bewerten werden.
Anneliese macht aber nicht den Anschein als hätte sie sich eine Meinung gebildet.
"Hier..!", triumphierend hält sie eine Mappe im Arm und der Arm schwenkt über
diverse über den Tisch sauber sortierte Gegenstände. Paul betrachtet verdutzt
die Auslage. Er greift nach einem Kugelschreiber. "Ein schönes Stück", nickt
anerkennend. Er dreht ihn zwischen seinen Fingern. "Die werden doch in der
Royal-Papeterie abgeboten? Ziemlich teuer, nicht wahr? Sie betrachtet den
Kugelschreiber kurz und blickt zu ihm auf,"Ach sie kennen das?"
"Nur vom sehen", brummt Paul. "So etwas kann ich mir nicht leisten."
"Ich auch nicht", wirft sie ein und streckt ihm die Mappe hin. "Sehen sie mal",
streicht über deren Oberfläche. "Elchleder, gebürstet nicht geglättet. Wundervoll
nicht wahr? Kostet 1200 das Stück" Paul stockt der Atem. Aber Anneliese ist in
ihrem Element und lässt für Zwischenbemerkungen keine Chance.
"Hier die Bestellungen für das Catering beim Noblesse Club und .."
"Beim Noblesse Club", Pauls Ausruf grenzt an Verzweiflung.
"Natürlich", wieder dieses mütterliche. Kennen sie den Laden.
"Und ob"schnauft Krach, "aber nur von aussen."
"Glaub ich ihnen." Sie grinst. "ich glaube für die günstigste Vorspeise lassen
sie dort etwa 400 liegen." Paul nickt brav wie ein Schuljunge.
"Kommen wir noch zum wichtigsten." Sie kramt auf dem Tisch und hält das Porträt
einer attraktiven Frau in der Hand. "Das ist Katharina. Ich finde Blondinen
wirken speziell auf Männer. Ausserdem hat sie mit Presse und Politik schon
viele Erfahrungen. Sie können also unbesorgt sein. Sie ist ziemlich abgebrüht
und sehrcharmant." Sie hält inne. "Doktor ist ihnen nicht gut?"
"Das kostet doch ein Vermögen?"seine Stimme klingt heiser.
Sie verzieht etwas die Unterlippe,"Herr Doktor, seien sie unbesorgt. Es ist
ja nicht ihr Geld." Paul würgt einen Klos hinunter. "Schon aber..! Aber ist
ja nur ein Fisch." Die letzten Worte haben etwas Verzweiflung in sich.
Fürsorglich legt sie einen Arm um seine Schulter, "Keine Sorge Doktor, das ist
alles rechtens. Wir haben noch nicht mal das Budget überzogen. Vertrauen sie
mir. Ich war früher bei der UNO." Paul zuckt unwillkürlich zusammen.
"Wir füttern diese Hyänen mit anständigen Häppchen und sie beissen uns nicht
in die Hand. Denen werden wirs schon zeigen." Gibt ihm einen Klaps auf die Schulter.
Während Paul etwas verwirrt in sein Büro zurückkehrt fragt er sich ,ob dieses
beinahe kameradschaftliche Verhältnis mit Anneliese wirklich gut ist.

Krach setzt sich schwer atmend. Seine Ansprache hatte ihn
offenbar seiner Kräfte beraubt.
"Der spinnt doch, oder?", flüstert Tischbein. Befremdet
mustert die eifrig applaudierenden Genossen und Medienvertreter.
"Grossartig, einfach brilliant", gackert Genosse Meister.
Paul scheint sich aus einer Starre lösen. "Wie stellen sie sich
die weitergehenden Schritte vor?" Er versucht seine Stimme
nicht ironisch klingen zu lassen.
Keine Antwort. Er unterbricht das Schweigen, "Genosse Meister
sie sind doch ein anerkannter Menschrechtler? Was schlagen
sie vor?" Der Angesprochene zuckt wie unter einem Peitschen-
schlag zusammen. Der Genosse neigt seinen Kopf. Er scheint tief
durch zu atmen. Hufschmid zwinkert Tischbein verstohlen zu.
Zuerst fast wie ein Krächzen," Wir..,ich habe lange mit mir
und uns gerungen." Als sich sein Blick mit Tischbein kreuzt,
runzelt dieser Stirn. "Ja, wir haben das in unserer wöchentlichen
Versammlung zur Lage der Menschenrechte diskutiert", jetzt
mit geifernden Stimme. Sein Blick bleibt auf Tischbeins Antlitz
förmlich kleben und verfinstert sich.
Paul räuspert sich und wirft einen Blick auf seine Armbanduhr.
"Was haben sie den beschlossen?" Genosse Meister wirft Tischbein
nochmals einige Blitze zu und wendet sich an den Untersuchiungs-
richter. "Wir und natürlich auch ich", es wirkt schleppend und
immer wieder einen Seitenblick auf Tischbein und Hufschmid werfend,
"sind schweren Herzens zur Entscheidung gelangt dass ... "
"Ist ihnen langweilig, Tischbein?" Genosse Meisters Stimme
überschlägt sich nun fast. Tischbein immer noch die Hand vor dem
Mund lässt sein Gähnen geräuschvoll ausklingen. "Wie kommen sie
darauf, Genosse?", Tischbein mit treuen Hundeaugen.
"Dieses Gähnen, das ist ..?", schnaubt Meister. "Was ist damit?"
 Tischbein mit sanfter Stimme. "Das ist eine geringeschätzige Geste
an meine Person!", der Genosse brüllt jetzt fast.
Tischbein beschwichtigend, "Aber, aber Genosse, das war nicht
böse gemeint."Blickt kurz grinsend zu Hufschmid der angestrengt
zur Tischplatte starrt." Ich bin Beamter, weisst du Genosse?
Und gewerkschaftlich geregelt stehen mir drei offizielle Gähner
pro Schicht zu."

Heimatland translate

"A "Niedriger" cannot write!" Tischbein tries the flight paths
to see coming of the food leftovers from Kleingelds mouth. However,
he is only partial successfully. He takes back a step and controls
furtively his clothes. Made sick he looks at a crumb in his
Collars. "I have only said that I like Zanussis Blog about his catch
has", he explains to startled rushing over Paul.
This briefly has a look at the refreshment bar. "Already thought
the salmon balls are over again, "more to themselves.
"About art lets itself, as everybody knows argue", he looks him the
round, "but please a little more quietly, my men. "
"Hah, art!" The editor takes up journey again. "I say it once again
Art originates from innate intellect and noble origin. This is why are
"Niedrige" by natural selection impossible. "
Kleingeld reproaches with itself the thumb and forefinger pressed together
the nasal root. One of his favorite gesticulation before he something meaning
wants to say. Table leg looks briefly grinning after the veterinary surgeon and
Hufschmid.
"Surveys and statistics have arisen, that the modern art from
usual people has removed, because their intelligence these products one
abstract imagination is not sufficient. " He nods after recognition searching
in the round. "Appropriately formulates, as usual,", comrade Meister claps in
Hands. Kleingeld turns to him and briefly bows with mild look.
Tischbein looks at them as they live the room. A gentle touch in the upper arm
wakes him.
The hostess holds out a humid serviette to him, "Though I know such a thing
not contagious is, however, so completely I would not be spitted to my children
return. " Without being asked she wipes capably the first blots of his
Jacket. "I thought rather in burn", murmurs he.
"Once hard will wash are probably enough", she smiles at him happily.
After a short look to the Door, "from which madhouse has he run away ?"
Tischbein clears the throat, "This is a critical journalist, Mathilde. "
She looks up something surprised, "I thought such a thing is forbidden. "
Tischbein grins, " do not judge us according to that public opinion. "


Paul stares at the bundle of documents before him and breathes with one
Accompanying sigh.
His gaze is directed at the police station of Neustadt.
"All because of a trout?" The addressee leans head-
"This creature has a history!"
Paul frowns, "The trout?"
"No, Zanussi!" Paul pushes the air audibly through his nose.
"You call him creature?" Silence.
Tischbein cleared his throat, "I've heard that even policemen
and Marxists as living creatures. Purely
Is scientific .... "Von Rüger has been hit by lightning
From his place, "I forbid one for all times this
Unqualified remarks. "
Paul's face darkens, "Tischbein please tear it together."
Tischbein bows in his sitting, "Well, I apologize, Marxists,
Oecologists and policemen are not creatures. "

Kleingeld tries to act as indifferently as possible, "Tischbein, you and
your two neighbors are again the typical example,
how far away the people are from the culture that strives to reach the height."
He points with his right pointer finger upwards.
The farrier and the veterinarian stretch their heads.
Kleingeld grunzt angered and the three lower synchronously their heads.
Hufschmid and the veterinarian patrol Tischbein.
"I have not seen anything," he exclaims apologetically.

***********************************

"Such an asshole ..." Tischbein swallows a bite down.
"A cultured asshole!" The veterinarian interrupts him
Looking at a piece of salami. "For my sake," Tischbein chuckles
And freed his neck from eating remnants.
"So we are also members of the "Niedrigen" because we have a
Hand-shaped lumps of butter-soap or dog-cookies .. ", Tischbein
Is drowned by the veterinarian, "dog-faeces, he has called it."
Tischbein eyed him slightly from the side, "So good feces.
But a bunch of shit is still. "
Hufschmied interferes, "The object of a protest against the consumption
Company because The rest I did not listen to anymore. "
Grins. "You about?" The veterinarian takes a strong sip.
"I'm probably already wandering around in dog shows for some time
"Hufschmied grins," Maybe you should! "And to the bewildered
Veterinarian, "Art promotion, do you know?" A milion business. "
This only raises the eyebrows, "No chance, my friends."
He looks at the two, "This faecal or protest artist, or still
better akrobat of shit is the nephew of Minister Brauer. "

Kleingeld prustet wie ein Pferd und das Murmeln im
Raum verstummt. "Ich kann nicht oft genug die Bedeutung
der Presse bezüglich der öffentlichen Meinung unterstreichen."
"Ich glaube heute ist das das siebte Mal" ,fährt Habenbeck dazwischen.
Kleingeld ausgebremst verharrt mit geöffnetem Kiefer. "Stimmt", nuschelt
der Veterinär zwischen 2 Bissen Salamisandwich,"isch habe mit geschzäält."
Kleingeld starrt ihn verächtlich angewidert an wie sich dieser zwei
Finger genüsslich zwischen die Lippen steckt. Habenbeck und der Veterinär
betrachten ihn mit einer Mischung von Verwunderung und Spott wie er glaubt.
"Wie konntet ihr mit eurer negativen Einstellung in den öffentlichen
Dienst aufgenommen werden." "Wir haben studiert und sind qualifiziert",
grunzt der Veterinär bevor er sich den nächsten Bissen geniesserisch zwischen
die Zähne schiebt.  Kleingeld starrt ihn angewidert an. "Warum haben sie
eigentlich ihr Studium aufgegeben?" ,säuselt Habenbeck. Kleingeld starrt
ihn hasserfüllt an." Ich hatte beschlossen mein Leben der öffentlichen
Meinung zu widmen", seine Stimme hat etwas Keifendes.  Habenbeck runzelt
die Stirn, "..und was qualifiziert sie dazu?"
"Das hat nichts mit Qualifikation zu tun. Das ist eine Berufung!" Kleingeld
Stimme überschlägt sich fast.
"Ach! Heisst das etwa, dass bei der Presse keinerlei Nachweis für Qualifikation
besteht?" Kleingelds vorstehender Bauch scheint eruptieren.

**************

"Sie bilden diese Leute aus?", Paul haucht diesen Satz . Der Polizeichef lehnt sich
lässig zurück, "Was spricht dagegen. Diese Niederen sind unberechenbar, man kann nie wissen."
"Und die Waffen?", wirft Paul ein. "Na ja , für den Notfall", seine Stimme sinkt.
"Das ist kein Geheimnis, Euer Ehren. Ne Polizeiknarre kriegen sie sogar übers Internet
fast leichter als 'ne Pizza", Tischbein fröhlich. "Mit Munition", brummt der Vetrinär.
"Ich muss doch bitten ja", der Polizeichef keifend. "Diese Art der Darstellung der
Tatsachen ist verzerrt." "Hört sich irgendwie nach Presse an", Habenbeck zwinkert dabei
Kleingeld zu."Die Presse von Neustadt ist mustergültig in Bezug auf neutrale
Berichterstattung. Das können sie überall nachlesen", Kleingeld im belehrenden Ton.
"Stimmt, das habe ich in seiner Zeitung gelesen", der Veterinär grunzen zu Habenbeck
zugewandt. Während die Beiden anfangen zu gackern setzt sich Kleingeld angewidert
auf seine Stuhl. "Wie ich schon sagte, wir rüsten und bilden diese "Hilfskräfte selbst aus",
röhrt der Polizeichef in die Runde und wirft Habenbeck einen verächtlichen Blick zu.
Habenbeck dreht den Kopf zu seinen Tischnachbarn, "Na dann hat er ja nichts zu befürchten."
"Was soll denn das jetzt wieder heissen", der Polizeichef schiesst wie von einer
Wespe gestochen von seinem Platz. "Mir ist aufgefallen, dass sie scheinbar eine besonders
tiefe Abneigung gegen meine Behörde haben." Der Veterinär sieht Habenbeck an, " Für einen
Neustädter Polizisten hat er aber eine ordentlich schnelle Wahrnehmung." Die drei fangen an zu
kichern. "Das muss ich mir nicht anhören von euch Waldheinis. Ihr seht ja vor lauter Bäume
den Wald nicht mehr." Er stimmt ein bellendes Lachen an.
"Der ist aber komisch. Ich glaube er hat euch gemeint", der Veterinär zu den Jagdaufsehern.
"Ach meinst du?", Habenbeck sieht zum Polizeichef hinüber. Dieser starrt ihn an.
Habenbeck nickt ihm zu, "Das ist aber  das Komischste was ich was ich zum 150. Mal gehört
habe." Der Polizeichef klappt den Unterkiefer nach oben.
"Wissen sie..", sein jüngerer Kollege rückt etwas seinen Stuhl zurecht. "Es sind ja nicht nur
eure Waffen. Seit kurzem gibt es auch Kampfstiefel der Neustädter Polizei zu kaufen." Der
Veterinär räuspert sich," Ach ?" "Doch, doch wirklich", beteuert dieser.
"Zwei Jahre alt, frisch geputzt, keine 200 Meter gelaufen und nur einmal vollgeschissen
wenn einer Arbeit gerufen hat." Der Veterinär und Habenbeck  brüllen.
"Das ist Beamtenbeleidigung!!", der Polizeichef schreit wie eine gequälte Katze.

"You're still working?" Emma must be behind him because he can smell them. "Hmm!" Paul growls. "Because of tomorrow", looks up and yawns. She smiles, "The Socialist Inquest?" He grins, "Not far away." She bends over him, "These left are really like sectarians." He nods, "Somehow weird." "Infallible, above all reproach, All-knowing and forever young," almost sigh. "Your press seems to slip on their knees before them." Paul's eyebrows curl up something, "They even have to. There is an agreement from the war. No negative reports about the governing forces. Of course the Updated accordingly. " "What war?" Emma was amazed. "The Second World War!", Paul as a master teacher. "The second world war?" Emma snorts a laugh. "Paul, the second World war has been over for half a century. " Paul shakes his head wearily, "Our press thinks we need some time around To get used to something new. " "Oh, we need that," Emma flashes her eyes. "Not so bad, dearest Emma," Paul likes it when she gets excited. "The Swiss Press reaches gearde times still 10% percent of the population and their credibility Even under the quota of fairy tales. " "This is very good for you," crosses his head.

"Actually, this conversation is already a subversive," Paul leans backward.
"Have you considered?", Emma smiling bent over him her breath smells of pasta.
"Our Minister of Justice from Neustadt is an extremist sectarian
Monitor each diverter. At present, almost one third of the inhabitants of Neustadt. "
Emma lays her upper lip, "Then we are at least no exception."
Paul stalks, "Exception?"
Emma nods with her head toward the window, "The former teacher and animal protectionist of
across from."
Paul looks to the window, "Tiersch ... why, how do you know?"
"Our neighbor has seen the camera and inquired," to Paul's surprise
Emma seems almost cheerful.
Paul's jaw folds down.
"Your secret service is not so secret."
"Oh.??" Paul looks at her.
"Well .. they were already stolen a few times the data."
"Hmm is right again," Paul looks at his documents and nods, "Somehow embarrassed
all that."
"And we have an overstretched teacher and animal protection guard as a guard." Emma comforting.
"Why is he home all day?" Paul again louder.
"Burnout." Emma close.
"And ??? "
"For 2 years," added Emma, ​​"he has only moved since the Inquisition."
"So am I suspicious, too?"
"She is a socialist," Emma worried, "and overstretched teacher."
"And now overcame Justice Minister," Paul voice has a mocking undertone.
"Not so high, my darling," Paul looks up at her. "He got you on the
Veranda watching. "
"I was really not feeling well," Paul indignant, "I just briefly get some fresh air
sniffed. "
"He caught you, my poor Paul," Emma mocked.
"Only after three weeks," Emma grins maliciously, "They still have Zanussi after thirty years
Not caught, my clever Paul.
Paul stows.
She moves closer, "You have studied law at the best universities and have calculated this
Trouth Killer beats you a thousandfold. What am I to do with you? "
Paul looks briefly at her decollet, "And how long did you need to catch me?"
Her eyes diminish, and she bends slightly more, "Hmmm .., a lash stroke."

Pilosophie im richtigen Licht

Die Untersuchung kommt nicht vom Fleck. Aber die moderne kultivierte Gesellschaft hat für
diese Fälle die Philosophie erfunden. Die Philosophie hilft uns die Dinge von einem
höheren Standpunkt zusehen und falls sie nicht schwindelfrei sind können sie dies auch
bei einem Bier im Sitzen tun.
Landläufig ist man zwar der Meinung, dass dieses Metier nicht alltagstauglich ist aber das ist
ein Irrtum. Für den Fall, dass sich die Untersuchung gegen den Forellen Killer totlaufen könnte
hat die Behörde in weiser Voraussicht den Herr von Rügen engagiert. Er soll im richtigen Moment
zur Tat schreiten und der festgefahrenen Situation neue Impulse verleihen.
Glaubt ihr nicht? Ich erkläre das mal kurz ohne Sahnehäubchen.
Also wenn Max von Rügen im Schillerkeller sagt:
"Der Wein so fein in einem Guss
Und doch zurück muss er im warmen Fluss"
Nun dann Klatschen alle verhalten und flüstern alle: "Hach, eine Ode!"
Wenn Uli Meier das sagt.
"Ach ne, zuerst den Laternenpfahl umsäbeln, alles vollkotzen und auch noch blöde rumquatschen, was!
Da lassen sie sich aber für den Richter was Besseres einfallen wenn sie mit ihrem Führerschein dieses Jahr noch ein Wiedersehen feiern wollen."
Die Philosophie braucht natürlich ein gereiftes Publikum. Deswegen senden die öffentlich rechtlichen Sender hierzulande diese Sendung auch erst nach Mitternacht und nicht weil das Holz für das Feuer während der Sendepause viel zu teuer ist.

Der praktische Nutzen im Alltag?
Gestresste Ehepaare könne die Scheuchwirkung auf Teenager dazu nutzen um wieder einmal ungestört Sex zu haben.

Oder "Schillers Glocke" während des Telefongesprächs zitieren und darauf wetten wie
lange die Codeknacker  der Geheimdienste brauchen um dahinterzukommen.
Der Nutzen der Philosophie ist nur durch die Kreativität des Anwenders begrenzt.
Hmm hört sich irgendwie an wie ein Werbespruch von Microsoft oder Apple.

*********************************

"Frechheit..",Kleingeld sieht sich mit einer hilflosen Geste nach der Gruppe
der philosophisch, psychologischen Gruppe um. Doch die Eierköpfe schlürfen
gerade eine Probe mit der neuesten Fracht erstklassigen Rotwein. Er ist für
den Nachmittags Apero bestimmt und daher von hoher Dringlichleit. Die Tagung
wurde aus diesem Grunde auf die nächste Woche verschoben.
Mit angewiderter Miene wendet sich Kleingeld wieder von ihnen ab. Er fühlte
sich von ihnen mit diesen Proleten von der Jagdaufsicht im Stich gelassen.
Er atmet tief durch,"Ich kann nur wiederholt betonen ...." Weiter kam er nicht.
"Acht", der Veterinär mit vollen Backen kauend und etwas triumphierendes schimmert
in seinen Augen."Zum elften Mal", korrigiert ihn Habenbeck. Der Veterinär scheint
angestrengt nachzudenken. "Du musstest zum Kaiserschnitt des Känguruhs im Zoo",
lachend der Forstassistent. "Ach so, habe ich verpasst", der Veterinär im
entschuldigenden Ton. Irgendwie scheint Kleingelds Anwesenheit aus ihrem
Bewusstsein verschwunden zu sein. Erst durch sein Schnaufen weckt er wieder
ihre Aufmerksamkeit.
"Mag sein, dass gewisse Generationen den Wert unserer Informationen nicht mehr
zu schätzen weiss, aber wir sind das letzte Bollwerk der wahren Information."
"Ich will damit ...", Kleingeld sieht auf. Ein Schniefen irritiert ihn. Habenbeck
hält ein Taschentuch unter seine Nase, "Das hat er aber schön gesagt."  
"Poetisch!", haucht der Veterinär mit dem letzten Stück Sandwich vor dem Mund.

 Ich nehme an, dass ihr und einige andere nicht zu unseren geschätzten Hörern und
Lesern zählen", Kleingeld im verächtlichen Ton. "Woran das liegt will ich hier
nicht erörtern." Kleingeld Kopf nickend.
Habenbeck hüstelt,"Sie müssen annehmen, dass bei Einschaltquoten um 1 - 2%
schon ein paar Leute dabei sind die euch nicht zuhören."
"Und warum hörst und liest du eigentlich nie die lokale Presse?", Habenbeck
blickt dem Veterinär ins kauende Gesicht. Als dieser den Mund öffnet weicht
er etwas zurück.
"Böser Trump, böser Putin, lebe Greenpeace, gute Marxisten,
göttliche Genetiker ...",schmatzt mit den Lippen und wischt sich mit einer
Serviette den Mund. "Und das alle halbe Stunde." Stösst die Luft aus den
Lungen. "Hält ja kein Schwein aus."
"Hmmm .. geht mir auch so", Habenbeck nickend.
Der Forstassistent streckt seinen Kopf zwischen die Beiden,"Ich habe
den Eindruck die kriechen jemand in den Hintern.

Habenbeck fixiert Kleingeld mit angehobenen Augenbrauen,"Haben sie nicht mal
erzählt, dass sie am liebsten unverfälscht und direkt ab Quellle berichten?"
"Hat er", der Veterinär leise.
"Das heisst, wenn die den Marxisten und Genetiker am Hintern kleben stammen
die Informationen auch von da?", der Assistent spöttisch.
"Anal in den Kanal!", Habenbeck stubst den Veterinär an,"das reimt sich sogar."
"Und stinkt nicht", grunzt der Veterinär.

Was ich so mache ? Eine ganze Menge.
Auch mit dem nächsten Buch.
Es gibt eine Höllenarbeit .
Diesmal ist es eine Sammlung Kurzgeschichten.
Die Fragmente wie Dunkle Pfade, Frau Wang oder Heimatland
müssen alle ins Buchformat gequetscht werden.
Hier schon mal kurz 'ne Kostprobe aus dem ersten Teil:

Hängt Zanussi


Krach ist neu hier. Dem Studium entsprungen und frisch gebackener Novize bei der Staatsanwaltschaft in Neustadt.
Einführend muss erklärt werden, dass in Neustadt seit Jahrzehnten die Neotrotzkisten oder Genetischen als politische Verantwortung der Justiz zeichnen. Für diese Menschenfreunde typisch entstand in all diesen Jahren ein komplexes Geflecht von Vorschriften und Gesetzen, die etwa dem Chaos meiner Küche am Freitagabend entspricht.
Unübersichtlich, übelriechend und grauenvoll. Ich bin Single und pfeife auf das Verständnis meiner Mitmenschen. Dort wo aber die Gemeinschaft hart arbeitender Menschen berührt wird, kann ein unüberschaubares Labyrinth von paragraphischen Stolperfallen ganz erstaunliche bis dramatische Eruptionen im sonst ruhigen Leben in Heimatland erzeugen.
„Eine Taskforce?“ Krach erstaunt. Er wiegt die Akte in den Händen. Blickt seinen Vorgesetzten zweifelnd an.
„Ich meine, die Forelle ist tot. Nicht wahr?“ Sein Vorgesetzter beugt sich über die Arbeitsfläche. Nickt,“ .. eindeutig tot, mein Bester.“
„Ungefähr seit zwei Jahren tot. So hat es der Täter selbst beschrieben auf seiner Homepage.“ Krach sieht verwirrt, wie sein Vorgesetzter sich wieder in den Sessel zurücklehnt.
„Und diese Leute auf der Liste sind meine Task Force?“, unterbricht Krach die Stille. Seine Stimme wirkt wie jemand der um seine Fassung ringt. Sein Vorgesetzter lehnt sich wieder vor. Das sichtliche Unbehagen seines Untergebenen scheint ihn zu stören, „Paul, ich darf dich doch so nennen, solange wir unter uns sind?“ Krach entspannt sich,“Ja Onkel, natürlich.“
„Gut Paul dann hör mir mal bitte zu.“ Er wiegt sich etwas in seinem Sessel.
„Die Sache ist die, irgendjemand hat diesen Artikel im Internet gelesen und ist nun der Meinung, dass diese abgebildete Forelle brutal zu Tode gekommen ist. Klar?“ Paul nickt und mustert kurz den Sitznachbarn seines Onkels. Dieser erwidert zwar seinen Blick, aber sonst scheint er keinerlei Anstalten zu zeigen sich in das Gespräch einzumischen. Paul wird sich plötzlich bewusst, dass dieser sich auch nicht vorgestellt hatte. Er sitzt bequem angelehnt im Sessel und stützt seine Hände auf einen Spazierstock. Paul mochte ihn nicht weil er den Eindruck in ihm erweckte, dass er ihn beobachtet. Jedes Mal wenn er sein Blick ihm zuwendet, senkt dieser kurz seine Augen zur Tischkante.  Als sein Vorgesetzter und Onkel mit seinen Ausführungen fortfährt, schnellten seine Augen nochmals kurz in dessen Richtung.
„Dieser irgendjemand will eine Verurteilung dieser seiner Meinung nach strafbaren Handlung.“ Paul sieht auf die Liste. Seine Miene hat sich leicht erhellt. „Ein Forensiker, zwei Mitarbeiter der Mordkommission und weitere ...“ Er stockt,“Ich meine, den Beamten aus dem Forst - und Jagdministerium kann ich ja noch verstehen.
Der versteht wahrscheinlich etwas vom Fischen. Aber alle ..“ Er schüttelt kurz den Kopf. Der mit Onkel angesprochene erhebt sich mit einem leisen Seufzer. Vor dem Schreibtisch aufgebaut, „Paul, mein Bester. Fragen Sie sich nicht, ob es ihnen gefällt und keine abfällige Bemerkung über den Sinn dieser Sache in der Öffentlichkeit.“ Der unheimliche Begleiter spricht? Paul stutzt. So hat er ihn in seinen Gedanken getauft. Er mustert ihn neugierig, während er sich aus dem Sessel schält. Noch immer vermag er dieser Angelegenheit nicht mehr als Spott abzugewinnen bis er seines Onkels und Vorgesetzten besorgte Miene bemerkt. Er macht sich Sorgen um mich? „Hast du verstanden, was der Herr Doktor gemeint hat?“, der Vorgesetzte sieht ihn prüfend an und Paul windet sich unter den Blicken der Beiden wie ein ertappter Schuljunge. „Ich werde euch nicht enttäuschen.“ Gegen seinen Willen klang seine Stimme genervt.
„Wir meinen es nur gut mit ihnen, mein junger Freund.“ Die Stimme des Doktors ist etwas barscher und lauter. Bevor Paul etwas einfällt fährt er fort. „Es ist nicht einfach, zur Zeit zwischen Politik und Justiz eine Grenze zu ziehen seit die Neotrotzkisten und Genetiker die Mehrheit in der Regierung von Neustadt haben. Sie verstehen?“ Er wartet aber nicht auf eine Antwort Pauls. Diesmal aber in fast väterlich freundlichem Ton. „Es gefällt mir auch nicht, aber unsere Linke will nun mal seinen Kopf.“ Er scheint nach Regungen in Pauls Gesicht zu suchen. „Verstehen sie jetzt besser?“ Paul sieht auf die Stapel welche sich in geordneten Reihen auf seinem Arbeitstisch türmen. „Wegen diesem grossen Fisch?“, haucht Paul.
„Wegen eines grossen Penis!“, der mutmassliche Doktor im korrigierenden Lehrerton. „Toni, reiss dich etwas zusammen“, Paul betrachtet amüsiert wie sich sein Onkel etwas verunsichert nach der Türe in der Wand umsieht, wo er Pauls Sekretärin vermutet. Paul unterdrückt einen Lacher, „Wegen eines ...?“ „Ja um  diese wichtigsten Zentimeter der Welt geht es im eigentlichen Sinne!“ Der mutmassliche Doktor hält eine Hand auf Gürtelhöhe und lässt seinen Zeigefinger nach unten baumeln. „Wichtig?“ Echot Paul, um die etwas unangenehme Pause zu füllen. „Die Geschichte ist schon fast dreissig Jahre alt.“ Paul starrt nun seinen Onkel an. Bevor er noch eine Frage über seine Lippen bringt, führt sein Onkel weiter aus. „Er hat früher mal in Hinterdorf gewohnt. Dort gab es ein Cafe mit einer hübschen Blondine. Na klingelts?“ Paul schüttelt den Kopf. Sein Onkel fährt verärgert fort, „Diese Blondine hat sich gegenüber den damaligen Würdenträger oder was auch immer abschätzend über die Grösse eines gewissen Körperteils geäussert.“ Paul zuckt mit den Schultern, „Verstehe ich nicht.“ Pauls Onkel wirkt jetzt genervt, „Mensch Paul, wo lebst du nur? Da waren der Stadtpräsident, der Polizeichef und der hoffnungsvolle Nachwuchs der Genetiker dabei.“ Paul denkt nach, „Hmm verstehe du meinst diesen berühmten Stammfreier, der kürzlich eine Prostituierte geheiratet hat und jetzt unbedingt in die Landesregierung gewählt werden will?“ Onkelchens Gesicht hellt sich auf. „Gut mein Paul.“ „Wusste gar nicht, dass in den linken Kreisen so viel Wert auf diese Grösse gelegt wird“, wirft Paul etwas lachend ein.“ Sein Onkel und dessen Begleiter stimmen kurz in seinen Lacher ein. „Mit nichts anderem kannst du diese Halgötter mehr beleidigen“, prustend der Onkel. „Vielleicht ist ja damit das „Führergen“ der Genetiker aus der Presse gemeint?“, sein Begleiter mit verschmitztem Gesicht. Das Gelächter klingt ab. Aufatmend beginnt Pauls Onkel von Neuem, „Paul wir wissen, dass es sich hier nur um einen simplen Racheakt aus dem sprichwörtlichen Rotlichtmilieu handelt. Aber glaube mir, gerade deshalb wird diese Untersuchung von der höchsten Ebene genauestens verfolgt.“ Er nickt mit dem Kopf in Richtung der Rückwand wo das Bild der grossen Vorsitzenden hängt. „Verstehst du jetzt, was ich meine?“ Alle blicken kurz zum Bild auf. „Grauenhaft“, murmelt der Doktor. Paul dachte schmunzeld an Emma als sie ihn mal im Büro besuchte, „Fuuba, so ein Mutterschafsgesicht.“ „Sie ist Trotzkistin“, Pauls Antwort klang wie eine Entschuldigung.
„Was amüsiert sie?“ Der Doktor hat wieder dieses Beobachtergesicht und Paul stellt fest, dass wohl der amüsante Teil dieser Unterredung wieder vorbei ist. Sie reichen sich die Hände. „Denk an meine Worte“, der Onkel mit ernster Miene. Hält den Daumen über die Schulter und zischt etwas Luft durch die Lippen, „sonst ab zu UNO.“ Verwirrt sieht Paul ihnen nach, wie sie mit einem kurzen Gruss durch die Tür verschwinden.

"Ein Kaiserschnitt bei einem Känguru?", Hufschmid fast mit pfeifendem Atem. "Hmm ..", der Veterinär dreht sich zu ihm hin. Er wirkt gelangweilt. "Vorschrift, aus dem Justizministerium", mit seinem Kopf macht er eine schnelle Drehung in Richtung Konterfei der Justizministerin. Das Bild muss in jedem Raum präsent sein. Auf festgelegter Höhe und entsprechend vorgeschriebener Grösse. Es scheint als würde ihr Mutterblick auf jedem der sich im Raum aufhält haften. Verhaltensmuster angelernt aus dem Arbeiterparadies. Aus dem untergegangenen Arbeiterparadies. Nicht das einzge seltsame Mitbringsel von den Freundschaftsbesuchen bei Honey und Co. . Jetzt eben eine der vielen neuen Vorschriften, Erlasse oder gar Gesetze. Neue Gesetze und Erlasse usw. wachsen schnell spriessende Stämme in die Höhe. Wenn die Bäume im Wald zu dicht stehen wirkt er bedrohlich und dunkel.
Der Veterinär fragt sich nach nochmaligem kurzem Blick, ob man bei Zuwiderhandlung in naher Zukunft dafür erschossen wird.  Er schüttelt sich etwas als müsste er eine nasse Decke loswerden.
Als er Tischbein wieder ansieht ist sein sonniges Gemüt zurück.
"Ja, ja ein mordsschwerer Fall war das", klopft Tischbein auf die Schulter. Tischbein versucht diese etwas sonderlichen Gemütsschwankungen seines Freundes zu erklären aber entschliesst sich zu Schweigen.
"Weisst du das Känguru aus dem Zoo welches uns der Staatspräsident von Frankreich geschenkt hat ist während der Geburt etwas zugestossen." Tischbein wundert sich sichtlich. "Dieser Sozialist schenkt uns ein Känguru? Die bringen doch sonst immer nur Geldsäcke mit."
Der Veterinär grinst, "Sei nicht albern, sein Vorgänger hat uns eins mitgebracht zur Zucht."
"Jemandem ein Känguru zu schenken finde ich sehr originell ausser man ist Australier", Tannenbaum nickt nachdenklich und grinst. Tischbein verzieht den Mund während er ihn ansieht, "Wenn ich jemand nicht ausstehen kann würde ich ihm auch ein Känguru oder so was schenken." Der Veterinär blickt kurz zum Bild an der Wand, "die haben ein Riesenrummel mit Einweihungszeremonie daraus gemacht." Zwinkert den Beiden zu. "Jeder mit Rückgrat hätte das Vieh in den nächsten Kaninchenstall
entsorgt." Kurzer Lacher.
"Also jetzt reicht’s  aber meine Herren", erschallt von Rügers Stimme ganz nah.
Der Veterinär fasst sich als Erster, "Halten sie genormte Kaninchenställe etwa für nicht artgerecht?"
"Die vorgeschriebenen Käfige bieten mehr Platz als eine Doppelzelle in der Untersuchungshaft", Tischbein im beschwichtigendem Ton. Von Rügers Kiefer bewegt sich aber Tannenbaum kommt ihm zuvor, "Oder den vorgeschriebenen Raum für drei Büroangestellte."
"Das habe ich ja gar nicht gemeint", keifft von Rüger los. "Mir missfällt eure mangelnde Achtung gegenüber lokaler Ereignisse." Der Veterinär zuckt seine Schultern und halb zu seinen Freunden gewandt, "Verstehe ich nicht."
"So versteht ihr nicht", giftelt von Rüger mit heiserer Stimme.
"Die Einweihung war als Geste gegenüber unserem Staatsgast gedacht und war deshalb mit auserwählter Sorgfalt geplant und durchgeführt worden." Er schnappt nach Luft. Aus seinen Augen scheinen nun Pfeile in Richtung der Dreiergruppe zu schiessen. "Der Herr Redakteur hat einen wohlwollenden Artikel darüber geschrieben," von Rüger weisst mit seinem Daumen ihn von ihm vermutete Richtung Kleingelds. "Ach, hat er das", der Veterinär wirkt dabei etwas gelangweilt. "Neulich hat er auch einen sehr wohlwollenden Artikel über die Einweihung der neuen Verkehrsampeln geschrieben", Tischbein drängt sich nach vorn. "Habe ich auch gelesen", Tannenbaums Stimme dumpf mit vollen Backen.
Von Rüger starrt ihn angewidert an.
"Schluss jetzt, es war eine sehr stimmungsvolle Einweihung", nun laut und fast überschlagend.
"Er hat ja recht", der Veterinär etwas unschlüssig. "Doch, doch sehr stimmungsvoll", Tischbein.
"Ja die Kinder haben gesungen, die Justizministerin hat ein Strauss Rüben mitgebracht, unser berühmter Künstler hat ein schönes gemaltes Bildchen am Zaun befestigt..."
"Was?" "Da wo Füttern verboten drauf steht?" Tischbein erstaunt.
"Nicht das! Die Gedenktafel weiter oben hat Hermann Spachtel extra dafür entworfen", raunzt von Rüger dazwischen.
Kurzes Schweigen. Tannenbaum räuspert sich,"Wurde die nicht geklaut?"
Der Veterinär erstaunt, "Die Gedenktafel?" "Nein die Füttern verboten - Tafel" , du Heini", Tanenbaum genervt.
Kleingelds Bauch wippt im Tack seines dröhnenden Lachers. Er sieht sich
nach dem Polizeichef . Mit abschätzender Miene weisst er auf Krach.
"Was meinen sie damit ich verstehe das nicht? "
"Na ja das sagt man halt so in der Hitze des Gefechtes", schnauft Kleingeld.
Er wirkt genervt. Krachs Blick stört ihn.
Habenbeck räuspert sich, " Sie verkehren wohl nicht in den erlesenen Kreisen,
Herr Krach."
Paul sieht in verwundert an," Sie wollen etwa andeuten, dass....?"
"Doch, doch das ist stinknormal", mischt der Veterinär sich ein.
Paul richtet seine Aufmerksamkeit dem Medizinmann zu.
"Gehört zum Umgangston bei der Linken und Intellektuellen hier". Stuhlbein
rückt sich im Stuhl zurecht und nickt.
Paul mustert die Drei misstrauisch.
Der Veterinär, "Herr Krach das ist so wie euer Polizeichef vorhin Herrn Kleingelds
Erklärung bekräftigt hat."
Paul protestiert, "Schlimm genug, dass sich unter diesem Staatsschutzverein neben
Lehrern, Dorfpolizisten, Pressefritzen auch noch Kriminelle und Sozialfälle befinden
und auf Kosten der Steuerzahler überall in der Gegend herumlungern. Aber Angesichts
der aktuellen Situation in Europa sind Morddrohungen und Ankündigungen sexueller
Nötigung gegen Frauen aus diesen Kreisen und dazu unter Polizeischutz nicht das
gewünschte Erscheinungsbild unserer Justizbehörde."
"Ach finden sie?", der Veterinär mit gekünsteltem Erstaunen.
"Ist mir auch noch nicht aufgefallen", pflichtet ihm Habenbeck spöttisch bei.
"Hmmm..", der Veterinär nickt eifrig. "Wenn ich nach Hause komme und das Essen steht
nicht auf dem Tisch, drohe ich meiner Frau an unsere Kinder zu ertränken."
"Sehen sie?", Habenbeck, "völlig normal."
Kleingeld hat mit einer sich verfinsternder Miene den Wortwechsel verfolgt.
"Wie meinten Sie das mit Pressefritzen, Herr Krach?"
Paul blickt ihn mit gelangweiltem Gesichtsausdruck an.
"Tierschützer, Menschenrechtler und Presseheinis sind sensible Menschen", Habenbeck
laut genug. "Jaaa, wenn sie nicht gerade drohen deine Kinder zu überfahren", Stuhlbein.
Kleingeld etwas irritiert durch die Bemerkungen, "Ihre Geringschätzung der intellektuellen
Elite könnte schwere Folgen haben." Paul betrachtet Kleingelds wackelnden Finger, "Wie
meinen sie das?"
"Sie kriegen einen Nachbarn mit Kamera", grunzt Habenbeck.
Pauls Augen verengen sich , " Haben wir schon."
"Ach", der Veterinär wird plötzlich lebhaft. "Was haben sie den gekriegt?"
"Tippe auf einen Drogenhändler auf Bewährung",Habenbeck grinst siegessicher.
"Nein, nein so was verwenden sie eher für die "Niederen" ", Stuhlbein.

"Hmm..", Tischbein nickend mit gesenktem Blick, "so wahnsinnig wichtig
erscheint mir ihre Presse nicht einmal ihrem eigenen Verlag zu sein."
Er fixiert nun Kleingeld und von Rüger mit hochgezogenen Brauen.
"Wie darf ich das nun wieder verstehen", Kleingelds Stimme eine Oktave höher.
Tischbaum wirft dem Veterinär einen kurzen Blick zu und grinst. "Na ja mein
lieber unfehlbarer Redakteur, ihr Verlag verdient mittels verlagseigenem
Online Portal mit gebrauchter Unterwäsche und neuen Winterreifen
mehr als mit euren erlauchten Weisheiten." Kurze Pause."Nicht wahr?"
"Nicht wahr..", äfft Kleingeld prustend. "Die Wahrheit und die Information werden
immer bestehen." Der Veterinär richtet sich kurz auf und blickt zu Tischbein.
Flüsternd, "Das nenne ich wahre Verzweiflung."
"Was gibt's da zu Tuscheln?" kräht von Rüger.
"Wieso ? Habt ihr hier keine Mikrofone installiert?"

"Das ist eine sehr interessante Neigung," Tischbein wendet sucht kurz Augenkontakt zum
Veterinär seine Augenbraue zieht sich kurz Richtung seiner Stirn. "Wann haben sie denn
festgestellt, dass sie dazu aussersehen sind Paare zusammen zu führen und wie
qualifiziert sich diese Gabe?“
Amüsiert betrachten sie Kleingelds "bedeutungsschwangeres Nicken". Tannenbaum beugt sich
etwas vor, "Ich wette einen Zehner auf zehn Sekunden." Gemeint ist das nicht weniger
bekanntem  andächtig wirkendem  Heben des rechten Zeigefingers. Kleingeld etwas irritiert
durch das Getuschel, "Ich ähh ... ,habe das eben in mir."
"Was hat er in sich?", grunzt der Veterinär.
"Tippe auf Scheisse!", flüstert Tannenbaum . Heftiges Schnaufen.
"Was gibt es da zu Grinsen!" Kleingelds Stimme wirkt wieder fester.
"Ich bin ein anerkannter Medienfachmann und Kinokritiker, falls ihnen das was segt."
"Na, sagt euch das was?" Tischbaum im belehrenden Ton zu seinen Sitznachbarn.
"Er kriegt Popcorn umsonst!" Tannenbaum vorlaut.
Kleingelds Kiefer klappt nach unten seine Antwort scheint aber von den Lachern seiner
Gegenüber blockiert zu werden.
"Sehr witzig", faucht Kleingeld zurück.
"Die Lokalpresse hat es nun wirklich schon schwer genug", von Rügers Stimme aus einer
anderen Ecke des Saales," es ist nicht nötig sie auch noch in den Dreck zu ziehen."
Des Veterinärs Stirne legt sich in Falten als er sich Kleingeld wieder zuwendet, "Heisst
das, die Reifenhändler lieben euch nicht mehr?"

"Es ist nun mal so, dass wir die kompetenteste Erfahrung in Sachen Sozialem aufweisen."
Der Polizeichef drängt sich vor. "Es ist uns nun mal aufgetragen die Gesellschaft im
Auge zu behalten und notfalls einzugreifen."
"Und bei diesem Forellenkiller müssen sie jetzt eingreifen?" Fährt Tannenbaum dazwischen.
"Wir haben ihn unter Verdacht. Er ist ein.." macht eine ausladende Geste,"ein typischer
Niedriger."
"Heisst das er ist bevormundet?" Tischbaum verwundert.
"Nein dazu fehlen uns die leider immer noch die nötigen Mittel."
"Das heisst diese dreissig Jahre anhaltende Überwachung durch Presse und Justiz hat bisher
keine Resultate gebracht?"
Die Miene des Polizeichefs verfinstert sich, "Sie haben eben keine Ahnung von
Kriminologie, meine Herren. Manchmal muss man etwas Geduld haben. Wir tun unser Bestes."
"Kann man nur applaudieren, das hört sich genau nach unserer Polizei an", grinsend der Veterinär.
"ja, ja , was sie sich wieder zusammenreimen, den erwischen wir noch. Keine Sorge." Die
Stimme des Polizeichefs wirkt schneidender.
"Hat er schnon recht", Tischbein zu seinem Kollegen und nickt anerkennend.
"Das sagen sie auch jedesmal an den Lokalsendern wenn's mal wieder irgendwo kracht."
Tannebaum verzieht kurz die Lippen,"So wie neulich beim Einbruch im Juweliergeschäft in
der Bahnhofstrasse." Der Veterinär wirkt plötzlich hellwach,"Meinst du die, die am helllichten
Tag an der Bahnhofstrasse das Schauffenster mit einem Wagen eingeschrammt haben und die Auslage
plünderten?"
Tischbein, "Genau die."
"Liegt das Juweliergeschäft nicht gleich um die Ecke der Hauptwache?", der Vetrinär.
"Genau die", bestätigt Tannenbaum.
"Hmmm... ", Tischbein zum Polizeichef hinwendend, "wieso brauchtet ihr fast eine Stunde bis
da einer von euch aufgetaucht ist? ... Keine freien Parkplätze?"

"Der Allmächtige naht!" fährt Tannenbaum dazwischen.
Sie richten ihre Blicke kurz in die von Tannenbaum mit einem Nicken angedeutete Richtung.
"Störe ich die Herrschaften in Ihren kleinbürgerlichen Angelegenheiten?"
"Ja Möhrenfeld, sie sind zurück?", flötet der Veterinär.
"Und scheint ja wieder gesund zu sein", Tannenbaum.
"Na ja , ich bin noch in der Reha, aber die Arbeit an der Öffentlichkeit", zuckt mit den Schultern,
"Sie wissen ja."
"Sie Ärmster!", der Veterinär verzieht etwas sein Gesicht und blickt Tannenbaum von der Seite an.
Möhrenfelds Miene verfinstert sich, "Die Presse musste natürlich sofort eine grosse
Geschichte daraus machen."
"Ihre ihnen sonst wohlgesonnene Presse", ergänzt der Veterinär.
Möhrenfeld schien nach Luft zu ringen.

"Ihre ihnen sonst wohlgesonnene Presse", ergänzt der Veterinär.
Möhrenfeld schien nach Luft zu ringen.
"Was ist den passiert?", Tannenbaum scheinheilig.
Möhrenfeld mustert ihn feindselig. "Sie lesen wohl keine Zeitungen, was?"
"Wer gibt schon sein Geld für die Ansichten eines Rasiercreme - Vetreters aus", Tannebaum schnell.
Möhrenfelds Gesichtszüge werden eine Spur milder. "Ich kann das leider nicht so
humorvoll sehen, wie unser junger Freund hier." Nickt in die Runde.
"Unglücklicherweise", fährt Möhrenfeld fort,"bin ich als progressiver linker Politiker auch in
den sozialen Medien vertreten, welche ihre Generation Herr Tannenbaum offensichtlich bevorzugen."
Nickt wieder und sieht kurz Tannenbaum ins Gesicht.
"Heiliger Strohsack", entfährt es Tannenbaum," sie meinen ihren Ausrutscher auf der Treppe vor
dem Puff?"
Ein kurzer Grunzer ist zu hören und Möhrenfeld scheint nach Luft zu schnappen.

"Unerhört was sich da für Gerüchte aufgebaut hatten", schnaubt er.
"Und dieser Spott ... ", schüttelt niedergeschlagen den Kopf.
"Aber sie haben doch eine gute Presseerklärung abgegeben... ", der Veterinär wendet sich kurz
nach Tannenbaum. Dieser starrt aber vor sich hin und kneift  die Lippen zusammen.
"Was hat er denn erklärt?", Tischbein leise.
"Sei doch still", des Veterinärs Gesicht formt sich zu einer Grimasse.
"Nein, nein", Möhrenfelds Fassung scheint zurück. "Ich kann das mit reinem Gewissen vor euch
wiederholen."
"Nicht nötig, Rübenf.. äh Möhrenfeld, wir stehen voll und ganz hinter ihnen", Tischbein mit
tröstender Stimme.
"Nein, nein es liegt mir viel daran, dass ich das euch selbst erklären kann", Möhrenfeld wieder
mit fester Stimme.
"Ist wirklich nicht nötig", gluckst der Veterinär.
"Genau, kann doch jedem passieren", Tischbein eifrig nickend.
"Jaa , gibt eine hohe Dunkelziffer bezüglich auf einer Bordelltreppe auf die Schnauze fallen",
Tannenbaum ergänzend. Die Drei nicken im zu. Sie scheinen es aber zu vermeiden ihn
direkt anzusehen.
Möhrenfeld blickt auf seinen bandagierten Fuss.
"Sie glauben also auch, dass ich dieses ... Etablissement besucht habe?", seine Augen formen
sich zu schmalen Schlitzen.
Der Kiefer vom Veterinär klappt herunter, aber Möhrenfeld fällt ihm ins Wort.
"Sie glauben also wirklich , dass ich mich dazu herab gelassen habe mich in diesem
Arbeitersumpf gesuhlt zu haben", seine Stimme gleitet ins Keiffen.
"Arbeitersumpf?", der Veterinär, " das war eher ein Edelpuff, wie ich gelesen habe."
"Hmmm , bei den Preisen", Tannenbaum beipflichtend, "bewegt sich fast auf einem
Monatsgehalt eines "Niederen."
"Ach ja?", Tischbein neugierig und wendet sich Möhrenfeld zu. "Was muss man da so hinblättern?"
"Weiss ich doch nicht!", Möhrenfelds Stimme scheint sich zu überschlagen.

Der Veterinär macht nochmals Anstalten zu antworten aber Möhrenfeld ist nun in Fahrt geraten,
"Es gibt keinen Funken Moral mehr in dieser Gesellschaft. Als öffentliche Person wird
man bei jeder Gelegenheit und bei jedem Verdacht mit Dreck beworfen."
"Man sollte das unter Strafe stellen."
"Jemand der aus dem Puff stolpert als Freier zu bezeichnen?", fährt Tannenbaum dazwischen.
"Ich bin kein Freier, passen sie auf was sie sagen!" Möhrenfeld schreit jetzt.
"Ihnen wird das Lachen sonst noch vergehen, das können sie mir glauben."
"Herr Möhrenfeld", der Veterinär beschwichtigend, "es lacht doch gar keiner."
"Ah, jetzt haben sie Angst vor mir was!" Möhrenfeld aufbrausend.
Tannenbaum beugt sich zu Tischbein und murmelt, "Furchtbar ist er ."
"Was gibt es da zu tuscheln?" brüllt Möhrenfeld.
"Wollen sie das auch verbieten?", Tannenbaum.
Möhrenfeld stockt plötzlich macht in der Drehung eine abwertende Handbewegung und brummt
mehr zu sich selbst, "Wieso unterhalte ich mich überhaupt mit denen."
Dreht sich nochmals um, "Meine Frau hat der offiziellen Verlautbarung geglaubt."
"Sie Glücklicher!", ruft ihm der Veterinär leise hinterher.

"Wie lautete den diese offizielle Verlautbarung?"
Wie aus einem Traum gerissen drehen sich alle Drei auf der Stelle nach der Quelle
der Stimme um.
Tischbein grinst, "Mathilde, hat ihnen Mama nicht gesagt, dass fremde Gespräche
belauschen eine schlechte Angewohnheit ist?"
"Erstens war es laut und zweitens ist das in ihrem Land eine Art Volksport",
die Angesprochene. "Ich bin das Resultat einer erfolgreichen Integration."
"Nicht schlecht Mathilde", grinst der Veterinär, "jetzt müssen sie nur noch den
Humor streichen und sie bekommen bei der Einbürgerung meine Stimme."
"Ohne Humor?" Mathilde rollt die Unterlippe," da kann ich mich ja  gleich erschiessen."
"Sie ist wirklich  schon beinahe einheimisch", Tannenbaum andächtig.
"Jetzt aber raus mit Sprache", mit fast kindlicher Ungeduld, "was hatte dieser
zeternde Heini für eine Ausrede?"

"Nur Revolutionäre verstehen Revolutionen", brummelt Kleingeld schmatzend zwischen
zwei Bissen.
"Wir haben also zwei Revolutionäre vor uns", Tannenbaum wirft einen angewiderten Blick
auf die Buffetauslage, die einem Schlachtfeld ähnelt.
"Nur wer hungrig ist kann den Kampf um die Freiheit verstehen", ergänzt glucksend
Möhrenfeld.
"Ach sie Ärmster", Tischbein mit klagendem Ton, "dahinten liegen noch 'n paar Kekse
rum."
"Doch nicht so, ihr Proleten", faucht Möhrenfeld.
"Es gibt auch noch welche mit Schoko-Guss", der Veterinär fast triumphierend.
"Die verstehen den philosophischen Gehalt dieses Satzes einfach nicht", donnert
von Rüger dazwischen.
"Ach, philosophisch Verhungern meint er", Tischbein und mustert Kleingelds beachtliche
Wölbung."
"Verstehe ich nicht", Tannenbaum und rollt die Unterlippe.
Der Veterinär wendet sich ihm mit mitleidigem Blick zu,"Das passiert einem wenn man
den sozialistischen "Zeiger" liest."
"Oder zu viel von der Sozialistischen Rundfunk Gesellschaft", Tischbein ihm mahnenden
Ton, "du bloggersüchtiger Ignorant."
"Und ihr zieht euch diesen Mist rein?"
"Natürlich nicht", Tannenbaum, "als Naturburschen düngen wir mit organischer Scheisse."

"Na ja, auf philosophischer Scheisse wachsen nun mal keine Blüten mehr", der Veterinär
fast verlegen grinsend.
"Hufschmid der Poet", Tannenbaum so laut ,dass von Rüger, der sich in die Runde
gedrängt hat zusammenfährt.
"Wir sind Proleten, schon vergessen ?"
Tannenbaum's  Gesicht strahlt, "Ich bin ein ignoranter Blogger!"
Sein Gesicht ziert plötzlich ein breites Grinsen.
Tischbein und Hufschmid mustern in misstrauisch.
"Mein Titel ist länger als eurer", theatralisch in die Runde nickend.

"Es ist unsere Bestimmung",Kleingeld macht eine weite Handbewegung," Macht auszuüben."
"Auf uns hat er nicht gezeigt", flüstert Tannenbaum.
Der Veterinär zwinkert ihm nur kurz zu.
"In Null Komma nix könnten wir jeden vernichten."
"Ach ,was die nicht alles können", zischt Tannenbaum und wendet sich wieder Kleingeld zu.
Kleingelds Miene verfinstert sich," Ja,ja, machen sie sich nur lustig über uns. Sie
werden's noch erleben."
"Ich... !"
"Erlaube mir eine Frage, Allmächtiger!",fällt ihm der Veterinär ins Wort.
Kleingeld stutzt. "Was ..?"
"Entschuldige, ich meinte erhabener Allmächtiger."
"Überaus erhabener, vernichtender Allmächtiger.", ergänzt Tischbein und grinst den Veterinär
an.
"Macht euch nur lustig mich, das kann ich schnell ändern!",prustet Kleingeld .
Einen kurzen Moment betrachten die Beiden sichtlich amüsiert die anschwellenden
Adern auf Kleingelds Schläfen.
"Heisst das ich darf jetzt keine Frage stellen, oh Erhabener?", hackt der Veterinär nach.
"Ha,ha , witzig", geifert Kleingeld.
"Du sollst ihn doch mit oh erhabener, vernichtender Allmächtiger ansprechen", Tischbein
ihm beschwichtigendem Ton.
"Entschuldige , der Autor ist etwas abgelenkt", der Veterinär.
"Das ist mal eine gute Ausrede, mein Alter", gluckst Tischbein.
"Ehrlich war hey, der sieht sich nebenbei die Blues Brothers an", der Veterinär aufrichtig
aufgebracht.
"Der sollte das aber schon ein wenig ernst nehmen mit dem Schreiben", Tannenbaum vorwurfsvoll.
"Wer sind die Blues Brothers?" Tannenbaum und der Veterinär sehen Tischbein an und wenden sich
Angesicht zu Angesicht.
"Das ist sein Jahrgang." Die Stimme des Veterinär klingt etwas resigniert.
"Ach die Typen mit den schwarzen Anzügen!" Tischbein triumphierend.
"Ja ,die", der Veterinär müde.
"Habe ich auch mal gesehen. "Tischbein eifrig. "Glaube ich."
"So?" Tannenbaum
"Ja irgendwie geil. Wie die ihrer Bestimmung folgen unter Missachtung jeglicher
Ordnung und Gefahren", schnauft Tischbein.
Der Veterinär bewegt seine Lippen.
"Ein Mords Chaos richten die an." Tischbein schüttelt leicht den Kopf.
"Ja, ja so etwas gefällt ihnen was?" keift Kleingeld dazwischen.
"Mir auch", Tischbein laut.
"Aha", Kleingeld zeigt auf Tischbein und wendet sich von Rüger und Möhrenfeld zu.
"Ja",Tischbein laut," Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung ,Freiheitsliebend."
Sieht zu Kleingeld hinüber und grinst," eine treffende Umschreibung für Demokratie finde
ich."
"Wir wollten doch den Dingsda erhabenen Ohnmächtigen oder weiss ich was .." der Veterinär stockt.
"Lass mal gut sein .Alter", Tischbein, "ist schon spät."
"Genau , er kann uns ja mal morgen noch vernichten", Tannenbaum klopft ihm auf die Schulter.
"Wie seit ihr darauf gekommen, dass unser seltsamer Nachbar ein Linker ist?", Paul dreht sich
mit einem genüsslichen Grunzen in ihre Richtung.
Sie antwortet nicht. Emma lackiert sich abwesend die Fussnägel. Ein Badetuch auf der Couch, soll wohl vor eventuellen Spritzern schützen.
Paul betrachtet sie amüsiert und schweigt. Ihre Zehen scheinen sich unter den sanft aufgesetzten Berührungen des Pinsels zu räckeln. Seine Mundwinkel ziehen sich leicht nach oben. Sein Blick kreuzt ihren Fussrücken, steuert langsam ihr Schienbein hoch. Eine erste heisse Welle durchflutet seine Lenden.
"Das war ja schwer...!", Emmas Stimme erscheint Paul so überraschend wie ein Sommergewitter.
Er schreckt hoch. Sie hat ja doch zugehört.
"Wie meinst du ..?" stammelt Paul.
Emmas Blick hat etwas spöttisches. Paul ist verunsichert. Hat  sie seine ansteigende Errregung bemerkt oder macht sie sich über seine Frage lustig?
"Er hat uns erklärt wie man die Waschmaschine bedient." Ihre Stimme klingt müde.
Paul fühlt sich wie nach einer kalten Dusche.
"Hmm ..", verunsichert schielt Paul auf ihre Zehen. "Ich ääähem... "
Emma's helles Lachen stoppt seine Suche nach einer passenden Antwort.
"Mein armer Paul..", seufzend .
"Ihr Europäer seit doch soooo amüsant wenn ihr euch überlegen fühlt",ein kurzer Lacher.
Paul beschliesst zu schweigen.
Sie blickt ihm in die Augen. Er kann nichts bösartiges entdecken. Er beruhigt sich. Beschliesst aber in der Zuhörerrolle zu bleiben.
Sie hält kurz inne.
"Niemand ausser euch kommt auf die Idee eine Werbung für Waschmittel auszustrahlen, wo ein Kerl in Arbeitskleidung der Frau erklärt wie sie richtig zu waschen hat." Paul ist verwirrt.
Das Thema bietet ihm keinerlei Raum für Argumente.
"Und was hat das jetzt mit unserem Quartiers - Staatsschutz zu tun?" Verwundert bemerkt bei sich einen Anflug der Verzweiflung.
Emma unterbricht ihre Fussnagelpflege, „Er hat uns einen Riesenvortrag über die Nachhaltigkeit der Waschprozedere vorgetragen und uns so eine Art Biowaschmittel empfohlen und so weiter."
Paul wird wieder etwas lebhafter. "Und?"
Emma stutzt, "Was und..?"
"Habt ihr das Biozeugs gekauft?", blickt sich kurz um.
"Das empfohlene Biozeugs wird nur im Laden eines seiner Bekannten oder Verwandten verkauft."
"Und wäscht die Wäsche biologisch sauber, hoffe ich." Emmas Blick irritiert Paul. Seine Zwischenbemerkung sollte keinesfalls kränkend wirken.
Sie zuckt nur kurz mit den Schultern.
"Schweineteuer, so jedenfalls hat mir Giulia erzählt."
"So,so Schweineteuer und biologisch."
"Mmmh..",sie nimmt wieder Fahrt auf,"aus Galle von glücklichen Hühnern und Pisse von freilebenden
Schweinen."
Mit etwas Häme betrachtet sie Pauls leicht angewiderten Gesichtsausdruck.
"Nichts verunsichert euch so sehr wie Humor." Er mag diesen sanften Ausdruck in ihrem Gesicht wenn sie lächelt. "Spotte weiter meine wunderschöne Exotin." Er rutscht etwas näher zu ihr.

"Sie müssen keine Angst haben vor uns?", Kleingeld wippt etwas auf den Fusssohlen.
"Wir haben schon wieder Angst?", raunt Tischbein seiner Umgebung zu.
"Mir schlottern die Knie wenn ich die Beiden nur schon sehe!", murmelt der Veterinär und grinst
Möhrenfeld und Kleingeld an. Die Beiden folgen seinen hämischen Blick der an ihnen hinuntergleitet.
"Ja , witzeln sie nur", Möhrenfeld richtet sich aus und nickt mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Wir witzeln doch nicht über euch Allmächtigen", der Veterinär beschwichtigend.
"Den Eindruck habe ich aber nicht", zischt Kleingeld sichtlich verärgert,"ihr habt wohl keine
Ahnung mit wem ihr es zu tun habt."
"So?" Tannenbaum etwas lauter, "Mit wem haben wir es denn zu tun?"
"Erhabener!", fährt der Veterinär dazwischen. Tannenbaums Kiefer klappt herunter.
"Du hast Erhabener, vergessen", der Veterinär fällt im nochmals ins Wort.
"Tschuldige, oh erhabener Allmächtiger!" Tannenbaum ziemlich laut.
"Das ist Gotteslästerung!" Die Fistelstimme durschneidet den Saal wie das Schwert des Erzengels.
Die hastigen Schritte künden das nahen des Priesters an.
"Blasphemie und Gotteslästerung!", der Priester keuchend.
"Was ist denn mit dem los?" Tischbein sich an seine umstehende Gruppe wendend.
"Der Titel Allmächtiger steht nur einem zu", prustet dieser. Die Angesprochenen weichen etwas zurück.
Der Veterinär kontrolliert kurz seine Kleidung und stellt erleichtert fest, dass er keine Essensreste oder Speichel abbekommen hat.

"Nur er darf als Allmächtiger angesprochen werden!", die Drei folgen dem sich hebenden Finger.
In ihrem Blickwinkel bleibt er exakt unter dem Bild der Justizministerin stehen.
Der Veterinär grinst," Sie ist ein Kerl?"
Der Priester stutzt verwirrt. Mit geöffnetem Mund starrt er in das schallende Gelächter.
"Was..?", würgt er leise hervor. "Wovon sprecht ihr?" Jetzt gefasster aber immer noch nach einer Erklärung suchend.
"Na sie da!", Tannenbaum forsch und nickt in die Richtung des Gemäldes.
Kanzel‘s Kopf dreht sich mit einem Ruck Richtung rechter Schulter. Er starrt das Bild für eine gefühlte Ewigkeit an.
Eine unheimliche Stille breitet sich aus bevor er sich wieder den mutmasslichen Gotteslästerer zuwendet.
"Sie ist doch nicht Gott!", entfährt es ihm fast beiläufig.
"Seien sie bloss vorsichtig was sie da sagen", der Veterinär amüsiert und mit Blick zu Kleingeld, "das könnte einer mitschreiben."

"Also doch ein Polizeistaat!", Tannenbein mit fast singender Stimme.
"Stimmt doch gar nicht", bellt der Polizeichef zurück, "das ist nur eine präventive Überwachung."
"Präventiv? So, so !" grunzt der Veterinär.
"Sie und unsere sozialistische Justizministerin halten also jeden dritten Bürger für einen
zukünftigen Verbrecher?"
"Was heisst hier Bürger?" ,knurrt Kleingeld dazwischen.
"Unser bereits angejahrter Herr Doktor pflegt eine etwas antiquierte Ausdrucksweise.", Möhrenfeld kichernd.
Tischbein stösst den Veterinär an, "Erwischt alter Knabe, Hochverrat!" Der Veterinär dreht seinen Kopf zu ihm.
Er rätselt noch wie er Tischbeins höhnischen Ausdruck deuten soll.
"Dreifacher Hochverrat!" brüllt dieser fast. Der Veterinär wirkt amüsiert.
"Über dreissig, Lebenslänglich!" Stösst die Luft kurz durch die Nase.
"Kein Genosse ! Lager für unbestimmte Zeit." Ein kurzer Lacher.
" Und das Schlimmste von allem.... ein Demokrat." Tischbein schüttelt theatralisch den Kopf.
"Erschiessungskommando!" Tischbein klopft dem Veterinär auf die Schulter.
"Sehr witzig..." Möhrenfeld.

"Halten sie die Demokratie für antiquiert?", der Veterinär hebt eine Braue und starrt Möhrenfeld an.
"Auf diesem primitiven Niveau unterhalte ich mich nicht!", zischt dieser zurück.
"Wieso ? Er hat sogar ein Glas von diesem Fusel aus der Toskana von ihrem Cousin in seiner Hand", prescht Tischbein dazwischen.
"Wahrscheinlich seit ihr gar nicht in der Lage einen guten preisgekrönten Wein zu erkennen.. ", Kleingeld stoppt und
nickt nach Anerkennung suchend in die Runde.
"Er hat "ihr Proleten" vergessen", Tischbein zum Veterinär.
"Hmm  .."Niederer" gefiele mir auch", brummt der Angesprochene." Ich will ja kein Aussenseiter sein." Grinst.
"Diese Pfütze ist preisgekrönt?", Tannenbein betrachtet misstrauisch sein Glas.
" Jahaa .., vom Sozialistischen Anzeiger", Tannenbein nickend.
"Verwandtschaft ist schon etwas wunderbares", der Veterinär reibt sich ein Auge.
"Was soll denn das schon wieder heissen", Kleingelds Stimme überschlägt sich. "Ihr Proleten!", ergänzt Tannenbaum.
Kleingeld starrt ihn kurz an,"Das war eine unabhängige Expertengruppe"
"Tippe auf die anonymen Alkoholiker", der Veterinär zu Tischbein und Tannenbaum.
"Anonyme Alkoholiker .. !", äfft Kleingeld.
"Na, ja man muss schon verzweifelt um so ein Gesöff runterzuspülen.", der Veterinär grinst.
"Diskutiere doch nicht mit diesem Pack herum , Alfons", Möhrenfeld starrt die Drei hasserfüllt an.
"Du er hat ja gar nicht "Niedere" gesagt", Tannenbaum.
"Wir werden geadelt", der Veterinär.
"Lästert ruhig weiter“, rafft sich Möhrenfeld auf, „sogar die EU unterstützt ihn mit einer Förderung für besondere Verdienste
im biologischen Anbau."
"Das habe ich auch gehört", der Veterinär," er kriegt jedes Jahr 150 000."
Tannenbaum pfefft kurz, "Ein schöner Batzen Geld für so ein kleines Weingut."
"Ein Gewerkschafter hat ein Weingut in der Toskana?", Tischbein sichtlich verwundert," Gewerkschaftsfunktionär muss ein
einträglicher Job sein."
"200 000 aufwärts! „nickend der Veterinär.
"Er ist EU Befürworter“, raunzt Tannenbaum.
"Woher weiss du das?", der Veterinär.
"Habe ich geraten", Tannenbaun strahlt wie ein Honigkuchenpferd.
"Er wird auch deshalb gefördert, weil er Flüchtlinge beschäftigt. "Er tut da etwas Gutes!" Möhrenfeld
"Stimmt er ist auch Stiftungsrat der Offenen Hand", ruft Tischbein dazwischen, „hätte ich jetzt fast vergessen."
"Na seht ihr Lästermäuler", Möhrenfeld triumphierend," wir wirken im Stillen für grosse Dinge."
"Aber sicher nicht umsonst", Tannenbaum hämisch.
"Was meinen sie damit?", Möhrenfeld (immer noch) gereizt.
"Als Stiftungsrat kriegt er ja auch ein Jahresgehalt von Dreihunderttausend", Tannenbaum (auch immer noch hämisch)
Möhrenfelds Lippen beginnen zu beben, aber Tischbein fährt dazwischen, "Dreihundert.. ?", seinen Lippen entfährt ein
pfeifender Laut, "Wusste gar nicht ,dass Helfen so einträglich sein kann."

"Und ich sage euch die USA dieses dunkle Imperium ist zum Untergang verdammt!" Schweigen.
Der Veterinär hebt eine Braue und blickt in Richtung der halboffenen Türe .
"Salafisten ?", murmelnd betrachtet zuerst das Chaos auf dem Buffet und wendet sich dann augenzwinkernd zu Tischbein.
"Mmmmh ", brummt dieser kopfschüttelnd, „unsere Vertreter der Presse halten ihr Briefing hier ab."
"Ach das ist nur ein Briefing." Der Veterinär mehr zu sich selbst und wendet sich wieder dem Buffet zu.
Nachdem er offenbar nichts Unberührtes in dem Durcheinander ausmachen konnte steuert er Richtung Kaffeemaschine.
"Dieser Präsident ist die Ausgeburt des Satans!" Lautes Gejohle folgt.
Sie blicken beide grinsend zum Türspalt.
"Schon wieder ?", Tischbein.
"Und da wundern die sich noch, dass sie gegen einen nackten Hintern im Facebook den Kürzeren ziehen."
Die Türe wird aufgerissen. Kleingelds Kopf erscheint in der Spalte.
"Was ? Wo? Nackter Hintern?", krächzt er.
Der Veterinär und Tischbein tauschen kurz Blicke.
Tischbein lehnt sich zum Veterinär, " Sein Gehör scheint wenigstens zu funktionieren."
"Oder sie haben selbst hier am Frühstückstisch Mikrofone eingebaut", der Veterinär wiegt die Tasse in der Hand.

"Wenn sie das nicht wissen tun sie mir leid", von Rügers mildes Lächeln
und sein Nicken sollte wohl seine Verachtung unterstreichen.
Tannenbaum zuckt nur Achseln.
"Sie schweigen?“, von Rügers Stimme klingt höhnisch. "Ich hoffe sie sind nicht
das beispielhafte Ergebnis unserer hochzivilisierten, pädagogischen Künste, um
die uns die Welt beneidet!" Von Rüger holt Luft.
"Wovon spricht er?" Tannenbaum zum Veterinär hinwendend.
Dieser zupft gerade eine Scheibe Salami zwischen zwei Brotscheiben zurecht und
blickt erstaunt wirkend auf.
"Er hält dich  für'n Depp", grunzt er nur kauend mit halb geschlossenen Lippen.
"Tut er?", Tannenbaum emotionslos. Der Veterinär nickt eifrig und kauend.
"Weltberühmt? Wie denn das?", fährt Tischbaum dazwischen.
"Unsere Presse hat kürzlich eine eigene Studie darüber veröffentlicht!", von
Rügers Stimme schwingt ins Keifen. Er starrt in die schweigenden Mienen der
Drei und als diese keine Anstalten zu einer Reaktion zeigen setzt er nach: „Namhafte
Wissenschaftler und eine Expertengruppe hat daran teilgenommen.
"Da schau her?", Tannenbaum mit fröhlicher Stimme, „so namhaft das die keiner kennt?"
"Hmmhmm !", der Veterinär grinst ihm zu.
Von Rügers Kiefer klappt herunter. Er scheint Luft holen und hebt seinen rechten Arm.
"Gab's da auch Lachsbällchen?", kommt ihm Tannenbaum zuvor.
"Au ja, und zum Nachtisch Plätzchen mit Schokoguss wie letztes mal.", der Veterinär
unterdessen nicht mehr kauend und fast jubelnd.

"Mein Gott, einfach hoffnungslos!" seufzt Rüger.
"Wer hat hier Gott angerufen.", die Bassstimme von Kanzel. Tischbein glaubt sogar ein
Echo zu hören und wendet sich sichtlich amüsiert an den herbeieilenden Priester.
"Braucht man dafür eine Funklizenz von ihnen?" Der Priester stoppt auf Schulterhöhe von
von Rüger und mustert Tannenbaum feindselig.
"Schuldig!", posaunt dieser.
"Vor Gott?", erwidert Kanzel lauernd.
"Nein, ich glaube nur vor ihnen", Tannenbaum kurz und scheint mit spöttischen Grinsen
dessen Gedanken zu erraten.
"Tannenbaum, wenn sie schuldig vor mir sind"; macht eine kurze Pause und nickt in die
Runde," so sind schuldig vor Gott."
"Und wie das?", Tannenbaum versucht möglichst gelangweilt zu erscheinen.
"Gott ist mein bester und einziger Freund!", schnaubt Kanzel ziemlich verärgert, "und wenn
ich ihm sage, dass ihr schuldig seid so könnt ihr sicher sein, dass er auf mich hört."
"Amen!" , der Veterinär und blinzelt Tannenbaum zu.
Tischbein, "Wie hat Gott ihnen die Freundschaft angeboten?"
Kanzel schluckt. "Wie meinen sie das?" Seine Stimme gleicht einem Röcheln.
Tischbein sichtlich erfreut über des Priesters vermeintliche Verunsicherung, "Na ja, ich
meine, hat er sie besucht und zu ihnen gesagt "Kanzel alter Sack, du bist mein bester Kumpel",
oder so was?"
"Einfach unglaublich...", schreit dieser.
Paul durch den Lärm aufgeschreckt eilt herbei. "Was ist los?", mit ruhiger Stimme.
"Hmm , eigentlich habe ich mit von Rüger über sinnvolle Freizeitgestaltung unterhalten",
Tannenbaum .
"Ja und dann hat von Rüger den lieben Gott gerufen", der Veterinär eifrig.
Paul stammelt hilflos vor sich hin.
"Aber stattdessen kam Kanzel", ergänzt Tannenbaum "und will uns in der Hölle schmoren lassen."
"Für euch immer noch Herr von Rüger und Herr Kanzel", bellt von Rüger.
Paul sichtlich verunsichert, "verstehe ich nicht ganz."
"Wir auch nicht", der Veterinär milde, " aber sehr amüsant  so ein Gespräch
auf hohem intellektuelle Niveau."
Paul runzelt die Stirn, "Meinetwegen, aber in Zukunft auf Zimmerlautstärke wenn ich Bitten
darf."
"Ich glaube er meint euch Beide", Tannenbaum nickt in von Rügers Richtung.
"Wir haben nicht geschrien!", von Rügers Stimme überschlägt sich.

Tannenbaums Unterarm beschreibt einen Winkel:"Die Eiche fiel exakt in die vorgeschriebene Richtung und .... " "Mörder!", gellt es durch den Raum.
Unverkennbar Kanzel‘s Stimme. Die drei drehen sich in seine Richtung. Von Rüger
hat sich neben Kanzel aufgebaut. "Der eindeutig ein Rad ab!", raunt Tannenbaum.
"Er ist unser neuer Baum - Ethiker." ,flüstert der Veterinär.
"Baum-Ethiker?", Tischbein ungläubig. "Was zum Geier macht ein Baum-Ethiker?"
Zieht kurz etwas Luft ein," Ich meinte er ist doch evangelischer Pfarrer?"
" Ja schon...", die Antwort des Veterinärs mit würgender Stimme. Als der letzte
Bissen runtergeschluckt ist, "Das Geschäft mit Jesus läuft nicht mehr so gut
und darum müssen sich unsere Spezies mit anderweitigen Nebenbeschäftigungen
über die Runden bringen."
"Hmmm , daher Baum - Ethiker! Tischbein scheint nachzudenken. "Und was macht so
ein Baum - Ethiker den ganzen Tag? Kriegt er ein Monatsgehalt oder Stundenlohn?
Nur die evangelischen Eichen oder die katholischen Tannen auch?"
"Blasphemie!", Kanzel‘s  Ausruf glich einem verzweifelten Schrei.
Tischbein runzelt die Stirn, "Was hat er?"
Der Veterinär öffnet die Lippen. " Er ist ein Linker!", zischt Tannenbaum
dazwischen. Die Lippen des Veterinärs verziehen sich.
"Ach so, er fühlt sich missverstanden." Tischbein im mitleidigen Ton.
"Humbug, einfach nur proletarischer Humbug!"Keift von Rüger dazwischen.
"Der Staat hat diesen Posten geschaffen um den kultivierten Umgang mit unserer
Umwelt zu überwachen ..ich meine zu begleiten", der Ton wird belehrend.
"Im Kulturministerium ?", der Tannenbaum verwundert.
"Natürlich, wo denn sonst", von Rüger starrt in voller Verachtung an.
"Na klar, wo denn sonst", Tannenbaum nickt dem Veterinär zu.
"Bist aber auch einen Dusel.", Tischbein zum Veterinär," wo soll man den
sonst mit den Wald hin."
Der Veterinär grinst kurz und brummt, "Darum sieht man da nicht mehr durch."
"Na jetzt hast du' s  kapiert Alter", Tischbein klopft ihm auf die Schulter.
Kanzel verärgert holt tief Luft, "Ich ähh .. ".
"Und was macht der Baum - Ethiker so den ganzen Tag?“, Tischbeins laute Stimme
blockt den Versuch Kanzel‘s die Diskussion an sich zu reissen ab.
"Er spricht mit den Bäumen", des Veterinär triumphierend.
"Der quatscht mit Bäumen?", aus Tischbeins Augen leuchtet Häme.
"Ja tut er", Tannenbaum eifrig nickend.
"Wusste gar nicht, dass die deutsch sprechen?" Tischbein fröhlich.
Kanzel macht eine verzweifelte Geste aber Tischbein liess in nicht zu Worte
kommen, "Die Bäume auf der ganzen Welt sprechen deutsch?" "Ich meine die Palmen
in der Karibik und so auch ?"
"Weiss ich jetzt nicht", Tannenbaum brustend, "aber ich habe mal ein Hula -Hulagirl
das darunter lag angequatscht." " Das zählt nicht als wissenschaftlicher Feldversuch", fährt der Veterinär dazwischen.
"Sie sprach ganz gut Englisch", Tannenbaum.
"Nicht vom Thema abweichen..", Tischbein laut, "ich will jetzt wissen was dieser äh... Dings da macht!"
"Also gut!" der Veterinär beschwichtigend," Übrigens der Dings da heisst Baum Ethiker." Tischbein blickt ihn gleichmütig an.
"Das ist ganz einfach“, der Veterinär," der Hei.. Baum - Ethiker geht in den Wald
und fragt die Bäume wie es ihnen geht! Klar ?"
"Hmm ", brummt Tischbein, " irgendwie sprengt das meine Vorstellungskraft.
Der Veterinär seufzt müde, " Also gut ich zeig's dir, du Banause."
Tritt nahe an Tischbein heran und flüstert, " Du meine Eiche, du grosse schöne
Eiche! Du siehst heute Scheisse aus."
"Wie philosophisch ", haucht Tischbein, "Und dann?"
"Na dann antwortet ihm die Eiche natürlich", der Veterinär barsch.
"Und was sagt sie zu ihm", Tischbein aufgeregt.
"Du stehst auf meiner Wurzel, du Rindvieh !"

"Keine Lachsbällchen mehr?", Tannenbaum singend.
"Was ist passiert?", Tischbein im Gehen und sich die Hände am Hinterteil
der Hose trocknend.
Tannenbein winkt in Kleingelds Richtung, "Seine Freunde und Mitarier .. ahem
Genossen haben nichts vom biologischen Teil des kalten Buffets übriggelassen."
"Barbarisch !",Tischbein angewidert, "Wo bleibt da die Solidarität mit den Hungernden."
"Hier gibt's noch etwas Salami", ruft der Veterinär vom Tisch hinüber.
"Die haben nichts davon angefasst.", beteuernd in Kleingelds sichtlich angewidertes
Gesicht.
"Ich fasse so etwas nicht an", Kleingeld sichtlich genervt, "das wisst ihr doch
unterdessen ganz genau."
"Ach hast du das gewusst?" , Tischbein zum Veterinär hinwendend.
Dieser betrachtet interessiert eine Salamischeibe und zuckt mit Schultern.
Tischbein zieht kurz eine Augenbraue hoch während er Tannenbaum ansieht,
"Glauben sie das Zeug ist vergiftet?"
"Nicht klassifiziert!", bellt Kleingeld.
"Nicht klassifiziert also..", echot Tischbein.
"Genau, nicht klassifiziert und damit weiss der Geier wo das Zeug herstammt und
was da alles drin ist, ha !" Kleingeld. "Es ist einfach eine Zumutung was heut zu
Tage einem alles zugemutet wird."
"Von Unverantwortlichkeit und Profitgier gesteuert wird die Bevölkerung langsam
zu Tode vergiftet. Diesem kapitalistischen Treiben muss ein Einhalt geboten werden."
Kleingeld ringt nach Luft.
"Er sollte sich wieder mal bewegen anstatt sich diesem BIO Stoff zu Zufuttern." Tannenbaum.
"Ihr habt kein Wort von dem was ich gerade gesagt habe verstanden", keifft Kleingeld.
"Da ist sie ja!", der Veterinär triumphierend.
Als hätte er ein Wanderpokal gewonnen schwenkt er ein beachtliches Bündel Papiere in
einer Hand.
"Schreibst ein Buch?", Tannenbaum spöttisch.
"Quatsch das ist die Deklaration für die Salami dahinten", der Veterinär grinsend.
"Sie können ruhig davon kosten", hält ihm mit der anderen Hand eine Salamischeibe
hin, "ich habe sogar schon zur Probe daran geknappert."
Kleingeld starrt sichtlich angewidert auf die angebissene Scheibe.

"Mensch, ist das ein Brummer", Tannenbaum nachdenklich,"da hat sich aber jemand
ziemlich viel Mühe gemacht zu erklären, dass Schweinefleisch vom Schwein stammt."
"Ja lacht nur..", Kleingeld unwillig.
"Hier auf Seite 193 ..", der Veterinär schluckt hastig einen Bissen runter.
"Nach 193 Seiten steht fest das Schweinefleisch vom Schwein abstammt?" Tischbein
sichtlich amüsiert.
Der Veterinär grunzt kurz, "Da ist festgelegt, du Sohn der Ungewissheit, dass ein
reines BIO - Schwein mindestens 4 Stunden täglich auf einer vorher einwandfrei
als biologische identifizierte Wiese Auslauf hat."
"Na sieht ihr?" Kleingeld nickt triumphierend in die Runde.
"Bio Schweine haben Uhren?" im Chor.
Kleingeld ächzt unwirsch.
Der Veterinär schneidet ihm das Wort ab, "Seht mal hier auf Seite 221"

Tischbein, Tannenbaum und der Veterinär beugen sich über den Stapel.
"Da ist exakt vorgeschrieben wieviel, wie oft und wie lange die BIO Schweine
sexuelle Kontakte haben dürfen und von vorher von "Experten" ausgesuchten Sexualpartnern."
"Ist , ja irre",Tischbein und sich Kleingeld zuwendend, "ich dachte das macht
ihr Medienheinis ,Linken und Polizisten nur bei euren "Meinst-du-Trudis" ?".
Kleingeld blickt sich verärgert um.
"Unsere Marxisten die Schweine - Vaginatoren, ich lach mir einen Ast!"
"Das sind alles Gottes Geschöpfe und verdienen unseren Respekt", erschallt
Kanzels Stimme im Raum.
"Wenn meinen eurer Gnaden?", der Veterinär.
"Na, die Schweine natürlich, du Studierter"; fällt ihm Tischbein ins Wort.

"Warum so gestresst, Möhrenfeld ?", Tannenbaum betont spöttisch.
Möhrenfeld faltet die Hände vor dem Mund und lehnt sich vor. Sein Gesichtsausdruck bemüht er möglichst nachsichtig erscheinen zu lassen, "Herr Tannenbaum, meine umfangreichen Tätigkeiten
verschlingen den grössten Teil meiner knapp bemessenen Tageszeit und ... "
"Wie?" "Hat ihre Rolex keine 24 Stunden?", Tischbein grinsend.
"Sollten sie mal checken lassen",der Veterinär, "ich habe da einen Vetter der ...."
"Verschont mich bloss mit eurem Geläster", bellt Möhrenfeld dazwischen.
"Ihr habt ja keine Ahnung was für eine schwere Last die öffentliche Verantwortung mit sich bringt."
"Nein", Tischbein wieder," erklären sie mal, sie Ärmster."
"Vielleicht sollte er sich das nicht in Münzen bezahlen lassen", brummt Tannenbaum.
"Was sie sich da alles wieder zusammenreimen", Möhrenfeld diesmal unbeirrt.

"Warum so gestresst, Möhrenfeld ?", Tannenbaum betont spöttisch.

Möhrenfeld faltet die Hände vor dem Mund und lehnt sich vor. Sein Gesichtsausdruck bemüht er möglichst nachsichtig erscheinen zu lassen, "Herr Tannenbaum, meine umfangreichen Tätigkeitenverschlingen den grössten Teil meiner knapp bemessenen Tageszeit und ... ""Wie?" "Hat ihre Rolex keine 24 Stunden?", Tischbein grinsend."Sollten sie mal checken lassen",der Veterinär, "ich habe da einen Vetter der ....""Verschont mich bloss mit eurem Geläster", bellt Möhrenfeld dazwischen."Ihr habt ja keine Ahnung was für eine schwere Last die öffentliche Verantwortung mit sich bringt.""Nein", Tischbein wieder," erklären sie mal, sie Ärmster." "Vielleicht sollte er sich das nicht in Münzen bezahlen lassen", brummt Tannenbaum."Was sie sich da alles wieder zusammenreimen", Möhrenfeld diesmal unbeirrt.

Tischbein glaubt in Möhrenfelds Blicken so etwas wie Triumph aufblitzen zu erkennen.
"Ihr habt doch von unseren harten Arbeit null Ahnung", Möhrenfelds Stimme wird lauter.
"Ihr könnt nach acht Stunden ruhig nach Hause, während wir manchmal bis Mitternacht und
darüber mit Problemen beschäftigt sind." Möhrenfeld bricht kurz ab,"Das alles wollt ihr ja nicht sehen."
"Was für Probleme haben sie denn, die sie die halbe Nacht beschäftigen, sie Ärmster", Tannenbaum.
"Ich meine", Tannenbaum im beschwichtigenden Ton, " wir scheinen davon ja keine Ahnung zu haben."
"Vielleicht ist das ja auch genau der Punkt" ,Möhrenfeld ,die Hände vor dem Gesicht gefaltet und mit dem Kopf leicht nickend.
"Ach dann erklären sie uns mal, mein grosser Ärmster", Tannenbaum.
"Ja , allergrösster Allerärmster, erklären sie sich", mampfend der Veterinär.
Möhrenfeld blickt verunsichert in die Runde.
"Na , was machen sie denn nach unserer Inquisitoren Tagung?", Tischbein.
"Na , was machen sie denn nach unserer Inquisitoren Tagung?", Tischbein.
Möhrenfeld scheint plötzlich etwas zu wachsen.
"Wie ihr vielleicht wisst", macht eine Pause, "bin ich auch in vielen Stiftungen und ausserparlamentarischen Kommissionen tätig, oder besser engagiert."
Der Veterinär blickt kurz Tischbein von der Seite an und zuckt mit den Schultern.
"Nun in der Funktion als Vorsitzender der ethnischen Tierhaltungsaufsicht bin ich heute Nachmittag an einer Sitzung im Stadthaus."
"Ist ja höööllisch interessant", Tischbein, "worum geht es da?"
"Mietverträge für Kaninchenstall Besitzer?"
"Ja lacht nur?", knurrt Möhrenfeld," genau wie ich es mir gedacht habe."
"Doch , doch wir nehmen das sehr ernst", Tannenbaum,"worum geht es aktuell an diesem Nachmittag."
Möhrenfeld schnaubt kurz, "Es wird beraten ob ein Caviidae aus der Familie der Nagetiere aus der Obhut der bisherigen Familie entnommen wird und erneut zur Adoption freigegeben werden soll."
Möhrenfeld blickt sichtlich verdutzt in die schweigende Runde.
"Er meint ein Meerschweinchen", durchbricht die Stimme des Veterinärs die Stille.
Nur ein etwas verunsichertes Räuspern ist zu hören.

"Kurz erklärt, sie retten Meerschweinchen!", Tannenbaum.
"Sie sind also auch noch der Grossinquisitor der Haustiere?", der Veterinär sichtlich belustigt.
"Unser Herr Doktor spöttisch wie immer", keift Möhrenfeld mit höherer Stimme.
"Haustiere, von den andinen Völkern als Fleischlieferanten domestiziert", Tischbein, "daher der Name Meerschweinchen."
"Tischbein der Musterschüler", brummt Tannenbaum.
"Widerlich!", schnaubt Möhrenfeld.
"Ich weiss nicht, sie sollen gebraten vorzüglich schmecken", der Veterinär nachdenklich.
Tannenbaum atmet tief durch, "Ja sagt auch der Fischer."
"Was?"  Möhrenfelds Gesicht scheint grün zu werden.
"Ja ,der hat da mal über ein halbes Jahr gelebt", Tannenbaum.
"Einfach unerhört, so ein Schwein", Möhrenfeld.
"Ist allerdings verjährt, falls ....",Tannenbaum glucksend, "ausserdem wurde dieses Verbrechen auf einem anderen Kontinent begannen."
"Hmmm, ich bin auch nicht sicher ob sie dafür Rechtshilfe aus Peru oder Bolivien erhalten", der Veterinär sichtlich amüsiert.
"Macht nur eure blöde Witze ,ihr werdet's schon noch sehen...",Möhrenfelds Stimme etwas tiefer.
"Ja, ja schon gut Möhrenfeld", Tannenbaum. "Wie geht's ihren Magenbeschwerden?"

"Was hat der Zustand meines Magens mit diesem Thema zu tun?", giftelt Möhrenfeld.
Tannenbaum gelassen,"Um ihnen ein gewohntes Umfeld zu schaffen."
Möhrenfeld," Verstehe ich nicht..."
"Na ja , eure Pressefritzen leiten die Gespräche mit euch doch auch meistens mit Fragen über die Gesundheit ein."
"Guten Tag Möhrenfeld, was macht die Niere.usw..?", sieht Tischbein an.
"Heisst das etwa,diese Linken sind alles kranke A.... ?",Tannenbaum
"Das ist doch nur ein Beispiel , dummer Tannenbaum?", Tischbein mit mahnender Stimme.
"Manchmal fragen sie auch nach der Familie... ."
Tannenbaum grinsend,"Familie ist immer gut. Bei einigen wäre auch angebracht wie wars im Puff gestern Abend."
"Was soll das nun wieder heissen?" Möhrenfeld aufgebracht, "das ist ...!"
"Würde aber die Einschaltquoten dieser stinklangweiligen Politsendungen erhöhen."Tannenbaum.
Möhrenfeld wendet sich ab.
"Was passiert jetzt mit diesem Meerschweinchen?",fährt der Veterinär dazwischen.
"Es wird mit Sicherheit eine Enteignung eingeleitet", Möhrenfeld sichtlich erleichtert.
"Das heisst ihr klaut kleinen Mädchen die Meerschweinchen?", Tischbein.
"Nicht klauen",Möhrenfeld unwillig,"bei dem Tier wurde eindeutig Symptome der Vernachlässigung festgestellt."
"Wie den das?", der Veterinär ungeduldig, weil Möhrenfeld das Gespräch abzubrechen schien.
Möhrenfeld dreht sich zu ihm,"wie den das ,was?"
"Na ,ja wie habt ihr diese Symptome festgestellt ?",der Veterinär hastig,"hat sich das Meerschweinchen bei euch beschwert?"
"Natürlich nicht",Möhrenfeld,"ein Nachbar hat seine Beobachtungen an uns weitergeleitet."
"Und der war zufällig Experte für vernachlässigte Meerschweinchen!", Tannenbaum blickt die anderen kurz an.
"Nein ,so einfach ist das nun doch nicht", Möhrenfeld räuspert sich, "wir haben eine Expertengruppe vor Ort geschickt."
"Eine Expertengruppe?", Tannenbaum,"was für Experten?"
"Nun , eine Gruppe mit Vertreter aus verschiedenen Fachgruppen natürlich",Möhrenfelds Antwort im Schulmeister Ton." Tannenbaum öffnet den Mund aber Möhrenfeld fährt mit der Erklärung fort," diese Gruppe leitet auch das Verfahren und die beratenden Sitzungen."
"Eine gewiss interessante Beschäftigung",der Veterinär,"und diese Kommission steht da 20 Mann hoch auf dem Balkon des Spitzels oder Nachbarn herum und beobachtet unauffällig vernachlässigte Meerschweinchen."
"Ich habe den falschen Beruf gewählt",raunt Tischbein vor sich hin.
"Ach, das wird bezahlt?", Tannenbaum runzelt die Stirn.
"Dafür bist du in der falschen Partei",Tischbein mit etwas Spott.
"Ich bin in gar keiner Partei", Tannenbaum,"ich gehöre zur Mehrheit jugendlicher Bürger, die sich einen Scheiss um diesen Parteienknatsch kümmert."
"Seht ihr?", Möhrenfeld sichtlich erleichtert über den Themenwechsel,"das wäre mal ein Thema worüber es sich zu diskutieren lohnt."
Tannnbaum winkt ab, "lieber nicht, das Thema Meerschweinchen ist schon krank genug."
"Er hat nur seinen Verdacht dem lokalen Tierschutzverein gemeldet", Möhrenfeld atmet tief durch als hätte er gerade 2 schwere Einkaufstaschen abgesetzt.
"Und?", Tannenbaum ungeduldig. "Das reicht aus um die Maschinerie der Behörde in Gang zu setzen?"
"Tierärztliche, tierschützende Kommissare und Polizei aufzubieten?"
"War die Polizei ausreichend bewaffnet? Mit Maschinenpistolen und Granatwerfen ?"
"Ich meine kleine Mädchen können manchmal so gemein gefährlich werden wenn es um ihr Meerschweinchen geht."
"Sie übertreiben mal wieder Tannenbaum", Möhrenfelds Stimme wirkt etwas verunsichert,"die Polizei ist in solchen Fällen anwesend um die Lage zu beruhigen und dem Unternehmen eine amtliche Note zu verleihen."
"Hmm, da hat er recht", brummt der Veterinär, "so ein erster Kontakt mit der Staatsgewalt hat einen bleibenden Charakter."
Tannenbaum hüstelt kurz,"früher hat man kleinen Kindern mit dem bösen Nikolaus gedroht.
Das hält man heutzutage für barbarisch. In unserer zivilen Gesellschaft sind es nun die Tierschützer und die Grünen."
"Kleinen Kindern ist gut!", der Veterinär kichernd."
"Wir sind nun mal eine moderne, hochentwickelte Gesellschaft, die hoch kultiviert sein sollte und jedem Lebewesen seine Rechte gewähren  muss", Möhrenfeld lehnt sich dabei zurück und faltet die Hände vor den Lippen.
Tannenbaum stupst Tischbein grinsend an.
Möhrenfeld registriert die Geste und starrt Tannenbaum feindselig an. Sein Kiefer klappt etwas herunter ,aber Tannenbaum kommt ihm zuvor.
"Heisst das etwa sie wollen jedem Strassenköter die Bürgerrechte zusprechen?"
"Ich sagte schon, dass jedes Lebewesen die gleichen Rechte zugestanden werden müssten", schnauft Möhrenfeld, "und ich mag ihre abschätzigen Bemerkungen nicht."
Tannenbaum unbeeindruckt, "sie würden ihnen sogar die gleichen Rechte wie Pädophilen, Mördern und Wahlfälschern einräumen...?"
"Spinnst du !", bellt Tischbein,"nur über meine Leiche."
"Wie meinst du das?", Tannenbaum.
"Das bezahlen doch jetzt schon alles wir Steuerzahler", zischt Tischbein.
"Ein Schutz so wirksam wie sie bei uns die Kriminellen geniessen wäre ein reiner Spiessrutenlauf für die Normalbürger. Das wäre die Hölle oder noch schlimmer ..!"
"Er meint Sozialismus !" , grunzt der Veterinär dazwischen.
"Mach euch doch deswegen nicht in die Hose, meine Freunde",Tannenbaum im ruhigem Ton.
"Ach, und warum nicht?", keift Tischbein.
"Ihr seid doch gar keine Lebewesen, ihr seit Steuerzahler."

Tannenbaum schreitet durch die Tür und sieht sich um. Seine Miene erhellt sich als er
den Veterinär und Tischbaum in einer Ecke entdeckt.
"In dubio pro reo...!", brüllt er ihnen triumphierend entgegen und quittiert Kleingelds
verdutztes Gesicht mit einer theatralisch tiefen Verbeugung.
"Du wirst also nicht gehängt!", schnauft der Veterinär zwischen zwei Bissen den Ankömmling.
"Unschuldig wie ein Kommunikant..!", antwortet Tannenbaum und versichert sich mit spöttischem Blick ,dass die marxistischen Erhabenen in gehört haben.
Einen kurzen Moment sucht er mit einem geniesserischen Gesichtsausdruck nach ihren Reaktionen. Als er glaubt etwas wie Verärgerung oder etwas Ähnliches an ihnen zu entdecken
wendet er sich zufrieden von ihnen ab.
"Unschuldig ? .... was hast du den ausgefressen?", Tischbein überrascht.
"Nichts ausgefressen, ich wurde angezeigt." Tannenbaum nickt in die Richtung der Erhabenen.
Tannenbaum bemerkt eine Veränderung in Tischbeins Gesichtsausdruck und will sich umdrehen.
"Ja ,da haben sie aber nochmals Glück gehabt", die lauter werdende Stimme Kanzels verrät, dass er sich ihnen nähert.
"Es ist übrigens üblich, dass man freundlich grüsst wenn man ein Raum betritt", noch bevor
einer der Dreien reagieren kann.
Tannenbaum sieht wie der Veterinär Tischbein etwas zu flüstert und grinst in dessen verwundertes Gesicht. "Der ...?", hört er Tischbaums Raunen.
"Haben sie mich nicht verstanden?", Kanzel sichtlich verärgert über die Missachtung seiner Person.
"Kann man neuerdings angezeigt werden wenn man.. ",Tischbein räuspert sich, "den Bauminator
nicht grüsst."
Kanzel starrt die Drei an."Wie haben sie mich genannt?"
"Bauminator.... glaub ich", der Veterinär mustert ihn über den Rand einer Salami - Schnitte.
"Sie haben offenbar nichts dazu gelernt", Kanzel zu Tannenbaum," warten sie es nur ab ihnen wird der Spass noch vergehen." "Es gibt immer ein nächstes Mal", nickt in die Runde.
"Das bedeutet jeder von uns hat jetzt 20 Spitzel am Hals", der Veterinär und sieht Kanzel an.
"Ach, jetzt ?", Tannenbaum und betrachtet gelangweilt seine Nägel.
"Hmmmm..", brummt der Veterinär und macht mit der Hand eine schneidende Geste, "ewige Verdammnis."

"Ewig .. ?", äfft Tannenbaum.
"Inklusive deine Kinder und Kindeskinder, deine Onkels und so weiter", nickend der Veterinär.
"Und jeder der mit dir spricht", fällt Tischbein ein, "Radio Möhrenfurz hat da mal ganz deutlich darauf hingewiesen, dass das marxisitisch , veganoekologische Establishment bei Ungehorsam keinen Spass versteht."
"Schon gar nicht wenn es sich um Niedere handelt", der Veterinär betrachtet abwechselnd die Gesichter Kanzels, Kleingelds und Möhrenfelds, die sich inzwischen dazugesellt haben.
"Die wissen jetzt wo du wohnst und wo du arbeitest", Tischbein blickt Tannenbaum von der Seite an. Dieser scheint ungerührt und wirkt entspannt.
"So wissen die ..!", brummt dieser nur.
"Wird alles aufgeschrieben", Tischbein macht eine kurze Pause.
Sieht grinsend in die Richtung wo das Konterfei der Justizministerin hängt," Was meinen eure Trudys dazu?"
Kanzel folgt kurz mi steinernen Miene seinem Blick.
"Sie brauchen doch keine Angst zu haben vor uns", Kleingeld und wippt auf den Absätzen herum wie ein Gockel während des Paarungstanzes.
"Kein Spass , die wollen dich tatsächlich zu Hause aufsuchen", raunt der Veterinär.
"Ach ja?", Tannenbaum schnippisch und betrachtet die Allmächtigen.
"Ja sicher",Tischbein," die Marxisten und Oeko - Fuzzies haben das im völkischen Anzeiger angekündigt, dass sie die Nähe des niederen Volkes suchen werden - vor den Wahlen!" "Oder soll ich sagen angedroht?", betrachtet die allmächtigen Erhabenen.
"Da bin ich ja mal gespannt", Tannenbaum und betrachtet seine Fingernägel.
"Das ist nur gut gemeint", fährt Kleingeld dazwischen," sie wollen ...."
"Ist das  Betriebsdatum der Akku's in den Wanzen ist abgelaufen?", Tischbein fast fröhlich.

Tannenbaum starrt an die Decke.

"Was ist?", der Veterinär besorgt.

"Der Autor sieht sich die Eröffnungszeremonie vom Superbowl an", grinst.

"Wow, da wär ich jetzt gerne auch dabei", der Veterinär  enthuastisch.

"Hmmm..",Tannenbaum mit wehmütiger Stimme," bewegende Momente, ein freies Volk, ihre Nationalhymne und ein grossartiges Spiel... einfach bewegend."

"Dieses subversive Schwein kann was erleben", faucht Kanzel.

"Wird er schon noch sehen", Möhrenfeld versucht seine Stimme möglichst tief und ernst ertönen zu lassen.

"Ja, ja was auch immer", Tannenbaum gelangweilt, "das hört er nun schon seit dreissig Jahren."

"Und dann kreuzen pädophile Priester oder Dorfpolizisten und ihre ehemaligen und gegenwärtigen Gespielen auf", ergänzt Tischbein.

"Die Lehrer aus Nuttenhitlers Kaff oder verhaltensgestörte  Rasierschaum - Vertreter", Tannenbaum wieder.

"... und die können so schön Auah, Auah rufen in E Moll wenn sie sich was stossen", der Veterinär.

"Scheiss auf die Sozies", Tannenbaum, "gucken wir uns das Spiel an."

"Sie müssen das schon uns überlassen", donnert der Polizeichef, "schliesslich sind wir hier die Profis." Der Veterinär scheint dem abschliessenden Nicken über das Salamisandwich zu folgen.
"Was gibt's da so komisch zu glotzen", faucht dieser ihn an.
"Ist das etwa jetzt auch schon strafbar?", brummt der Veterinär zwischen zwei Bissen.
Der Polizeichef hebt etwas die Schultern, beugt sich vor ...
"Unbedingt oder bedingt und ohne Begnadigung", hört der Veterinär Tischbeins Stimme von der Seite.
"Aber meine Herren, lassen sie mich doch erklären..!"
Der Veterinär glaubt etwas Verzweiflung in seiner Stimme zu erkennen," Erklären sie sich..", und leckt sich geniesserisch etwas Mayonnaise von einem seiner Finger.
Der Polizeichef sieht im dabei zu und verzieht sein Gesicht, räuspert sich kaum hörbar, "Natürlich hört sich 30 Jahre etwas verrückt an, aber bedenken sie unsere langjährige Erfahrungen mit solchen Individuen." Er scheint sich wieder gefangen zu haben ,"Früher oder später wird einen Fehler machen", blickt kurz in die Runde, "sie werden schon sehen."
"Das heisst er hat seit sich seit dreissig Jahren keinen Fehltritt erlaubt?", in Tischbeins Frage schwingt etwas Bewunderung mit.
"Sie scheinen Sympathien für diesen Niederen zu haben", die Stimme des Polizeichefs klingt scharf.
"Eher Bewunderung", Tischbein sieht ihn an.
"Bewunderung", die Stimme des Polizeichefs schnaubend wie ein Brauereipferd.
"Ja, wirklich Bewunderung", wieder Tischbein und sieht kurz zu seinen Nachbarn.
"30 Jahre sozialistische Besatzung und nie was zu Schulden kommen lassen", pflichtet Tannenbaum seinem Kumpel bei," alle Achtung."
"Wir haben ihn nie erwischt", der Polizeichef nun wirkt er wirklich verärgert.
"Hmmm, doch, doch.."der Veterinär schluckt, "dafür , dass ihr die Niederen für total blöd haltet, eine ganz beachtliche Leistung."
"Wir haben ihn nie erwischt", der Polizeichef nun wirkt er wirklich verärgert.
"Hmmm, doch, doch.."der Veterinär schluckt, "dafür , dass ihr die Niederen für total blöd haltet, eine ganz beachtliche Leistung." "Ausserdem erwischt ihr ja auch sonst viel."
"Bla, bla,bla .. ", der Polizeichef,"das wird ihm nichts nützen." Rafft sich etwas auf und fuchtelt mit seinem Zeigerfinger herum, "Wir werden eben härtere Massnahmen ergreifen müssen." "Das werdet ihr noch sehen. Unser Polizeipsychologe hat uns seine volle Unterstützung zu gesagt", er scheint irgendwie Anerkennung zu suchen. Seine Züge verändern sich," Was gibt's da zu glotzen?"
Tannenbaum grinst den Veterinär an," Er hat vor allem dich gemeint." Der Veterinär blickt auf, "Hat er das ?" "Hmmm ,ja dich speziell", Tannenbaum nickt, "alles wird aufgeschrieben." Deutet mit einem Finger auf seine offene Handfläche.
"Und vom Polizeipsychologen "schärfstens" analysiert", Tischbein augenzwinkernd.
"Der ... ?",brummt der Angesprochene," da habe ich ja Glück gehabt."
Stimmt ins Gelächter von Tannenbaum und Tischbein ein.
"Ja, ja lacht nur", brüllt der Polizeichef," das wird euch noch vergehen."
"Warum wir haben doch gar nicht gesagt, dass unserer grösser ist als deiner", der Veterinär gekünstelt jammernd.

Der Polizeichef wiegt wie ein Fussballer von einem Fuss auf den anderen.
"Sagen sie mal?" ,Tannenbaum wendet sich dem Polizeichef zu," sie sind ja so ein erfahrener Experte in der sozialistisch gefärbten Rechtsprechung und ausserdem ein Mitglied und Instrument dieses Machtapparates?"
Das kurze Strahlen im Gesicht des Polizeichefs verschwindet genau so schnell wie es gekommen war.
Tannenbaum," Mord, Kindsmisshandlung und so weiter verjähren laut Gesetz nach ungefähr 25 Jahren?"
" Das stimmt .. das Strafrecht..", der Polizeichef.
Tannenbaum,"Und wie lange dauert bei euch Linken die Verjährungsfrist für einen grösseren Penis?"
Die kurze Stille ist etwas unangenehm für alle.
"War die Auslandsspionage etwa auch die Idee eures Psycho -Heinis ?",der räuspert Veterinär sich kurz.
"Das ist hochgeheim, meine Herren, allerstrengstens Geheim", der Polizeichef flüsternd und blickt sich um.
"Welche personelle Kriterien waren massgebend für diesen hochgeheimen Auslandseinsatz ?",Tannenbaum etwas aufgeregt.
"Welches waren die Primärziele dieser hochgeheimen Aktion unserer sonst nicht gerade von Erfolg gekrönten Polizei ?",Tischbein.
"Wer bezahlt so 'n Scheiss eigentlich?", grunzt der Veterinär.
"Und er hat meine Herren und Fusswippen nach "allerstrengstens Geheim" vergessen.",Tannenbaum hörbar enntäuscht.

"Aber meine Herren", der Chef wirkt etwas verzweifelt, „ich muss doch bitten. „Nicht so ein Durcheinander."
"Was hat er?" der Veterinär, „ich wollte ..."
"Lass mal Eberhard" ,Tannenbaum, "er spricht sonst nur mit seiner ihm wohlgesonnen Presse."
"Ach ? Tut er das ?"
"Na ja du weisst schon? Das ist alles vorher abgesprochen. Sozusagen kultiviert. Nicht so wie wir Niederen."

"Aber das waren doch nur drei Fragen?", protestiert Tischbein.
"Vielleicht verstösst das gegen die Dienstvorschrift", der Veterinär grinst.
"Eberhard reiss dich zusammen", wir haben zum ersten Mal Gelegenheit an der psychologisch genialen Planung unserer Polizei  teil zu haben", Tannenbaum.
"Stimmt doch gar nicht" ,platzt Tischbein dazwischen.
"Und wieso nicht, Herr Tischbein?", der Polizeichef spöttisch.
"Die haben in einer Sendung der Sozialistischen Rundfunk Gesellschaft ihre hochgeheimen Tricks gezeigt." Tischbein und sieht seine Kumpels an.
"Echt ,die ganz geheimen, obergeheimen auch?", Tannebaum etwas sehr gekünstelt.
"Hmm.. ", brummt Tischbein.
Sie mustern schwiegend den Polizeichef.
"War das auch  die Idee eures Polizeipsychologen ?", der Veterinär mit gerunzelter Stirn. 

"Von Polizei - Arbeit verstehen sie doch gar nichts..", fährt Chef dazwischen.
"Und wie steht's bei ihnen ?",Tannenbaum.
"Und was wollen sie damit andeuten? ", mit betont gelangweilt klingender Stimme.
"Na ja ,da wäre die sich seit Jahren tief eingependelte Aufklärungsrate",
Tischbein macht eine kurze Pause,"so wie die Einschaltquote ihrer Pressefreunde zwischen 0.9 und 10 Prozent?"
"Ich kann das langsam nicht mehr hören", der Chef seufzend.
"Na , dann würde ich es mal Arbeit versuchen", Tannenbaum mit ermunterndem Ton, "anstelle im Heiratsmarkt mitzureden, zum Beispiel."
"Ach woher haben sie schon eine realistische Perspektive, wenn ich fragen darf?", sein Blick wirkt gereizt.
"Wir sind keine Sozialisten oder Mülltüten - Adolfs", der Veterinär.
"Da bin ich ja mal gespannt!",Tischbein sichtlich amüsiert.
"Frauenförderung der Grünen und Sozialisten,wirklich interessant", grunzt der Veterinär.
Tannenbaum ungeduldig, "Müssen wir uns das etwa mit sozialistischen Idealbild eines Genossen ohne höhere Verantwortung oder mit der Mutterkuh-Zucht aus der Landwirtschaft vorstellen?"
Der Veterinär räuspert sich,"Also Mutterkuh hat etwas Humaneres als Sozialistisch."
"Ich kann mir in etwa ausmalen was bezüglich unseres Aufbaus einer neuen Gesellschaft in ihrem Proletenhirn abläuft", von Rügen spöttisch.
"Ein Seher!",Tischbein überschwänglich.
Von Rügen mustert in finster.
"Ich meine wir hatten in der Vergangenheit schon einige Kostproben eurer Dressurkünste .",Tannenbaum eifrig.
"Dressurkünste ?",feixt von Rügen angewidert.
"Entschuldigen sie die Wortwahl",Tischbein verneigt sich etwas,"wir Proleten oder Niederen ,wie ihr uns bezeichnet bevorzugen ein einfaches Vokabular."
"Er meint das Kunststück des bedingungslosen Gehorsams eurer Trudy's ", beeilt sich Tischbein die erlahmende Diskussion in Schwung zu bringen.
"Bedingungslos ?", von Rügen etwas wankend.
"Na ja, meine Frau würde mich auf der Stelle verlassen, wenn ich sie für 300 zu einem anderen Kerl in die Wohnung schicke", der Veterinär scheint ihn zu belauern.

"Das war doch nur Spass!",von Rügen schnell.
"Frauenförderung zum Spass , oder wie das verstehen?" ,Tannenbaum schnaubend.
"Wer hat denn das "gesponsort?",der Veterinär, "ich meine ein Polizistengehalt reicht dafür wohl nicht aus?"
"Radio Grüner Furz mit seinen dubiosen Geldgebern ?",Tannenbaum hebt die Augenbrauen und beobachtet von Rügens Gesicht.
"Die Sozialistische Rundfunkgesellschaft hat 'ne Menge Geld von uns und die dafür nötige Einstellung ?", Tischbein.
"Wie das mit der Einstellung?",Tannenbaum.
"Na , er meint die Zuchtkuh sucht Zuchtbulle - Sendung aus der Frauenförderung-Abteilung", erklärt der Veterinär.
"Er meint Bachelorette!", Tischbein in Tannenbaums fragendes Gesicht, "gibt's auch umgekehrt."
"Hmmm ja ,stimmt", der Veterinär nickt und seine vollen Backen spreizen sich beängstigend . Tannenbaum wirkt etwas irritiert.
"Kuckst du den nie Fernsehen ?" Tischbein fast verzweifelt.
Tannenbaum schüttelt den Kopf,"auch kein Radio ,zumindest nicht den Grünen Furz."
"Ach?", der Veterinär sieht in müde an.
"Echt ?", Tischbein mitleidig, "kein Meinst-du-Trudy? Keine Nachtischlampen -Werbung?"

"Tannenbaum, mein Alter, du verstehst heute mal philosophisch von der linken Frauenförderung gar nichts ",Tischbein schnalzt kurz mit den Lippen und schüttelt den Kopf."Und was ist daran Förderung, wenn ich Fragen darf?", Tannenbaum ironisch.
"Na ,die fördern doch die Frauen überall hin", der Vetrinär zögert," für 3 Hunderter."
"Ist da CO2 - Abgabe inklusive ?", Tannenbaum grinsend.
Tischbein blickt den Veterinär von der Seite an,"Super ,er ist wieder in der Spur."

Der Veterinär runzelt die Stirn,"Unsere Umgebung in Zentraleuropa scheint der ideale Nährboden für diese Mutation zu sein."
"Du wirst mir etwas zu wissenschaftlich, alter Freund.",raunt Tannenbaum.
Tischbein fast fröhlich,"er meint diese Spezie",nickt mit dem Kopf in von Rügen's Richtung.
"Ach dieser Spezie",brummt Tannenbaum,"da wo ich herkomme nennt man sowas Zuhälter."
"Etwas mehr Seriösität meine Herren, wenn es schon wissenschaftlich sein muss.", eifert der Veterinär,"es scheint so ,dass nach fast genau hundert Jahren nach der Geburt des Ur-Grünen wieder eine Mutation stattgefunden hat."
"Wie soll ich das verstehen!",von Rügen giftelnd.
"Na das ist doch ganz einfach,mein zukünftiger Weltenherrscher",platzt Tischbein wieder dazwischen," überleg doch mal."
"Frisst gerne und ausschliesslich Rüben, Antisemit,Führer aller Trudys und will alle Russen töten."
"Hah , sie meinen das tatsächlich wir wären wie der ..?" kläfft von Rügen.
"Jedenfalls reden wir hier nicht über durchgeknallte Kaninchen", Tannenbaum ironisch.
"Übereinstimmung zu 95 Prozent würde ich schätzen", der Veterinär und betrachtet seine Fingernägel.
"Vielleicht sollte man einen Impfstoff dagegen entwickeln", Tischbein.

"Der Chefredaktor hat mich sogar schon mal scharf formuliert angemahnt", Kleingeld wibbt zwischen Fersen und Zehen wie ein Schaukelpferd.
"Was meinst du dazu?", Tischbein dem Veterinät zuwendend, "Was kann unser Presseheini denn schon Schlimmes angestellt haben?"
"Vielleicht hat er vergessen dem grossen Vorsitzenden den obligatorischen Kuss auf den Hintern vergessen ?",grunzt dieser und blickt etwas müde auf.
"Oder die tägliche Huldigung and die Vegetarier war nicht intellektuell genug", wirft Tischbein ein.
"Was ihr da wieder zusammenfaselt", Kleingeld ärgerlich und stoppt abrupt das Wippen,"na ja was kann man auch erwarten bei eurer Herkunft."
"Niederer Herkunft wenn ich bitten darf", Tischbein.
"Und ich möchte mit "Allertiefster Herkunft angesprochen werden, bitte schön", der Veterinär.
Kleingeld stutzt und winkt unwirsch gestikulierend ab.
"Nun lass uns doch mal teilhaben an seiner interessanten, kultivierten höheren Existenz.", Tannenbaum grinst seine beiden
Freunde an,"Ist ja fast ein interkultureller Austausch im Schnellgang."
Kleingeld scheint die Fassung zurück zu gewinnen. " Ja spottet nur", seine Stimme schnaubend.
"Es ist gar nicht so einfach die komplexen Vorgänge in der Politik und auch sonst so zu erklären, dass es jeder versteht."
Er sieht immer noch verärgert wirkend in den Dreien abwechselnd ins Gesicht.
"Sie sollten vielleicht den Beruf wechseln mein geplagter, allwissender, allmächtiger Missverstandener", Tischbeins
Stimme klingt bedauernd .

"Na und warum hat dich dein Boss den so angemacht?" Tannnebaum ungeduldig.

"Vielleicht hat sein albanischer Lektor seine korrigierten Texte an seinen Boss geschickt." Der Veterinär grinst.

"Machen die das auch mit Rotstift?" ,Tischbein hebt die Augenbrauen.

"Wieviele rote Marken waren denn in einem Satz?" der Veterinär amüsiert.
"Hat dich deine Mami verhauen, als sie das gesehen hat ?", brustend der Veterinär.

"Ach , jetzt habe ich's",Tischbein triumphierend.
Alle starren in an.
Tischbein seinen Freunden zugewandt ,"Wisst ihr, die albanischen Lektoren sind etwas befremdet
über die Art der Berichterstattung über die Grünen."
"Ja ,und?", der Veterinär zuckt seine Schultern." Sind wir ja auch.".
"Na ja wisst ihr", Tischbein wendet sich wieder Kleingeld zu,"Grüner heisst auf Albanisch "radfahrendes Arschloch."

"Das habe ich gehört !", Möhrenfeld stürmt auf die Drei zu wie ein Feuerwehrmann zu einem Vollbrand.
"Wo brennts ,Allmächtiger ?", Habenbeck halb belustigt ,halb erstaunt ob der urplötzlichen ,unvermuteten Aktivität des hoffnungsvollen Nachwuchspolitkers.
"Was'n passiert Möhrenfeld? Ein Grüner  bewegt sich doch  sonst nur ,wenn es was umsonst gibt mein  Erhabener Weiser ?",Tannenbaum stubst Tischbein an und nickt in Möhrenfelds Richtung .
"Ich habe das Unwort gehört ." Möhrenfeld triumphierend .
"Verstehe kein Wort ." , Tannenbaum zu Tischbein und Habenbeck.
"Grüne hören sogar das Gras wachsen ." ,raunt Tischbein. Habenbeck grinst.
"Ihnen wird das Gespött noch vergehen, ich habe es gehört." , giftelt Möhrenfeld .
"Was ? Das Gras wachsen?" , Tischbein grinst .
"Habe gehört das kann man therapieren !", brummt Habenbeck .
"Was verstehen sie schon von Menschen , sie sind Tierarzt ", faucht ihn Möhrenfeld an.
"Na, ja ..", mischt sich Tischbein ein, "aber von Schweinen versteht er jede Menge."

Möhrenfeld starrt ihn verächtlich an ,"Ich weiss gar nicht warum ich mit euch überhaubt unterhalte ."
"Vielleicht täte das aber ganz gut sich wieder einmal mit jemandem zu unterhalten der sich nicht dauernd in einer Scheinwelt bewegt." , Tischbein .
"Das verstehen sie eben nicht," Möhrenfeld immer noch auf Draht ,"ich habe nicht das Bedürfnis ,dass meine wohlüberlegten Argumente dauernd in den Dreck gezogen werden."
"Wenn sie ihre Weisheiten nicht unter öffentliche Kritik stellen wollen ," Habenbeck grinst ihn an,"sind sie bei unserer Presse bestens aufgehoben."

"Sparen sie sich ihren Spott ", Möhrenfeld wirft sich in die Brust blickt kurz fast scheinbar hilfesuchend nach Kleingeld um ,"unsere freie Presse ist ein Eckpfeiler des Intellekt dieses Landes."
Er starrt die drei an , "sie wissen wenigstens unsere Politik zu würdigen."
"Stimmt ," Tischbein hüstelt,"absolut kritiklos."
"Hmmm , kommt hin", nuschelt Habenbeck auf seinem Salamiesandwich kauend ,"mein jüngster Sohn kann sich nicht erinnern je ein kritisches Wort über Sozialismus oder Oekos je gelesen zu haben."
Tischbein verzieht das Gesicht und fast zu sich selbst,"Zwanzig Jahre kritiklose Politik ?"
"Nicht schlecht", Tannenbaum pfeifft kurz,"das schafft sonst nur ein nordkoreanischer Diktator."

"Ihr verdreht da die Tatsachen gerade so wie es euch günstig
erscheint",braust Möhrenfeld dazwischen,"das könnte man als
Verleumdung bezeichnen."
"Das nennt man Politik", wirft Tannenbaum ein.
"Und was versteht ihr den so unter Politik?",Mohrenfeld baut sich
triumphierend vor ihnen auf,"wenn ma fragen darf?"
"Zumindest in ihrem Flügel könnte man es Beschäftigungstherapie
für soziale Versager bezeichnen.", der Veterinär beobachtet belustigt
 Möhrenfelds Gesicht.
"Ach sie sprechen mein abgebrochenes Studium an?",der Angesprochene amüsiert.
"Ja , allerwertester Möhrenfeld", der Veterinär,"genau das tue ich, wie auch
ein Personalchef es tun würde." Holt kurz Luft,"Qualfikationen ,die wir uns alle
stellen müssen."
"Im freien Markt zählen scheinbar im Gegensatz zur Politik nur greifbare Resultate",
Tischbein.
"Haben sie eine abgeschlossene Ausbildung? Wie würden sie ihre Qualifikation für diese
Stelle beschreiben?",Tannenbaum grinsend,"Glauben sie sie schaffen das noch mit 45 ?"
"Eigentlich haben wir uns etwas Jüngeres vorgestellt", die Stimme des Veterinärs wirkt
fast singend.

"Ich muss mich nicht mit solchen Massstäben messen lassen!", Möhrenfeld räuspernd.
"Sie Glücklicher", der Veterinär.
"Hören sie mal zu, sie Neunmalkluger",Möhrenfeld wirkt ärgerlich?
"Mir wurde durch Fachleute einen IQ von 140 bescheinigt", er blickt einen nach den anderen an.
"Wie praktisch,dass es Fachleute gibt", der Veterinär.
"Stimmt ich hatte einen Onkel", Tischbein,"der hatte mal zu meinem Lehrer gesagt ,dass ich
ein ganz helles Köpfchen hätte."
"War dein Onkel auch an der Uni?",Tannenbaum neugierig.
"Nee ,im Ringerclup", Tischbein grinsend.
"Es hat aber keinen Einzug im wissenschaftlichen Bereich einer Zeitung gefunden?" Tannenbaum.
"Und somit nicht mal halbamtlich",brummt Habenbeck und schielt Tischbein grinsend an.

"Aber das wundert mich schon etwas", Tannenbaum,"nach 15 bis 20 Jahren
Philosophie Studium und keinen Abschluss?"
Möhrenfeld klappt den Kiefer hinunter aber Tannenbaum fährt fort.

"Das entspricht ja fast der durchschnittlichen Beratungsdauer unseres Parlaments?", Tischbein.
Der Veterinär hüstelt kurz ein paar Salamiereste aus dem Hals," Doch,doch
das könnte ihn qualifizieren."

Definitiv es sind 2 Welten , die sich da treffen.
Und obwohl sie mit derselben Sprache geboren und aufgewachsen sind,
könnten genau so gut finnisch und chinesisch sprechende Muttersprachler
auf einander treffen.
Es muss spannend sein ,wie ein Grüner oder Roter die wohlbehütet aufgewachsen
in den wohlversorgten Vororten oder Quartieren  welche mit unsichtbaren Schranken
gesichert das Proletariat auf nötige Distanz halten. Diese Schranken wurden, wenn auch unsichtbar, durch Geld oder oder vom Vermieter recherchierte Herkunft errichtet und streng überwacht.
Ein Vordringen in diese Kreise ist praktisch nur durch Geburt oder Heirat
möglich.
Aber davon vielleicht später .
Diese weiss kultivierte Elite ,die gelernt hat mit Meerschweinchen respektvoll
zu Kommunizieren ( es gibt dafür eine exakte Anweisung von der Tierschutzbehörde)
trifft unvermutet auf einen Farmer in den Anden, der sich die eben beschriebenen Tiere  als Nahrungszusatz in seinem Haushalt hält.

Hier noch die Blüte einer Hochkultur für Neugierige:

https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierschutz/heim-und-wildtierhaltung/meerschweinchen.htm

Warnung für unsere Mitbewohner :
Das ist nicht zu unterschätzen . Eine anonyme Strafanzeige eines böswilligen Nachbarn oder was auch immer , könnte Massnahmen der Strafverfolgungsbehörde nach sich ziehen und im Gegensatz zu Gewalt gegen Kinder und Frauen hart bestraft werden

Nun Möhrenfeld hat sich wieder einmal dem Proletariat zugewandt und ...

"Das ist doch eine chinesische Glücksmünze?", ertönt Möhrenfelds Stimme
aus dem Hintergrund.
Tannenbaum dreht sich halb in Richtung der Stimme, "Unser Allessehender
sieht aber auch  alles", Tannenbaum mehr zu sich selbst.
"Ich habe mich gefragt was es hier zu tuscheln und zu kichern gibt",
Möhrenfeld väterlich wirkend .
"Nichts Illegales", der Veterinär amüsiert, "nur Glück und Lebensfreude!"
Er schwingt triumphierend wirkend eine Kette am Zeigefinger aufgehängt.
"Glück und Lebensfreude ist immer noch erlaubt?", Tischbein erstaunt in die Runde.
Tischbein zu Habenbeck hinblickend, " da hat er recht, so 'ne Aussage kann ins
Auge gehen, Doktorchen."
"Schon fast Subversiv, so was",witzelt Tannenbaum.
"Ja, ja schon gut wir sind Fischer",schnauft der Veterinär genervt,"und somit
schuldig und verdammt auf ewig."
"Arbeitsloser, Burnout geschädigter Medienmitarbeiter oder frustrierter Dorflehrer?",
Tannenbaum zum Veterinär.
"Wie ?", der Angesprochene verwundert .
"Na dein Schatten", Tischbein gelangweilt.
"Mir doch Wurst!" der Veterinär trotzig.

"Darf ich mal sehen?", Möhrenfeld mit energisch aber freundlichem Ton und
streckt dem Veterinär die Hand entgegen.
"Na, das würde ich mir nochmals überlegen", raunt Tannebaum Hagenbeck zu
und lauter, "die ist aus echtem Gold ."
"Echtes Gold so, so", Möhrenfeld ,"ein teures Geschenk."
"Für eine Frau  nehme ich an?", fährt er etwas heiterer fort.
"Für meine Frau", ergänzt Hagenbeck schnell.
"Und woher kommt ihre Fau ?", Hagenbeck wiegt die Kette in den Händen als
ob er deren Gewicht schätzen wollte.
"Wiegt genau zweihundert Gramm", mein neugieriger Genosse, Tannenbaum.
"Ja ,schon..", fährt Möhrenfeld fort, "aber wo kommt ihre Frau her?"
"Na , ja sie wohnt bei mir",brustet der Veterinär .
Möhrenfeld blickt verärgert in die kichernde Runde.
" Ja natürlich, ich meinte vorher",Möhrenfeld versucht die Häme der Runde
zu ignorieren.
"Ja und vorher hat sie bei Mama und Papa gewohnt", das letzte Wort geht in
lautem Gelächter unter.

"Wie immer äusserst witzig die Herrschaften", Möhrenfeld giftelnd.
Jetzt aufbrausend,"ich wollte nur etwas Konversation mit euch betreiben."
"Es gibt keinen Grund für eure ausfallend blöden Witze ."
"Ich wollte mich nur über die Herkunft ihre Gemahlin erkunden", wieder dem Veterinär
zugewandt,"nichts weiter."
"Schon gut, mein kultivierter Genosse", der Veterinär im beruhigenden Ton ,"betreibe mit uns.
Möhrenfeld scheint etwas wütend, "Verehrter Herr ahem .. Doktor .. vet. .. wenn ich so sagen darf,
ich wollte nur wissen ob sie, wenn ich das so sagen darf eine Chin.. oder Asiatin ? geheiratet haben?"
Der Veterinär legt den Zeigefinger quer über die Lippen und lispelt etwas.
"Wie bitte?" , Möhrenfeld .
Habenbeck zu Tannenbaum, "siehst du ? Noch ein Grund warum man sie nicht versteht."
Er wendet sich Möhrenfeld zu, " Mein lieber nicht zu Ende studierter Mathematiker und erfolgloser
Student der Geschichte und so weiter , und so weiter, ich glaube schon ,dass Leute aus China sich selbst als Chinesen oder Chinesinnen bezeichnen."
Und in der ganzen Runde zugewandt, "Ich selbst nenne sie Lin oder Süsse." Ein paar kurze Lacher.
"Sehr interessant", Möhrenfeld gelangweilt.
"Aber ich verstehe,"leicht spöttisch,"heutzutage kann man auf dem Internet und
auf den Reisen immer mal der Exotik verfallen, welcher man dort begegnet."
"Am heimischen Herd im Alltag kann das dann schon mal schnell anders aussehen."
"Von solchen Erfahrungen hört man leider viel zu oft."
Er blickt den Veterinär triumphierend an.
Der Veterinär grinst ihn an,"Meine Süsse hab ich hier kennen gelernt."
"Genau genommen habe ich eine ihre Vorlesungen über Milzbrand besucht."
Möhrenfeld scheint was sagen zu wollen. Schnell fährt Hagenbeck fort, "Sie arbeitet hier
in der Pharmaindustrie in der Forschungsabteilung,müssen sie wissen."
Tannenbaum ," Die chinesiche Forschung ist führend im Milzbrand Business."
"So, so ", Möhrenfeld fast betroffen.
"Nicht zu vergleichen mit den Exotinnen, welche gewisse Parteikader kennenlernen und
sogar heiraten, was ?", der Blick des Veterinärs ist voller Hohn.

Möhrenfeld scheint seine Andeutung zu ignorieren, "Na , ja ich stelle mir das Zusammenleben
mit einer Frau aus einem anderen Kulturkreis  nicht einfach vor, wie man so hört."
"Der ist gut", der Veterinär sich den anderen zu wendend,"den muss ich ihr heute Abend erzählen,
dass das Zusammenleben zwischen Mann und Frau problematisch ist."
Möhrenfeld blickt etwas verstört in die lachende Runde.
"Lieber nicht, sie macht sich vielleicht Sorgen", Tischbein wiehernd.
"Ich glaube ihr versteht mich falsch," faucht Möhrenfeld dazwischen.
"Ne, ne mein ratloser Genosse", der Veterinär hüstelnd, "wir versuchen es dir zu folgen."
"Doch , doch wir geben alles", eifrig nickend Tischbein.

"Ich meine doch nur ..", Möhrenfeld scheint etwas zu suchen oder um seine Fassung zu ringen.
"Ich meine ,es kommen Menschen aus anderen Kulturkreisen zu uns", er scheint zu zögern,
"wir können von ihren Kulturen immer etwas Positives bei uns aufnehmen."
" Da hast du recht ,mein Genosse", fällt Tischbein ein ,"Cevapcici mag ich wirklich gern."
Möhrenfeld verzieht sein Gesicht,"Es geht doch viel mehr als nur ums Essen."
"Ab und zu mal etwas Sake ist auch nicht übel", Tischbein triumphierend.
"Nein, nein , das versteht ihr völlig falsch", Möhrenfeld ungeduldig," ich meine das
zwischennmenschliche in der Gesellschaft, das soziale Verhalten... " Er schüttelt mit
einer theatralisch verzweifelten Geste den Kopf.
"Soziales Verhalten? Öffne dich mein Genosse.",der Veterinär blickt abwechselnd zu Möhrenfeld und zu seinen Kumpanen.

"Habt ihr am Freitag den Beitrag des Senders der Weisheit und der absoluten Wharheit gesehen?",
Möhrenfeld blickt in die Runde.
"Tannenbaum räuspernd in die Runde,"Freitag ?" "Da haben wir uns im Deutschen Sender das Spiel angesehen."
Die anderen nicken," Einfach fantastisch !"
"Wie kann man sich mit Fussball beschäftigen ,wenn Menschen zu uns kommen und sich bei uns nicht wohl fühlen!", bellt Möhrenfeld dazwischen.
Als wäre im die Luft ausgegangen steht er da. Er wirkt wie die Hülle eines leeren Ballons.
"Wer ? Was ? Wo drückts den an deinen Designerschuhen mein Genosse ?", Tannenbaums Stimme wirkt fast fürsorglich.

"Diese Menschen klagen uns an, dass sie bei uns nicht respektiert werden", Möhrenfeld, "es ging  um Rassismus!"
Sein Blick hat jetzt einen etwas verachtenden strengen Ausdruck.
"Schon wieder?", Tannenbaum verdutzt.
"Kein Wunder sieht da keiner mehr hin",Tischbein,"weisst du mein sensibler Genosse, die absolute Wahrheit und Weisheit ist auf die Dauer zu langweilig oder nervt."
"Ihr seit Rassisten ?", Möhrenfeld triumphierend.
"Ganz einfach",Tannebaum,"wer nicht hinhört ist ein Rassist."
"Wer nicht mitmarschiert ist ein Rassist!",Tischbein.
"Wer nicht nieder kniet ist ein Rassist!", der Veterinär, " du hast eine sehr einfache soziale
Struktur, mein eifriger Genosse,."
"Aber das ist möglicherweise auf eure Grundlehre des Marxismus zurück zuführen ,welche den Individualismus dem Parteigehorsam unterordnet."

"Du meinst den Kolonialismus und Sklavenhandel?", Tischbein sinnierend, "tut mir leid , mein Genosse da war ich nicht dabei." Blickt Möhrenfeld prüfend an,"Keiner von uns war dabei."
"Also müssen wir uns auch nicht entschuldigen."
"Das auf die Knie gehen entspricht nicht der Natur eines freien Menschen
Der Veterinär,"entzweien kannst du die Gesellschaft nur ,wenn du ständig auf die Fehler des
anderen wartest."
"Stimmt", fällt Tischbein ein," ich habe keinen Bock auf Nachbarn und Arbeitskollegen ,die
jedem meiner Ausrutscher auflauern."

"Und ich fühle mich wohl in unserer Kultur, ich bin darin aufgewachsen und sie ist mir
vertraut.",Tischbein etwas leise," eine offene Gesellschaft ,die jedem der es auch will
Chancen bietet ." "Zugegeben etwas idealistisch aber Realität."
"Was möchtest du den neues einbringen, mein kultivierter Genosse?"Tischbein spöttisch,
"vielleicht die Beschneidung junger Mädchen ? Oder zwei Ziegen für eine Braut ?"
"Dem Umgang mit euren Trudys nach zu beurteilen seit ihr diesem kulturellen Hintergrund
schon ganz nah."
"Und wie du siehst ,es ist leicht die Schwächen anderer bloss zu stellen."
"Das ist doch Unsinn!", braust Möhrenfeld auf.
"Moment mal ?" Tischbeins Stimme wirkt fröhlich, "Zwei Ziegen für ein Trudy?"
Wendet sich mit Schalk im Gesicht dem Veterinär zu, "was kostet eine Ziege hier zu Lande ?"
Dieser räuspert sich und scheint nach zu denken," Kommt darauf an." "Eine gewöhnliche Ziege auf dem Markt so um die Hundert bis Dreihundert ."
"Bloss ?", Tischbein grinst," ach deshalb mein schurkenhafter Genosse."
Der Angesprochene scheint etwas sagen zu wollen aber schüttelt  angewidert den Kopf.
"Du sagtest gewöhnliche Ziege?",mischt sich Tannebaum ein,"gibt es auch aussergewöhnliche Ziegen ?"
"Wie mans nimmt, meine Freunde",der Veterinär,"eine Oberhammersteinische Fleckenziege mit Stammbaum kostet schon mal locker zwischen 40 000 - 50 000 ."
"Tannenbaum pfeifft kurz ,"Mit Stammbaum?" "Was für edle Geschöpfe mögen da wohl ihre Vorfahren sein."
Tischbein runzelt kurz die Stirn, "Ich tippe auf 'ne andere Ziege."
Der Veterinär beisst auf seine Lippen.
"Eine ganz ordentliche Summe", Tischbein scheint nach zu denken, "der Gegenwert für einen Audi A8."
Tannenbaums Blick streifft das Bild der Justizministerin. Er wendet sich Tischbein und
Habenbeck zu," zwei Ziegen ?"
"Ich hätte den Audi genommen", Tischbein und sieht nochmals kurz zum Porträt.
Der Veterinär sieht ebenfalls kurz hin, "Sie ist geschieden."
"Kriegt man nach der Scheidung die Ziegen zurück", Tischbein zu Möhrenfeld,"reine kulturelle Neugier, natürlich ."
"Vielleicht ist er auch mit einer oder beiden Ziegen durchgebrannt.",Tannenbaum stubst
Tischbein an.

"Was gibt's da zu feiern?", Kleingeld mit grossherzigem Lächeln.
"Sie mal an, unser Herold des vergeblich wieder erweckten Marxismus", Tischbein mit leuchtenden Augen.
Der Veterinär stupst Tannenbaum,"Leere Taschen - spitze Ohren!"
Tannenbaum unterdrückt ein Lacher:"Was führt die 4. Gewalt zum niederen Volke?"
"Na hoffentlich nicht auf Betteltour",Tischbein fröhlich,"ich habe nur 'ne Karte dabei, mein Alter!"

Kleingelds Mimik verhärtet sich," Wir kämpfen ums Überleben der Pressefreiheit!"
"Das hat nichts mit betteln zu tun", Kleingeld scheint Atem zu schöpfen, "und das beiinflusst auch ihr
Leben, selbst wenn ihr das nicht begreift!"
"Und was soll ich daran verstehen ,wenn ich meine sauer verdiente Kohle an ein Käseblatt
das ich nicht mal lese, bedinungslos weitergereicht wird?", höhnt Tannenbaum.
"Was heisst hier bedinungslos", Kleingeld schnauft wie ein Ackergaul, "wir haben einen Auftrag zur Volksaufklärung!"
"Volksaufklärung?",des Veterinärs Augenbrauen liften sich nach oben," stammen sie aus der Zone?"
"Ja,ja", Kleingeld wiegt den Kopf als müsste er einen Fliegnschwarm abschütteln, " der Sozialismus, meine Herren
hatte viel Gutes bewirkt!"
"Trabi und Selbstschussanlagen?", Tannenbaum.
"Diese kapitalistische Definition der Vergangenheit ist lächerlich", Kleingeld eifrig, "es ist erwiesen, dass ..."
"Was ist ein Trabi?", fährt Tischbein dazwischen.
"Ne Plastiktüte mit Zeitaktmotor - nachhaltig.",der Veterinär und kaut weiter.
"Sehr witzig!", giftelt Kleingeld.
"Die hatten sogar einen Aschenbecher verbaut, ohne Aufpreis.", Tannenbaum.
"Ach, ein Automobil!", Tischbein und drückt auf dem Smartphone rum.
Der Veterinär grinst, "wenn man nichts anderes kennt ,ja".
Er mustert spöttisch Tischbeins Reaktion auf das Resultat seiner Suche.
Tischbein verzieht das Gesicht, "das ...?"
"Das symbolisiert die goldene Ära des Sozialismus und unserer Presse hier !",Tannenbaum nickt in Kleingelds Richtung.
"Wie soll , ich den das verstehen?" , Kleingeld mürrisch.
"Symptomatisch für Dinos", Tannenbaum fast mitleidig, "Zeitenwende sind das Ende von allem was sich nicht anpassen kann."

"Sehr amüsant ihre Definition", quäkt Kleingeld zurück, "und wer erklärt dem Volk die Wahrheit?"
"Welche ?", Tannenbaum spöttisch , "eure ?"
"Wir haben die Pflicht die freie Meinung zu verbreiten , ja ich würde sagen die Berufung."
"Prophet Kleingeld", Tischbein.
"Kaninchen Kleingeld",brummt der Veterinär.
"Ach, sie halten mich für ein Kaninchen?", Kleingeld lauter werdend," haben sie eine Ahnung was es heisst
das Volk tagtäglich zu informieren?"
"Nein", Tannenbaum mustert ihn, "aber das streicht keine Butter mehr aufs Brot."
"Und darum empfangt ihr euer Futter vom Staat," Tischbein ironisch,"wie Kaninchen."
"Regelmässig Rüben und frisches Wasser", der Veterinär.
"Nachhaltig ?", Tischbein blickt ihn an.
"Nur nachhaltig", der Veterinär grinst zurück.

"Sehr amüsant ihre Definition", quäkt Kleingeld zurück, "und wer erklärt dem Volk die Wahrheit?"
"Welche ?", Tannenbaum spöttisch , "eure ?"
"Wir haben die Pflicht die freie Meinung zu verbreiten , ja ich würde sagen die Berufung."
"Prophet Kleingeld", Tischbein.
"Kaninchen Kleingeld",brummt der Veterinär.
"Ach, sie halten mich für ein Kaninchen?", Kleingeld lauter werdend," haben sie eine Ahnung was es heisst
das Volk tagtäglich zu informieren?"
"Nein", Tannenbaum mustert ihn, "aber das streicht keine Butter mehr aufs Brot."
"Und darum empfangt ihr euer Futter vom Staat," Tischbein ironisch,"wie Kaninchen."
"Regelmässig Rüben und frisches Wasser", der Veterinär.
"Nachhaltig ?", Tischbein blickt ihn an.
"Nur nachhaltig", der Veterinär grinst zurück.
"Na, wirklich schaden könnte ihnen eine etwas gesündere Ernährung auch nicht", Kleingeld triumphierend.
Korrigiert seine Haltung und blickt kurz nach vorne über seinen schwindenden Bauchansatz.
Dieser grinst nur,"Ich folge nur den Instinkten des Trockennasenprimaten."
Kleingeld zaudert.
"Damit ist unter anderem der aufrecht stehende Hominide gemeint", der Veterinär im nachsichtigen Ton.
"Den aufrechten Gang solltet ihr unbedingt mal probieren", Tischbein fröhlich, "hat viele Vorteile!"
Kleingeld starrt ihn hasserfüllt an, "und welche wären das zum Beispiel?"
Tischbein blickt kurz in die Runde und wendet sich wieder an Kleingeld," Das ist doch  Wunder der
Evolution, mein Bester!"
"Im Gegensatz zum Vierbeiner müssen wir uns nicht auf den Rücken legen um uns an den Eiern zu kratzen."